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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Volume 55
Page - 162 -
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Page - 162 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Volume 55

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Messend erg-Ampringen 162 Messenberg-Ampringen der Armee in Italien übernahm, befand sich bei ihm im Hauptquartiere Graf 3ehrbach als Armeeminister, und diesem j wurde Wessenberg beigegeben, der nach Lehrback's baldiger Entfernung in selbständiger Stellung zurückblieb. Dieselbe war keine leichte, sah sich ja doch der Erzherzog selbst an die Wiener Ordres gebunden und in seiner Selbst- ftandigkeit völlig gehemmt; unter solchen Verhältnissen lernte der Prinz die vielen Vorzüge W e sse nberg's kennen, welcher mit vielseitigen Kenntnissen eine Fülle gesunden Menschenverstandes und eine ungewöhnliche Beobachtungsgabe ver» band, dabei großen Geschäftseifer besaß,! der nur übertreffen wurde von der Punkt» z lichkeit und Klugheit, womit der junge ^ Diplomat die ihm gewordenen Aufträge j ausführte. Alle diese Eigenschaften bracb- ten denselben dem Erzherzoge näher. Es! war, als ^eklerer bei Ostrach, Stockach siegte und Jourdan über den Rhein und Massäna in blutiger Schlacht über die Limmat trieb, für Wessenberg eine! schöne und lehrreiche Zeit, deren Bedeut' samkeit sich aber noch steigerte, als die Befehle von oben den Erzherzog in allen seinen Entwürfen hemmten, als die Tage von Engen und Möskirch, von Niberach und Memmingen, der Rückzug und Ver^ nichtungsschlag bei Hohenlinden folgten. W essenberg, Zeuge von Allein, stand nicht an, die volle Wahrheit über Alles, was er sah, nach Wien zu berichten, die ^age der Dinge zu schildern, anzugeben, was vor Allem noth thue, und bei seiner scharfen Beobachtungsgabe vorauszu- sagen, was kommen werde und müsse, wenn man nicht Abhilfe sckaffe und das Nöthige vorkehre. Aber alle seine Be» richte waren in den Wind geschrieben, es gescbah — nichts. Am Tage des Waffen- stillstandes von Steyr eilte er aus dem! Hauptquartier nacb Wien, wohin ihn der Erzherzog Kar l , der wieder das Ober- commando übernommen hatte, berief. Aber er sollte nicht bei dem Heldenprinzen bleiben, sondern ward im April 180! zum Gcsandtschaftssecretär ernannt, um in dieser Eigenschaft den Grafen Johann Philipp Stadion an den Berliner Hof zu begleiten. Schon im folgenden Jahre kehrte er aus Berlin zurück, ohne jedoch vorderhand eine Verwendung zu finden. Er benutzte diese Dienstpause zu einer Reise nach Paris, wo ja eben damals Weltgeschichte in Großem gemacht wurde. Dort sah er noch im selben Jahre den Consul Bonaparte, den er kurz nach dem Frieden von Campoformio als mageren General in republicanischer Ein- fachheit getroffen hatte, in Pracht und Glanz sich bereits für bie Kaiserrolle vor- bereiten. Im August 1803 zum Ge- sandten der vereinigten Kreise von Fran- ken und Schwaben mit dem Sitze in Frankfurt a. M. ernannt, kam er 180!) als Ministerresident nach Kassel. Ende October 1806 entwaffnete Marscka'.l Mort ier plötzlich die Kurhessen und er» klärte dem Ministerresidenten Wessen^ berg mit luhigem Höhne: Preußen stünde wider Napoleon im Felde, der Kurfürst wie dessen Sohn dienten im preußischen Heere, folglich könnten sie auch nur als preußische Generale behaii' delt werden. Da unter solchen Umstän- den der Freiherr weitere Gewaltthaten, die auch nicht ausblieben, nicht verhin> dern konnte, e-.bat er sich von Wien, indem ja seine Gegenwart in Kassel doch nutzlos sei, den weiteren Verlauf der Dinge in Frankfurt a. M. > abzuwarten, und fordcrte von General Lag ränge, dem vorlaufigen Administrator dos neuen Beutestückes der napoleonischen Dynastie, seine Pässe. Er erhielt dieselben, jedoch
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Volume 55
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Weninger-Wied
Volume
55
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1887
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
340
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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