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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Volume 55
Page - 284 -
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Page - 284 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Volume 55

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) Alexander 284 y. Alexander Namen „Die Heimat" bezeichnete, wird seiner Eigenthümlichkeit wegen, die aber nichts von Utopie an sich hat, in den Quellen Seite 233 mit einigen Worten skizzirt. Zunächst jedoch konnte er nur rein praktische Zwecke verfolgen, und so gründete er mit einem Capital von nicht vollen 2000 fi<, welches ihm Freunde vorstreckten, im Schuljahre 1863/66 eine Privatunterrichtsanstalt, welche aus Untergymnasium und Unter- realschule bestand und am 1. October 1863 eröffnet wurde. Um sich seinem Institute ganz zu widmen, legte er die Geschäftsleiterstelle des historischen Vereines, welche er seit Juli 1862 ver- sehen hatte, nieder. Noch aber kämpfte er mit nicht geringen Schwierigkeiten. Da er denn doch bei der Leitung seiner Anstalt auf weibliche Hilfe angewiesen war, vermalte er sich am 21. August 1866 mit Wilhelmine Friederike Meißner, der Tochter eines praktischen Arztes in Prag, die ihm bis an sein Lebensende treulich zur Seite stand ^vergl. die folgende Lebensskizze^. Bald verbanden die beiden Gatten mit der Schule ein Knabenpensionat. W i e> chovsk y's Privatanstalt, welche eine Pfiegstätte deutschen Wesens, deutscher Sprache und deutscher Sitte, zugleich aber auch der Wahrheit und Humanität war, gewann in kurzer Zeit ein solches! Ansehen, daß die Regierung dieselbe durch das Recht der Ausstellung staats- giltiger Zeugnisse auszeichnete (23. Mai 4868). Wenn er sich auch noch immer mit seinem Ideal, der „Heimat", trug, so wurde er sich doch der Schwierigkeiten, wo nicht gar unter den bestehenden Ver» hältnifsen der Unmöglichkeit der Ver» wirklichung bewußt und wendete sich praktischen Ideen zu, unter Anderem der Gründung eines deutschen päda» gogischen Vereines in Prag, mit welcher wieder nicht geringe Schwierig- keiten, vor Allem die Herbeischaffung der nöthigen Geldmittel, verbunden waren. Am 29. Juli 1869 constituirte sich der Verein, dessen Obmann er ward und blieb, und durch den der erste deutsche Volkskindergarten in Oesterreich und die deutsch» böhmischen Lehrer- tage ins Leben traten. Als dann der» selbe immer fester Wurzel faßte, machte sich auch das Bedürfniß nach einer eigenen Vereinszeitschrift geltend, und so erschienen im Jänner 1870 die „Blätter für Erziehung und Unterricht", deren Redacteur unser Pädagog wurde. Im Sommer 4870 fand auch die Eröffn , nung des deutschen Volkskindergartens ! in der Resselgasse und am 21. September ! dieses Jahres die erste Hauvtversamm- ! lung des deutsch-böhmischen Lehrertages statt. Indessen erweiterte der padago- ! gische Verein immer mehr seine Thä> ! tigkeit und bildete am 42. Jänner ^ 1871 eine Frauensection, welcher Wie» !chovsky's Gattin vorstand. Durch ein ! Legat von 3000 fi., welches dem Volks- ! kindergarten zufiel, wurde es möglich, ! daß im October 1871 die erste Classe der ! sich später an den Kindergarten an» schließenden deurschen Freischule er» öffnet werden konnte. Um nun den Be» stand der mit dem pädagogischen Vereine verbundenen Schulanstalten zu sichern, gründete Wiechovsky eine eigene Caffe in demselben, welche rein nur für Schul- zwecke verwendet wurde, während die von ihr getrennte Casse des Vereines dessen Zwecke bestritt. Inzwischen hatten auch im Geschichtsvereine sich die Ver- hältnisse geändert. Professor Höfler, welcher als Vicepräses demselben längere Zeit vorgestanden, legte sein Amt nieder, und nun wurde Wiechovsky am 1. Juli
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Volume 55
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Weninger-Wied
Volume
55
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1887
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
340
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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