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Midmann-Sedlnihky 249 Midmann-Sedlnitzky
nicht einmal beim Baron anzufangen.
Aret in in seinen „Beitragen vornehm-
lich aus den Schätzen der Münchener
National- und Hofbibliothek" theilt im
6. Bande W i d m a n n's Depeschen
aus München aus den Jahren 1730
bis 1733 mit, welche die so wenig be»
kannte bayrische Hofgeschichte einiger-
maßen illustriren. Freiherr von Wid»
mann scheint unvermält geblieben zu
sein, wenigstens berichtet d'Elvert in
seinem genealogischen Artikel über die
Familie nichts von einer Gemalin des-
selben. Im Jahre 1746 dotirte Wid-
mann einen Caplan für Winau und
Platsch; diese letztere im Znaimer Kreise
gelegene Herrschaft hatte er 1710 um
74.000 fl. rhein. gekauft und 1733 um
60.000 ft. rhein. seinem Bruder Joseph
überlassen.
Vehse (Eduard Dr.). Oesterreichischer Hof
und Adel (Hamburg, Hoffmaltn und Campe,
kl. 8<>.) Bd. VI I I , S. 95. - Notizen«
blatt der historisch-statistischen Secrion der
k. k. mährisch'schlesischen Gesellschaft zur Ve«
förderung des Äckerbaueö, der Natur« und
Landeskunde. Redigirt von Christian Ritter
d'Elvert (Brunn. 4".) Jahrg. l8?7. Nr. 3.
S. 30: „Die Grafen. Freiherren und Ritter
von Widmann".
Widmann - Sedlnitzky, Victor Graf
(Mitgl ied des Herrenhauses des öster»
reichischen Reichsrathes, geb. inMähren
am 8. September 1836, gest. 23. Jänner
4886). Ein Sohn des 1866 verstor«
benen Gutsbesitzers Anton Freiherrn
von Widmann aus dessen Ehe mit
Leopoldine Grafin Odrow^z-Sedl-
nitzky. Damals noch Freiherr, trat er
1834, erst 18 Jahre alt, in die kaiserliche
Armee und diente als Lieutenant, spater
als Oberlieutenant im 9. Uhlanen-Regi»
mente. 1839 machte er den Feldzug in
Italien mit; 1861 quittirte er mit Bei«
behalt des Militarcharakters und schied ^ 1868 ganz aus der Armee. 1868 ge-
, langte er durch den zweiten Wahlkörper
des Großgrundbesitzes in den mährischen
Landtag; aber dieser, der am 18. Fe«
> bruar seine Sitzungen begann, wurde
, mittels Patentes ääo. l. März 1867
, am 4. desselben Monates aufgelöst.
Nun gelang es dem Baron, nicht nur
seine Wahl für den zweiten, nur vom
6. bis l l . April zum Zwecke der Neu-
wählen für Mähren in den Reichsrath
tagenden Landtag zu behaupten, sondern,
von letzterem auch die Sendung als Ab-
geordneter in den ersteren zu erhalten.
Schließlich wurde der Baron auch in die
1869er Session gewählt, wo er für den
Communicationsausschuß über das Gesetz
von der Ergänzung des mährischen Eisen-
bahnnetzes Bericht erstattete und den da-
maligen Handelsminister wegen Verzö»
gerung dieses Baues interpellirte. Am
6. Mai trat der Freiherr als Landesver«
theidigungsminister in das Cabinet Po»
tocki , von welchem Posten er acht
Wochen spater, am 28. Juni, eni>
hoben wurde. Eine Veröffentlichung
Or. I . B. Holzinger's in der Gratzer
„Tagespost" war die unmittelbare Ur-
sache seiner Enthebung. Am 9. December
1870 erhielt er, da das Grafengeschlecht
Sed ln i tzky im Mannesstamme er«
loschen, infolge seiner Abstammung mut-
terlicherseits von diesem Geschlechte, denn
seine Mutter Leopoldine war die ein-
zige Tochter des geheimen Rathes und
Brünner Appellationsgerichts»Präsiden«
ten Anton letzten Grafen Odrowaz-
Sedlnitzky, die Gestaltung, mit seinem
Namen und seinem freiherrlichen Wappen
Namen und Wappen der Grafen Odro«
waz > Sedlnitzky zu verbinden. Am
27. September 1874 wurde er als lebens«
längliches Mitglied in das Herrenhaus
des österreichischen Reichsrathes berufen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Volume 55
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weninger-Wied
- Volume
- 55
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1887
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon