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Wied-Nunkel (Genealogie) 293 Mied-Vunkel
gefühl einerseits, wie sein humaner Sinn,
seine vorzügliche Herzensgüte und viel-
seitige Bildung anderseits hatten ihn
zum Lieblinge seiner Truppen gemacht,
welche mit der gesammten kaiserlichen
Armee den Hingang des edlen Fürsten
und Helden tief betrauerten.
(Hormayr's) Archiv für Geschichte. Sta<
tistik. Literatur und Kunst (Wien. 4".)
XV. Jahrg. st824). Nr. <39. 3. 754. —
Hirtenfeld (I.). Der Militär < Maria
Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien
1857. Staatsdruckerei, kl. 8".) Band I I ,
S. 98j. — Schels. Neue militärische Zeit-
schrift lWien. 8".) l8t i . Heft XI I , S. 97. -
Neuer Nekrolog der Deutschen (Ilmenau.
Voigt, kl. 8".) I I . Jahrg. i824. S. 70«. —
Rit ter von Rittersberg (I.). Biogra-
phien der, ausgezeichnetsten verstorbenen und
lebenden Feldherren der k. k. österreichischen
Armee aus der Epoche der Feldzüge 4788
bis 1821 (Prag 1828. Endeis, 8") S.361 u. f.
Porträt. Unterschrift: „Friedrich Ludwig !
Prinz zu Med-Runkel. I k. k. Feldmarschall«
Lieutenant". Obne Angabe des Zeichners,
v. Sch ön feld',che Lithographie (8".).
Jur Genealogie der Printen von Wicd. Die
Grafen, spateren Fürsten von Wied
leiten ihren Ursprung von dem Geschlechte
der Grafen Eberhard und Metfr ied in
Lothringen aus dem Jahre WO ab. Im
Mannöstamme erlosch es !243 mit dem
Grafen Lothar von Wied. und dessen
jüngste Schwester Theodora brachte das
Land an ihren Gemal Vruno I. Grafen von
Ilsen tnirg, welcher nun den Namen eines
Grafcn uon Wied annahm. Diese Grafen
von Wied aus dem ) senbu r g'schen Hause
starben im ManneSstamm? N54 mit dem
Grafen Johann aus. Dessen ssrvtochter
Anastasia brachte die Grafschaft Wied an
ihren Gcmal Diclrich Donasten von Aunliel,
der sich nun Graf von Wied nannte, und
dessen Mannsstamm das noch heute blühende
Haus bildet. Von den verschiedenen Theilun>
gen in diesem Hause war jene von l39ö die
Grundlage der spateren vom Jahre 1013.
in welchem die Brüder Johann Wi l -
helm die untere Grafschaft Wied-Neuwied
und Hermann die obere Grafschaft
Wied-Nunkel erhielt. In der Erbvereinigung
1013 wurde festgesrttt. daß die sämmtlichen Besitzungen d«,'ö Hauses Familien-Fideicommiß
seien und nie weiter als in zwei Theile oer«
theilt werden sollten; daß in einen dieser
beiden Theile oder in das Ganze immer nur
derjenige Sohn des letzwerstorbenen Besitzers
nachfolge, welchen dieser durch Testameni
werde ernannt haben, in Ermangelung einer
solchen Verfügung aber der Erstgeborene;
daß jeder Graf von Wied nach zurück»
gelegtem l8. Jahre diese Erboereinigung vor
dem Senior der Familie beschwöre. Dieses
Familienstatut wurde in Streitfällen von
den Reichsgerichten als Vntscheidungsquelle
anerkannt. Des oderwühnten Grafen Her»
mann ältester Sohn Friedrich (gest. 4698)
hatte dauernde Nachkominenschaft und wurde
der Stammvater der späteren zwei Linien
Wied» Runkel und Wied . Neuwiev.
der heutigen Fürsten von Wicd, indem sein
älterer Sohn Georg Hermann Reichard
(gest. 46ss<i) die Linie Wied'Runkel. der
jüngere Friedrich Wilhelm die Linie
Wied < Neuwied stiftete ; erstere ward
4791, letzierc am 13. Juni. 1784 in den
Neichsfürstenstand erboben. Am 9. März
1824 erlosch die Linie Wied'Runkel
m't dem Fürsten Kar l Ludwig. Prinz
Friedrich Ludwig, unser Maria Theresien«
Ritter, dessen Lebensskizze S. 290 mitgetheilt
worden, übernahm nun als des Verstorbenen
jüngerer Bruder die fürstlichen Itandesherr«
schaften, aber nur für wenige Tage, da er
bereits am 28. April 1824 starb. Ihm folgte
sein Vetter Fürst Johann August Kar l ,
damals izhef drr Linie Wi ed »Neuw i ed,
und seit dieser Zeit iit dieselbe ungetbeilt im
Besitze aller Siammherrschaften und führt
nunmehr nur den Namen der Fürsten von
Wied. Vor Auflösung des deutschen Neichrs
datten belde Linien Reichs» unv Hreivstand»
schafl, jede mittels einer Stimme in dem
westphälischen Grafencoliegium und in dem
westphälischen Kreise. Wied'Runkel hatte
überdies wegen !5rieckingen. das Fürst Jo-
hann Ludwig Adolf (geb. i?02. gest.
1762) mit seiner eisten Gcmalin, einer Tochter
des Grafen Frieorlch Ulrich von Ost»
friesland, erheiratete, seit 1765 Theil an der
reichsgräflich Wetierau'schen Luriatstimme
im Neichüfürstenratde. Dmch den Luneviller
Frieden verlor die Linie Wied.Runkcl die
Grafschaft Criechingen und die auf der linken
Mheinseite gelegenen Herrschaften Saarwrllin»
gcn und Nollingen, Für diesen Verlust rnt»
schädigte ste der Reicksdeputations-Hauvt»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Volume 55
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weninger-Wied
- Volume
- 55
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1887
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon