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Wetsch 183 Mebei) Iolmim.N
30. Juni 1737, gest. in Moskau am
22.. nach Anderen am 24. März l779).
Er besuchte an der Wiener Hochschule,
auf welcher, er sich der Arzeneiwissenschaft
widmete, die Vorträge von (5 r a n z
j M . I I I , S. 23^, de Hai-n sBd. VlI .
S. 176^ A. Storck sGd. XXXIX,
S. 117^ und Anderen bis zum Jahre
1763, in welchem er theils seiner Kränk-
lichkeit, theils wissenschaftlicher Zwecke
wegen eine Reise nach Italien und
Frankreich unternahm, besonders aber,
um sich ĂĽber die organische Puls lehre
zu unterrichten. Es hatte nämlich die da-
mals durch Franz Solono de Luques
aufgestellte neue Pulslehre mit den drei
Pulsarten pulsuz, 6,i<irot,U8, inwrmit-
t6Q8 und inoiäuuL unter d.>n Aerzten
einige Bewegung hervorgebracht und
war selbst von van Swieten beachtens-
werth gefunden worden. Als dann der
französische Arzt Theophile de Bordeu
sogar Pulse für einzelne Organe auf»
stellte, gerieth denn doch de Haön aus
seinem Gleichmuth und zog gegen Bor»
deu zu Felde, und da unternahm
de Haen's SchĂĽler Wetsch die ober-
wähnte wissenschaftliche Reise, um sich in
Frankreich ĂĽber diese neue Entdeckung
der Wissenschaft bei Fouquet in Mout-
pellier, bei Michel und unmittelbar bei
de Bordeu in Paris zu unterrichten.
Nun versuchte es unser Gelehrter in
einem besonderen Werke — die Titel der
Schriften folgen weiter unten — die
falsche Richtung dieses ganzen Strebens
selbst durch Abbildungen anschaulich zu
machen, wozu sich noch der Ausspruch
der Pariser Facultät gesellte, welche über
de Bordeu's Pulslehre ein ungĂĽnstiges
Urtheil fällte. Nach seiner Rückkehr übte
er einige Jahre die Praxis in Wien aus,
begab sich aber dann nach RuĂźland, wo
er endlich am 19. October 1776 dem l Rufe als Professor der Pathologie und
Physiologie nach Moskau folgte; aber
nur kurze Zeit war es ihm vergönnt, in
^ dieser neuen Stellung zu wirken, da ihn
' schon nach dritthalb Jahren der Tod
dahinraffte. In Druck sind von Wetsck
nur wenige Schriften erschienen: „!>/"-
5 1763, K".)' — ,M5 kr-
strittene Vururtheil in zmci Äuthrilnnssrn, dir
^ (l-inptrapfunss der Uinderpllckrn niit> kic Neerdi-
> M g dir kokten in den Kirchen und Städten ne-
' treffend. Hn2 dem Frainösischrn überseht und
i mit einer Vorrede herausrĂĽcken" sebd. 1764,
!4^.) ', — ^Hsscl/c/^« e.? F?i/sn s/vs
^ 1770) 8^.) und ^Ae rom/^i /nl'ss/l'nc)'
! i771, 80.). BezĂĽglich des Werkes ĂĽber
l den Puls bemerkt ein Fackmann,
! vl-. Hecker, daĂź dasselbe nicht ohne
! einseitige Vorliebe für diesen Gegen»
! stand und mit sichtbarem Mangel an
> Kritik geschrieben sei. Ignaz Joseph
Wetsch erscheint auch mit nur einem
Taufnamen: Joseph Wetsch auf«
! gefĂĽhrt.
(I"e Luca). Tas gelehrte Oesterreich. Ein Ve»
such (Wirn l77«. von Trattner. 8".) I. Bds.
2. Stück. 2eitr 237. — Mensel (Jod.
Geor.4). Lerikon der vom Jahre 1?5l> bis
l^8l)0 verstorbenen teutschen Tckriftstellkr
(Leipzig 18l6. Fleischer der IĂĽnc-rre, 8".)
Bd. XV, T, «6,
^ Johann, siehe: Wetzel ^in
Wetzel, auch Nezel, Johann Karl.
Wir haben es hier nur mit zwei gleich-
zeitig lebenden Personen mit gleichen
Taufnamen, aber mit einem Ratten»
schwänze verschiedener Schreibungen des
^ Familiennamens: Wetzel , W e z e l,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Volume 55
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weninger-Wied
- Volume
- 55
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1887
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon