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Mieser, 68 Mieser, Franz Christoph
nack Tausenden zäl'lte uno — freilich nur in
der deutschen Literatur — die besten und
ersten Ausgaben ihrer Heroen, aber auck sonst
bockst seltene Curiosa und d'uriosissima, wie
lch mich durch Augenschein überzeugt hatte,
enthielt. Dieselbe wurde, so viel ich weiß.
ourch seine Frau. die ihn überlebte, verkauft
und in alle Winde zerstreut. — 3. Engel
Ulrich Wiser (geb. in der zweiten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts. Todesjahr unbe»
kannt) studiete Theologie und lebte in den
Zwanziger-Jahren des laufenden Iahrhun»
oerls alS k. k. Beneficiat im Velvedere. Der
preußische geheime Iustizratb Marimilian
Karl Friedrich Wilhelm Grävel l (geb.
1781. -f). der als Staatsbeamter manche
Zurücksetzung erfahren und als Jurist und
Humanist schriftstellerisch srdr tbätig gewesen,
gab 181.» die Schrift „Der Mmsch. Eine
Untrrsuckung für gebildete Les«" heraus,
von welcher 1818 eine zweite und später
noch eine dritte Aufäße crsch!?n. Diese
Schrift veranlaßte nun Engel Ulr ich
Wiser's Broschüre-. „Der Mensch in der
Ewigkeit. Nach christlich « philosophischen
Grundsätzen. Als Gegenschrift zu dem Werke
des Herrn Regierungsrathes M. K. F. W.
G r ä v e l l : Ter Mensch" (Wien 1821.
Tendier. «".) G r ä u e l l glaubte diese
Gegenschrift nicht unbeantwortet lassen zu
müssen und veröffrntliäite dann: „Briefe an
Emilten über dle Fortdauer unserer Gefüdlc
nack dem Tode. Veitere Ausführung der
früheren Schrift des Verfassers: Dir Mensch,
auf Veranlassung der Wiser'schcn Schrift:
Der Mensch in der Ewigkeit" (Leipzig 1821.
Brockbaus, 8".). — 4. Franz Wieser (geb.
in Kufstein am 18. October 1848). ein Sohn
des Arztes Alois Wieser ls. d. Nr. 1).
besuchte die Schulen in Innsbruck und uer»
legte sich vornehmlich auf Geschichte und
Geographie. 187» erlangte er die philoso»
phischc Doctorwürde. setzte dann seine geo«
graphischen und historischen Studien an den
Hochschulen in München. Göttingen, Berlin
und Leipzig fort und wendete sich dem Lehr«
amte zu. Zuerst ward er Lehrer an der
Oberrealschule in Brünn. spater am Ober«
gymnasium in Pozen; 1874 hadilitirte er sich
als Privatdocent für Geographie an der
Universität Inm'brück, an welcher er 1879 zum
ordentlichen öffentlichen Professor der Geo»
graphie ernannt wurde. Die Ergebnisse seiner
wissenschaftlichen Studien und Forschungen
hat er bisher in folgenden Scl»riften nieder« gelegt.- „Die Bannung Philipps uon Stau»
fen". im Programm der Qberrealschule in
Brünn für 1872; — „Der Portulan des
Infanten und nachmaligen Honigs Phi«
lipft I I . von Spanien", in den Sitzungs»
berichten philosophischchistorischer <5lasse der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, 1876.
auch im Sonderdrucke; — „Magalhaens»
straße und Australcontinent auf den Globen
des Johann Schöner" (Innsbruck 1881).
Außerdem veröffentlichte er verschiedene klei»
nere Aufsätze in Iachblättern. — 5. Franz
N iese r . Ein zeitgenössischer Geschichts»
forscher, von dem in den „Sitzungsberichten
der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften
philosophisch-historischer Gasse", Jahrg. 186i>
ein „Bericht über die in Vorarlberg ange-
stellten Weisthümerforschungen" abgedruckt,
aber auch im Sonderdruck (gr. 8".) er«
schirnen ist. — 6. Franz Wieser. Zeit»
genoß, diente l85!) im Infanterie«Negimente
Großherzog von Hessen Nr. 14 in der Eigen«
schaft eines Hornisten. Das Negiment stand
genannten Jahres in Italien' im Felde. Es
führte den ersten Sturm auf den Ort Ponte '
verchio di Magenta in Divisionscolonncn aus.
Der Commandant einer derselben eilte, um
die feindliche Aufstellung besser überblicken zu
können, bloß in Begleitung des Hornisten
seiner Truppe, Franz Wieser, auf etwa
ein halbes Hundert Schritte voraus und kam
dabei in d'e Nähe eines Hauses, hinter dessen
Ecke plötzlich vier französische Infanteristen
eine Salve gaben und auf die Ueberraschten
hervorsprangen, um dieselben gefangen zu
nehmen. Eine Kugel verwundete den Haupt»
mann am Fuße. Als Hornist Wieser seinen
Vorgesetzten wanken sah, stützte er sofort den»
selben mit seiner linken Hand. faßte mit der
Rechten seinen Säbel und wehrte mit diesem
so lange die andringenden Franzosen ab. bis
ein herbeiaeeilter Gefreiter einen der An»
greiser durch einen gut gezielten Schuß nieder«
streckte, worauf die drei anderen das Hasen»
panier ergriffen. sLo rbe rn , gesammelt
uon den Soldaten des kaiserlich öster-
reichischen Heeres im Feldzuge 1839. Nach
offiziellen Quellen (Wien 1863, Seidel und
Sohn. 8«.) 2. Heft. S. 74.) — ?. Franz
Christoph Wi eser, (geb. am 30. December
1800. gest. 1? November 1866). Ein Bruder
des Dichters Joseph Wieser Ritter von
Mährenheiln, dessen ausführliche Vio»
graphie S. 56 mitgetheilt ist, widmete er sich
dem Studium der Theologie. Nachdem er
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon