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Wilc;ek, Heinrich Wilhelm 118 ^ Johann Nep.
machte. Docb auch dieser Vorgang blieb
erfolglos. Trotz aller Bemühungen der
Gegenpartei ging am 12. September
1734 die Wahl Stanislaus L e s z-
c z y n s k i's durch, und der Graf selbst
erschien persönlich gefährdet, war allen
Insulten ausgesetzt, bis die Ruffen ein-
rückten und mit ihren Bajonneten glatten
Tisch machten. Die Wahl Leszczynski's z
wurde durch die neue Wahl Honig
Augu sts I I I . annullin, und am 13. Jän-
ner 1734 überbrachte Graf Wilczek
dem neugewählten Könige die Glück-
wünsche Oesterreichs. Er wohnte noch der!
Krönung des Königs an, bei welcher
Gelegenheit er den Orden des weißen
Adlers erhielt. Am 1. April 1733 ward
ihm der Auftrag, das dem Kaiser über-
lafsene russische Corps in der Stärke von
13.W0 Mann zu übernehmen und der
am Rheinstrom aufgestellten kaiserlichen
Armee zuzuführen. Nun, 4737, nach
Wien berufen, sollte er als kaiserlicher
Bevollmächtigter auf den nach Niemirow
berufenen Congreß gehen. Dock unter-
blieb diese Mission, weil es gar nicht
zum Congreffe kam. In diesem Jahre
erhielt der Graf noch von seinem Kaiser
die Erlaubniß, für seine beiden Söhne
Joseph Maria und Johann Bal>
thasar zwei ansehnliche Majorate in
Schlesien zu errichten. Mit Diplom däo.
8. April 1714 erfolgte seine Erhebung in
den Reichsgrafenstand, am 10. Juni
4713 wurde er ungarischer Indigena
und 1717 Inhaber des Infcmterie»Regi.
ments Nr. 11, heute Georg Prinz von
Sachsen. Graf Heinrich Wilhelm war
seit 1698 mit Maria Charlotte gebo-
renen Gräsin Gi lbert von Sa int-
Hilaire vermalt. Die zwei vorgenann'
ten Söhne aus dieser Ehe sind die Grün-
der der noch heute blühenden zwei Linien
dieses Grafenhauses. Thürheim (Andr. Graf). Feldmarschall Otto
Ferdinand Graf von Menspcr^ und Traun.
1677—1748 (Wien 1877. Braumüller 8".)
2. 2?j. — Europäische Fama, Tb. 107.
S. 86«; Th. 199, S. 333. — Gelehrte
Neuigkeiten Schlesiens des Jahres 1739,
S. 428 u. f.
Wilczek, Johann Nepomuk (Hans)
Graf (erbliches Mitgl ied des Herren-
hauses des österreichischen Reichsrathes,
Mäcen der Wissenschaften und Künste,
geb. 7. December 1837). Graf Johann,
oder wie er gewöhnlich genannt erscheint,
Hans, ist zur Zeit der Chef der älteren
Linie dieser Familie. Das vierte von
fünf Kindern und der einzige Sohn des
Grafen Stanislaus aus dessen Ehe
mit Gabriele geborenen Freiin von
Reisckach, erhielt er eine sorgfältige
Erziehung und zeichnete sich frühzeitig
durch vorzügliche Anlagen, vornehmlich
durch eine bewundernswerthe Geistes-
gegenwart aus, eine Eigenschaft, welche
ihn zu den Unternehmungen, die er
später ausführte, ganz besonders befa»
higte. Mit der Ausbildung seiner geisti-
gen Talente ging jene der körperlichen
Fähigkeiten Hand in Hand, und zum
Jüngling herangereift, besaß er als
Schütze bereits einen seltenen Grad von
Geschicklichkeit. Diese körperliche Ge-
wandtheit, seine ungewöhnliche Muskel-
kraft, seine kaltblütige, doch rasche Ueber-
legung und sein ruhiger durchdringender
Blick kamen schon zu öfteren Malen
seinem persönlichen Muthe auf den von
ihm unternommenen gefährlichen Jagden
in Afrika zu Hilfe. Zuerst machte er
öffentlich von sich reden, als er im Ver»
eine mit Grafen Breuner den Wienern
den Thiergarten ins Leben rufen half,
der leider durch unreelle Gebarung der
mit der Fürsorge für denselben Betrauten
ein vorschnelles Ende fand. Als dann 1866
der österreichische Krieg ausbrach, trat er
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon