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Wildenftein (Gei^alogie) 146 Wildenftein (Genealogie)
Tagen wiederholt gefahrvollen diploma.
tifckeli Sendungen, welche er mit großem
Geschick ausführte. In Würdigung dieser
Verdienste zeichnete ihn der Kaiser 18l>9
mit dem Comthurkreuze des Leopold»
ordens aus. Graf Cajetan vermalte
sich !7ttl) mit Aqnes aus dem berühm»
ten steiriscken
Geschlechte derScharffe n-
berg, und da er aus dieser Ehe keine
Nachkommen hinterließ, scdloß mit ihm
im Mannessiamme das Geschlecht der
Wildenftein. Mit leiner Schwester!
Jul ie, lvemlllin Ferdinands Grafen'^
Kolowrar -^ rakowsky, starb es l849
auch in we:dlicder ^inie aus. (5r hinter»
ließ, obgleich nack d^:u (5'rlösc^en der zün-
geren ^iuie aucb das ansehnliche Fidei- i
commiß auf ihn überging, einen leider -
stark verschuldeten Grundbesitz. Das^
Stammgut des Geschlecktes, Wildbach, >
hatte er bereits <?9l verkauft, und nach- !
dem dasselbe wiederholt den Besitzer ge- !
wechselt, ist es gegenwärtig im Besitze l
Johannas. Witwe des Notars Martin!
Peitler.
Steicrmärkiscke Zeitschrift. Redigirt '.'on
I>7. ^, ,>. Schreiner, vr. Älberi ocn !
Muckar. s>. G. Ritter von Leitner.
H. 3ckröiter «Graft. ^".) Neue Folge,
VII . Jahrg. (l8^2). Heft <. 3 99.
I. ^ur Genealogie der /reiyerren und Grafen
von Wildenstein. Wir finden dieses alte und
berufne Geschlecht ursprünglich in Bauern
(Flanken unD Pfal;), dann in Rärnthen, in
der Tieierinark. wo es ;u besonderer Macht
und Größe gelangte, endlich in Tchlesien.
Aus Bayern scheinr es nach Oesterreich, und
zwar zunächst nach Kärnthcn eingewandert
zu sein, wo es im Iaurttbale die Burg glei«
chen Nainens erbauir. uno schon ilöl! er»
schelni Uveriand de Wildenstein als
Zeuge in e.nrr Tchrntun^ouriunde des Her»
zogö Ber io l t oon Maranien ,^ u Gunsten
des Gstercienserklosterö Vik:r:ng bei Klagen»
fürt. Hauptmann Beckt) > W:d m anst e ne r
derickiei. wie sich die Wi lden st ein in
Kärntbrn ausbreiteten, und gedenkt auch ihrer
Uebersiedlung nach Lteiermark um das Jahr > i530. Die Tökne des Hans Wilden
st ein
und der Annn Äorda.r: Andreas, Nicolaus
und Primus, sind die ersten, welche festen
Fuß fassen in Tteiermark, und oon Nico»
laus ab läßt sich die Ttammeofolge dieses
Geschlechtes in Kteiermark ununterbrochen
verfolgen. Des Nicolaus Enkel Pr imus,
üeonhard, Theodorich (Dietrich) und
Christoph bildeten virr neue Zweiae, von
denen die der beiden Ersteren bald abstarben,
.auch jener Cdristopds, der nach Teutsch»
land grzo.ien war; der von Tdeodorich
ssestiftete aber blübte fort. gelange zu An«
sehen und Vermögen und spaltece sich mit
des Stifters Urenkeln Franz Christoph
und Johann Joseph in zwei Linien, die
ältere odcr Kalsdorfer und die jüngere
oder Wildbacher Linie, welche aber beide in
der ersten Hälfte des laufenden Jahrhunderts
erloschen. Die Tiammetzfolge der einzelnen
Generationen ist aus der angeschlossenen
Ttammtafi'l ersichtlich. Die Familie gelangte
in 3teicrmark bald zu Macht: ob. wie
Hauptinann -Zeckh » N i dman stett er in
seiner unien c t^'ten Monographie 3. 6 bei
Siegmund Wilden stein andeutet, durch
dessen Pfiegefüdlun^en. geht uns nichts an,
weil d5e Vermögensaebarung ein Act rein
prioatrrchtlicher Natur und. so lange kein
Änqriff de-3 geschädigten erfolgt, weder an-
lUzweifeln noch anzugreifen ist und Vrr»
muthung^'n des Gegentheils in historischen
Ardeiccn. die sich nur auf Thatsachen stützen
dürfen, geradezu unstatthaft sind. ^ur,. die
Wilden st ein erlangten mit der Ze'.t mäch'
tigen (Hrundbl'sih. hatten im Landtage 3ih
und Ttiinme. erwarben sich in ihren ein»
zelnen Sprossen durch Energie idreü Äuf»
treiens. durch Bildung und Kenntnisse und
humanes Gebahren die Achcun.l. nicht bloß
ihrer Standesgenossm, sondern des Volkes
überhaupt, dcssen Södne sie waren, und ihr
Andenken lebt heute, da sie bald seit einem
halben Jahrhundert erloschen sind. in erfreu»
licher Weise forr. Sie dienten dein Staate,
zunächst dem Lande, dem sie al-ö Ol'oßgluno»
Herren angehörten, wir nennen nur beispiels»
weise Johann Franz, Johann Joseph,
Johann M a x Probus, Max Joseph,
welche als steiermärkische Ausschußräthe und
Landeshauptleute ebenso in Tagen des Frie»
dens. wie in solchen der Gefahr mannhaft
für das Land einstanden, wie dieses löblichen.
Vorgehens in den Lebensskizzen der Einzelnen
ausdrückliche Erwähnung gescheht. Wenn.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon