Page - 294 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Volume 55

Wicd-Nunkc! 294 Mied-Nunkel (Genealogie) schluß vom Ial're 18 »:> durch die ehemals ^ kurcölnischen Geinter Neuerdurg und Alten« ^ wied und die kurtlier'scde Kcllerei Nillmar. ^ Die rheinische Bundeöacte erklärte dann die z gesammteu fürstlich Wied'schen Lande für! stanoeöherrltch untergeordnete Besitzungen, den ^ größten Tdeil unter Nassauischer. den kleineren > (den Tl'eil der Herrschaft Kunkel auf der rechten Scice der Lahn) unter großherzoglich Berg'scher Staatsbobeit. Durch die Wiener l)llngrcßacce wurden die Fürsten von Wied standeöherrlich der preußischen Staatshoheit untergeordnet, mit Ausnahme der Aemcer Nunkel und Sclters, die unt ungefähr j3.»n>»> Seelen unter Nassau!sä^r Ho^ei: blieben, — Die Beiladungen des Fürstelibauses Wied! ;u Oesterreich waren in früheren Tagen ^ innigcr»,', wir finden mehrere und darunter! gan; ausgezeichnete Sprossen dieses Ge- i schleckte^ in Diensten der fai!>rl,chen Armee ! In l)>.'r Gegenwar: dält die Familie ganz zu ^ Preußen, wohin sie stch schon nach ihrem ^ Glaubensbekenntniß, denn sie ist evangelisch, j naturgemäß hinneigt. Der gegenwärtige l5def! der Familie, Fürst Wilhelm, dessen Mutter ^ Fürstin Ät a r i a W i l h e l m i n e (geb. 2^, Jänner 1823) eine geborene Prinzessin uon Nassau, ist königlich preußischer Ge« ncralmaior u la i-uits des 4. Garde-Grena' dier-'Negimentö Königin, <^def des A. rheini- schen Landwehr-Regiments Nr. ^l). erbliches Vlttglied dos prcuß'''che>.' Herrenhauses und Landtagsmarschall des rheinischen Provinzial- landtagcs; seine Gnnalin Nliric (geb. 3. Juli 1841) ist eine niederländische Prinzessin und seine Schwester Elisabeth (geb. 2».». De- cember 1843) seit 13. November 1869 mit dem König Aarl von Rumänien Prinzen von hohenzossern (katholischer Konfession) vermalt und in der Literatur unter dem Pseudonnm Carmen bekannt. — Was die oben er«! wähnten Beziehungen der Familie Wied zu! Oesterreich betrifft, si) waren dieselben im 17. und 18. Jahrhundert ziemlich lebendig. ^ Nicht nur finden wir Friedrich Georg Heinrich Grafen von Wied 'Nunkel als Feldmarschall und Großkreuz des Maria Tderesien'Ordrns und den Fürsten Fried- rich Ludwig als Feldlnacschall«3ieutenant! unD Ritter des Maria Theresien>Ordcns in ' hohen militärischen Bedienstungm, schon im siebzehnten Jahrhunderte standen einzelne Sprossen unter dem Banner Oesterreichs, so: 1) Graf Johann Grnst (geb. 1643). der im Kampfe gegen die Türken in der Schlacht bei 3t. Gotthard ( l . August lilt,^), auf de>> Wahlstatt uerblutete. 2) Auch sein älterer Bruder Friedrich Melchior i^eb. 1l!42), der in der Folge von einem Grafen von Ü'ffern im Duell erschossen wuide, diente einige Zeit in der kaiserlichen Armee, ij) Prinz Clemens Kar l (geb. ^1. December 1789. gest. '^ . April <«<>)<)). ein Sohn des Fürsten Friedrich Kar l und der Gräfin Mar ia Luise von 2 a n n' W ittgenstein -, B erle> bürg, stand als Hauprmann in kaiserlichen Diensten. 4) Tein jüngerer Bruder Ehri- ftian Friedrich (geb. «. März 177^) war Rittmeister im kaiserlichen Dragoner >Regi< mente Prin; (5oburg und starb am 27. Juli 1800 im Kloster Niedrralta-ch an den Folgen einer bei Stockach (26. Mar^ 179U) erhal' tenen Wunde. 5) C'in dritter Bruder aber, Prinz Heinrich Victor (geb. 7. November <78:;,>. war Major in dem k. k. Infanterie« Negnncme Erzherzog Karl. quittirte 1800. focht dann uncer. dem Namen eines Grafen von Brauns berg in Spanien gegen die Franzosen, commandtne in dem Gefechte dei 2t. Felio de l^odinas als Oberst die Wal» loner. wurde tödtlich verwundet und starb im Jänner 1812. 6) Früher noch aber, 1743. diente der Fürst Franz Kar l Ludwig (geb. 17i<>. gcsi. 17<;^ l) als Oberstlieutenant im Dragoner»Negimente Prinz Eugen. 7) Sein älterer Bruder Johann Friedrich Ale- rander wurde im December I7!l5 von Kaiser Kar l VI . zum geheiiuen Rathe und sein Hofmeister Baron uon Niepoth zum Oberstlieutenant mit einer Pension uon 4000 si. ernannt, weil sie Beide mit beson' derem Geschick die Einleitungen zu dem da« mals (17^3) mit Frankreich geschlossenen Frieden getroffen. Das Zedler'sche „^ni» versal'Lerikon", in solchen diplomatischen Hin' zelnheiten gewöhnlich gut unterrichtet, erzählt im 53. Bande. Sp. 1832 und I85:t den gangen Vorgang ziemlich ausführlich — Die Frauen des Hauses, deren viele hochfürstlichen Familien angehören, und sowohl die Töchter der Familie als die Frauen der Söhne des» selben, gehören fast ausschließlich deutschen Familien an. nur ganz ausnahmsweise be« gegnen wir österreichischen Adelsnamen, wie Rogendorf. Hardegg. Auersper ss. was sich vornehmlich aus dem Umstände erklärt, daß die Familie sich zur lutherischen Con» fesston bekennt und sich die Sprossen derselben ihre Lebensgefährten aus den protestantischen Familien Norddeutschlands wählten. 8) Die