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Wiesy 98 MieH
daten, von panischem Schreck ergriffen,
wollte in der Flucht sein Heil versuchen,
wurde aber von unseren Truppen in die
Feste zurĂŒckgeworfen. Diesen Augenblick
allgemeinster Verwirrung benutzte Feld
zeugmeister De Vins und ordnete einen
Sturm an, welcher durch Major Wiesy
mit einer Anzahl Freiwilligen Nachmit
tags nach 3 Uhr ĂŒber die von unseren
GeschĂŒtzen geschossenen Breschen in das
Innere der Feste unternommen werden
sollte. Wiesy trat an die Spitze der
Freiwilligen, unter denen auch Johann
FĂŒrst Liechtenstein »Hd. XV, S. 448),
der nachmalige Feldmarschall und GroĂ-
kreuz des Maria Theresien-Ordens, sich
befand, erstieg, der verzweifelten Gegen»
wehr des Feindes Trotz bietend, der Erste
die Bresche und machte mit den Seinen,
die dem Kampfer muthig folgten, Alles
nieder, was sich ihm entgegenstellte. In
einer Stunde gelangte die Feste in den
Besitz der Unseren, und damit war der
Feldzug des Armeecorps in Croatien
beendet. General De Vins sendete
unseren Helden mit der Botschaft von
dem Falle dieses Platzes an den Kaiser
und empfahl den tapferen FĂŒhrer der
Freiwilligen der besonderen Gnade des
Monarchen, die sich auch in der Verlei-
hung des Ritterkreuzes des Maria The-
resien-Ordens am 28. Juli 4790 auĂer
Capitel bethĂ€tigte. 1794 rĂŒckte Wiesy
zum Oberstlieutenant, 1797 zum Obersten
bei den Peterwardeinern vor. An den
folgenden Kriegsbegebenheiten hatte er
keinen Antheil mehr und starb, erst
52 Jahre alt, als General und Brigadier
zu Bellov^r in der croatischen MilitÀr-
grenze.
Hirten feld (I.). Der MlitÀr'Maria.The-
resien'Qrdm und seine Mitglieder (Wien
tt>37. Ltaatödruserei. schm, 4".) Bd. I I ,
S. 28>j, Wietoris, Ionathan, siehe Aietoris
M . I.. S. 28l, Qu. 3^.
Wietz, I . K. (Schriftsteller, Ort
und Jahr seiner Geburt wie seines Todes
unbekannt). Gr lebte Ende des acht»
zehnten und zu Anfang des laufenden
Jahrhunderts. Nach Kehrein wÀre er
eine und dieselbe Person mit Karl
Vietz, dessen im 30. Bande dieses Wer-
kes, S. 284, Quelle Nr. 2 gedacht wurde,
denn er wird von genanntein Biogra»
phen als Verfasser des Werkes âDas
Studium der allgemeinen Geschichte
u. s. w." bezeichnet, welches 1844 bei
Haase in Prag erschienen ist. AuĂerdem
aber nennt Kehrein ihn auch den Ver»
fasser des Buches âFabeln, Gedichte, Er-
zÀhlungen und Lieder", von welchem der
erste Theil in Prag 179l bei Diesbach,
also 33 Jahre frĂŒher, herauskam. Karl
Vietz indeà wurde 1798 in Böhmen ge-
boren und starb zu Prag am 2. August
1872. DaĂ er im Alter von sieben
Jahren oben erwĂ€hnte âFabeln, Gedichte
u. s. w." geschrieben und herausgegeben,
ist nicht gut anzunehmen. Es sind also
Karl Vietz und I . K. Wietz zwei ganz
verschiedene Personen, und ist Letzterer
Verfasser einer ansehnlichen Zahl von
Schriften, welche im ersten Drittel des
laufenden Jahrhunderts in Prag er»
schienen sind, und zwar: âAbbildungen und
chreibnngeil sÀmmtlicher griÀtlichrn und mrlt-
lichrn Grdrn in ÀMnnlugiZHer nnll lllphllbetischer
Ordnung", 3 Theile, mit 234 col. KK.
(Prag 1817 u. f., Bohmann's Erben,
8"., 331/. Thlr.); der erste Theil enthalt
sĂ€mmtliche geistliche MannĂŒ 0 rden
mit 76 col. KK., der zweite Theil sÀmmt-
liche geistliche Frauenorden mit
64 KK. und der dritte Theil sÀmmtliche
weltliche Ritter- und Damen»
orden mit 94 KK.' â âZtreihĂŒge im
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon