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Mertheimer, 124 Wertheimer^ Joseph
und Oertel, Nr. XVII I des 8. Bandes
der „Meisterwerke der Holzschneidekunst".
Von seinen Bildnissen nennen wir das
der „Familie K'llmentelt»" l879, dem
originelles Concept und kräftiges Colorit
nachgerühmt wurde; — „Nie Ziingerin
Xnrcll", in der Rolle als Carmen
1879; aus Holzschnitten sind uns noch
bekannt: „Guck, Guck!", ein in einem
Fenster mit der Katzc sitzendes Kind; ein
gan; allerliebst ausgeführtes Sujet, in
der rylogr. Anstalt von Brendamour
geschnitten, Nr. LXXIX der „Meister-
stücke der Holzschnittkunst"; — „Die
Gänsehüterin" in der „Neuen illustr. Zei-
tung" vom ?. Juli 1878. Nach Ha-
merling's „.ttönig von Sion" zeichnete
er den Carton „Tempelorgie". Von seinen
Arbeiten aus dem Gebiete der decorati-
ven Malerei wurde ein großes Decken-
gemälde „Venus Anadyomene" gerühmt.
H. A. Mül ler in dem in den Quellen
genannten Werke nennt von Werth-
Heimer's Bildern auch noch eine der Ur-
mythe entnommene „WildeJagd", welche
wie die Allegorien des Orkans noch
Mangel an künstlerischer Durchbildung
zeigen. I n diesem Bande wird S. 12l)
unter Nummer 3 bei dem Kupferstecher
Iguaz Joseph Wert he im im Texte
ein Maler und sein Bild „Die wilde
Jagd" erwähnt. Die dort angeführte
Quelle nennt den Künstler Wertheim,
bei Mül ler erscheint als Maler des
Bildes Gustav Wertheimer. Wahr-
scheinlich sind eä die Namen eines und
desselben Künstlers, wie ja auch die
Träger dieses Namens öfter in beiden
Schreibungen erscheinen.
Mül le r (Hermann Aler. Di-.). Biographisches
Künstltt'Lexikon der Gegenwart. Die dekann»
testen Zeitgenossen auf dem Gesammtgebiete
der bildenden Künste aller Länder mit An«
gade ihrer Wrrie (Leipzig 1882, Vibliogr.
Institut, dr. 5".) S. 534. — Wiener all> gemeine Zeitung uom 14. Mai li>8l.
Nr 433 im Feuilleton: „ Im Künstlerhause".
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Herausgegeben uon 2^-. Heinrich K:lbdeliü
(Wien. 4".) Bd. 1 (1878). Nr. 4. 3. 3ö und
Nr. i i . S. 16i); Bd. I I I (l8?9). 3.42. 15»;
Bd. IV, S. 2l.
Wertheimer, Joseph Ritter von (Hu.
manist und Schriftsteller, geb. in
Wien am 13. März 1800). -prop
einer alten, angesehenen israelitischen Fa-
milie. Sein Vater selbst würdigte in
hohem Grade Kunst und Wissenschaft
und verkehrte auch viel und gern mit
Personen, die in dieser Hinsicht hervor»
ragten. So sei von vielen nur Einer ge»
nannt, der beühmte Joseph von Son>
nenfels. Bezeichnend für Werthei-
mer's des Vaters Charakter dürfte das
ihm gewidmete Epitaph sein: „Der vor
Menschen nie, vor Gott allein sich
beugte". Zugleich mit seiner einzigen
Schwester Annette, die sich später
nach London verheiratete und gegenwärtig
Schwiegermutter desPublicisten Dr. Mar
Schlesinger ist, wurde Joseph im
Elternhause sorgfältig erzogen. Dann
besuchte er kurze Zeit das seinerzeit sehr
gerühmte Wiener Erziehungsinstitut
Krause in der Iosephstadt. Für die
kaufmännische Laufbahn bestimmt, kam
er im Alter von l!> Jahren in das
Comptoir des Freiherrn von St i f f t
j^Bd. XXXIX, S. 7^j, wo er fünf Jahre
verblieb, darauftrat er in das Comptoir
seines Vaters und wurde 1821 dessen
öffentlicher Gesellschafter. Neben diesem
praktischen Berufe war es aber noch
Eines, wofür Wertheim er sich vor
Allem interessirte: das Studium päda>
gogischer Schriften, welches er bereits als
Jüngling liebte und später getreulich
fortsetzte. Er hörte, um sich darin ganz
ordnungsmäßig auszubilden, auch einen
Curs über Pädagogik und unterzog sich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Volume 55
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weninger-Wied
- Volume
- 55
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1887
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon