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Wiese, Iostph 42 Miesenauer
1866 gegen Preußen mit und fand den ehren«
vollen Tod fürs Vaterland im Kampfe bei
Iii-in am 29. Juni 1866. ^Svoboda (Ioh.).
Die Zöglinge der Wiener-Neustädter Militär-
akademie u. s. w. (Wien 1870. Oeitlcr,
Ler. «".) Sp. 1013.) — 2. Friedrich
Wiese, Zeitgenoß, erscheint als der eigent«
liche Gründer der Fabrication feuer^ und
einbruchsich erer lassen in Oesterreich,
in welchem Industriezweige sich ihm 1852
der nachmalige Franz Freiherr von Wert»
deim Z^Bd. I^V, S. jU8 l^ beigesellte Später
irennte er sich von seinem Gesellschafter und
kslrieb die ^abricarion für sich allein. Seine
lassen irugen auf allen Ausstellungen die
lrstcn Preise davon. Eigenartig construirt,
besitzen dieselben eine dreifache Wand. Die
äußere und innere besteht aus 4/2 Zoll dicken
lfisenplaucn, dcmn kommt die dritte söge«
nannte imprägnirte Wand, mit welcher ein
eigener paientirter Dampfapparat in Verbin-
dung steht, der in dem Fall?, als ein aus»
brechendes Feuer so nachhaltige Wirkung auf
die (5asse ausüben sollte, daß selbst die drei»
fachen Wände nicht genügenden Schutz gc«
wäbren würden, Dämpfe entwickelt, deren
Feuchtigkeit, ohne jedoch den Inhalt zu schä«
digen, diesen vor Zerstörung schützt, wodurch
eigentlich die vollkommene Feuersicherhcii erst
hergestellt ist. Auch erfand W iese ein
Patent schloß mit uncopirbarem Panzer»
schlüsftl. Auf der Wiener Weltausstellung
lti?3 war er durch eine imposante Ausstellung
seiner Caffen aller Formen und Größen ver>
treten, und die Beilage zu Nr. 28, 1873 de6
..Neuen Freien Kikeriki" (Wiener Witzblatt)
brachte eine Ansicht der Wiese'schen Aus»
stellung. mit dem Medaillonbildnisse ihres
Eigners, der in seiner Fabrik über dreihundert
Arbeiter beschäftigt. Anläßlich der internatio»
nalen Ausstellung 1862 in London wurde
Wiese csterreichischerseits mit dem goldenen
Vcrdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet.
— 3. Joseph Niese war ein einfacher
Graveur aus Warnsdorf in Böhmen, der zu
Beginn des laufenden Jahrhunderts lebte,
und von dem eine Kupferplatte vorhanden ist.
auf welcher er das Vild des Evangelisten
Matthäus nach einem der anerkannt besten
Bilder von Skreta graoirt hat. Dieses
Erstlingswerk des als einfacher Graveur in
einer Fabrik beschäftigten Wiese wurde von
Sachverständigen als eine so gediegene Arbeit
anerkannt, daß der Verein für Geschichte der
Deutschen in Böhmen den Ankauf der Platte zur Vervielfältigung des graoirten Bildes
beschloß. ^Präger Zei tung, .186::. Nr. 301.
Beilage.) — 4. Ein Wiese stand 1799 als
Lieutenant bei den Leoenehr-Dragonern Nr. 4
(1360 reducirt) bei der Armee in Italien und
that sich im Feldzuge genannten Jahres bei
Verona am 26. März so hervor, daß er i.n
der Gefechtsrelation seines ausgezeichneten
Verhaltens wegen ausdrücklich belobt wurde.
sThürheim (Andreas Graf). Gedent'blättcr
aus der Kriegsgeschichte der k. k. österrei«
chisch. ungarischen Armee (Wien und Tcschen
188«. Prochaska. gr. 8°.) Bd. I I , S. 660.
Jahr 1799/j -- 5. Anklingend an den Namen
Wiese ist jener des Franz Wiesen, des
vormärzlichen Verlegers und Herausgebers
des belletristischen Blattes „Der Sviegel" in
Pesth, in welchem ob der in Ungarn freier
gehandhabten Censur sich im Vormärz manche
Talente Cisleithaniens aus Wien und Prag
ihr Stelldichein gaben, das jedoch im Ganzen
seine Aufgabe unter den gegebenen günsti«
geren Censuruerbältnissen nicht erfüllte.
^Seidlitz (Julius Dr.). Die Poesie und
die Poeten in Oesterreich im Jahre 18^6
(Grimma 1837. 12«.) Bd. I I , S. 133.) —
6. Schließlich diente ein Wiesen, dessrn
Taufnamen wir nicht kennen, zu Ende drs
vorigen Jahrhunderts bei Karl Prinz Loth«
ringen« (heute Braunschweig») Dragonern.
Als Oberlieutenant im Negimente that er sich
1796 im Treffen bei Iüny so hervor, daß er
in der Relation über dieses Gefecht unter den
Helden des Tages angeführt wurde.
'enauer, Franz de Paula
ger meist er der Stadt Gratz, geb. zu
Ehrna u im Brucker Kreise Steiermarks
am 13. August 1767, gest. zu Gratz am
24. März 1827). Nachdem er zu Grcch
mit glänzendem Erfolge seine Studien
zurückgelegt hatte, diente er einige Jahre
als Banngerichtsschreiber, wie es damals
hieß, in Untersteier und stand dem Bann-
richter Dr. Deich er durch seine Umsicht
und Kenntniß besonders hilfreich zur
Seite. 4802 wurde er Rath beim Mag!»
strate von Gratz, 1809 provisorischer,
1810 aber wirklicher Bürgermeister dieser
Stadt, in welcher Stellung er 18 Jahre,
bis zu seinem Tode, in verdienstlichster
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon