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Mildenftein, Johann Joseph 149 Mildensiein^ Cigismmid
VIII, Buch. S. 679 und 686.) — 8. Jo-
hann Franz (gest. zu Gratz 18, Octobe:
1678). ein Sohn Georg Siegmunds und
der Margaretha von Steinpeih, die er
Beide in noch jungen Jahren verlor, wurde
der BegrĂĽnder des Glanzes des Hauses
Nildenstein. in welches er die Frei«
Herren» und Grafenwürde brachte. Er
befand sich im Gefolge des kaiserlichen Bot
schafters Johann Anton FĂĽrsten von Eggen
berg, als dieser 1644 in besonderer Mission
nach Rom geschickt wurde. Er war durch
23 Jahre innerösterreichischer Hofkammerrath
und führte durch längere Zeit die Präsident-
schaft des steiermärkischen Verordnetenamteö.
In WĂĽrdigung seiner Verdienste erhielt er
die geheime Nathswurde, mit Diplom äcio.
März 1649 den Frei Herrn» und äclo.
18. Jänner Itt7t» den Grafenstand mic dem
Prädicate Freiherr auf Wildbach und
Kalsdorf, Her: zu Schachenthurm und
Lieb och. Er schloß dre» Ehen. welche aus
der Stammtafel ersichtlich sind. Aus der
zweiten mit Iidonie Nagbalena verwitweten
Freiin von Nindorf hinterlieĂź er den
1646 geborenen Sohn Franz Christoph,
den Stifter der älteren Kalsdorfer Linie,
welche schon in der dritten Generation mit
dein Admonter Benediktiner und Stiftshof»
meistrr Ernst Ignaz erlosch. Zu Gunsten
dieser Linie errichtete Franz Christoph
in seinem Testamente ääo. 15. October 1677
das FamilienfideicommiĂź, welches er mit der
ansehnlichen Herrschaft Kalsdorf bei Ilz do«
tirte, die ihm seinr erste Gemalin Varbara
Freiin von 2cheil zugebracht hatte. Ueber
den Sohn aus des Grafen Johann Franz
dritter mit Naria Clara Freiin von Vlouach
geschlossenen Ehe, I 0 hann Ios ep h . wel«
cher der Stifter der jüngereu oder Wild»
bacher Linie der Wilden st ein ist, siehe
den folgenden Artikel Nr. 9. — 9. Johann
Joseph (geb. 12. Februar 1668. nach An»
deren schon 1662. gest. 6. März 1747). ein
Sohn des Grafen Johann Franz aus
dessen dritter Ehe mit Nana Clara Freiin
von Glou.ach. wurde 1698 innerösterrelchischer.
1704 kaiserlicher geheimer Rath. am 26. No<
vember 1713 Nachfolger dee Johann Caspar
Grafen Cobenzl in der Stelle des Landes»
Hauptmanns in Görz. in welche ihn der
Laibacher Bischof Franz Karl von Kaunitz
sPd. XI , S. 64. Nr. 7) und der damalige
Statthalter Leopolo Adam Graf Stras«
soldo einfĂĽhrten. Mit welcher Umsicht er seine WĂĽrde bekleidete, und wie er sich in derselben
allgemeiner Beliebtheit erfreute, bezeugt sein
Zeitgenosse, der Geichichtsschreiber der Graf»
schaft Görz <5arlo More l l i di Schönfeld,
der ĂĽber J o h a n n Joseph schreibt:
yd i <Fori2iani i-i^U2,rciu,vHnw uoms laro
0081 UMil.N0, cK.6 NON LI I-3.VViliN.V2, 116' 8lwi
piĂĽ loi'ti risentimenii cke 1a nsekssitĂĽ, e<1
ii ^»udlioo oräine, ok6 li ä,sttü,vs.nc)".
Nachdem er sechs Jahre sein Amt verwaltet
hatte, bat er im November 1721 den Kaiser
um seine Enthebung, welche ihm auch in
Gnaden gewährt wurde. Nun erfolgte seine
Ernennung zum Beisitzer des geheimen Rathes
in Oratz. Als dann sein Nachfolaer in der
Landeshauptmannschaft von Görz. Franz
Anton Graf Lantieri . am 28 Jänner 1729
mit Tode abging, berief ihn der Kaiser zum
zweiten Ma!e auf diese Sielle, welche er
dann dis Februar 1732 behielt. Dem Grafen
Johann Joseph wurde im Juli 1718
zugleich mit den Söhnen seines Bruders
Franz Christoph das nach dem Abgänge
der Eggenberg erledigte Oberst«Erb-
kämmereramt in Sieiermark verliehen.
Graf Johann Josep h ist der Erbauer des
ansehnlichen Hauses in Gral;, welches zur
Zeit als allgemeines Krankenhaus in Ver»
wendung steht. j69o vermälte er sich mit
Narin Iuliana Freiin Zöllner, Witwe Michael
Weikards Grafen Vetter von der Lilie,
welche ihm die von diesem ererbten Herr»
schaften Nindisch « Feistriß und Tüsser in
Untersteier zubrachte, und wurde mit ihr der
Stifter der jĂĽngeren oder Wildbacher
Linie der Grafen Wilden steifn, welche
gleich der älteren in der dritten Generation,
und zwar mit Ca je tan fliehe diesen
S. 143) erlosch. Von den aus dieser Ehe
entsprossenen achc Kindern wurden die Töchter
meist Nonnen, von den Söhnen pflanzie I o»
hann -Mar Produs diese jĂĽngere Linie
fort. ^Uo?-6^i' c?/ Hoüön/e/H ^a?-io^. lätoi-ia
6,611». Oonrea, äi <3cn'i2iü. (<3c»ri2i2. 1833,
katsriiaM, dr. 8".), Vol. I I I , 9. 58 und 59.)
— 10. Tigismund von Wilden steint ebte
im sechzehnten Jahrhunderte und starb auf
dem von ihm l540 erbauten Schlosse Wild»
bach in Steiermark am t9. Juli 1370. Ein
Sohn des Nicolaus von Wilden stein
aus dessen Ehe mit Ursula von Ober»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon