Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56
Page - 175 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 175 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56

Image of the Page - 175 -

Image of the Page - 175 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56

Text of the Page - 175 -

Wilhelm (Bischof) Milhelm Johann Georg berühmten Architekten. Einen sehr instructivrn Artikel über unseren Wilhelm von Inns» druck, dessen Thätigkeit an dem Pisaner schiefen Thurme von mehreren Seiten oe« stritten wird. enthält Nagler's „Neues allgemeines Künstler« Lerikon" Bd. XXI, S. ^5 u. f. — 6. Wilhelm. Bischof von Olmütz (geb. 1334, gest. 16. Juni 1572). der 44. in dieser Kirchenwürde, welche er von 1503—1572 bekleidete. Ein Sproß der alten mährischen Adelsfamilie der Prussinowsky von Wiczkow. Für den geistlichen Stand herangebildet, wurde er Propst in Brünn und Leitmeritz und am 9. Mälz 1563 Bischof von Olmütz. Ein stren^rr Hüter deö kacho« lischen Glaubens, berief er gegen die damals in Mähren noch zahlreichen Pro« testanten die Jesuiten, welche es bekannter« maßen von jeher gründlich verstanden haben, alles Unkraut des Skepticismus und Indif> ferentiömuö mit der Wurzel auszurotten, nach Olmütz. errichtete ihnen daselbst ein Colle« gium und vertraute ihnen die Pflege des Weingartens des Herrn. Bald nach seiner Erhebung zum Bischof ging er als Legat des Kaisers Mar imi l ian I I . nach Polen, nnt der heiklichen Misston betraut, den König Siegmund I I . August von Polen zu ^ einer anständigeren Behandlung seiner Ge< ! malin Katharina zu bestimmen. Diese, eine Schwester Kaiser Mar imi l ians I I . , hatte sich 1349 mit Franz I I I . , Herzog von Mantua orrmält. Nach diesem bereits 1330 Witwe geworden, schritt sie 1533 zur Heirat mit Sieg mund I I . August von Polen und starb am 28. Februar 1372, wenige Mo« nate vor Bischof Wilhelms Tode. Nack seiner Rückkehr verweilte der Kirchenfürst einige Zeit in Troppau, um dort vereint mit den Jesuiten gegen die Protestanten vor« zugehen. Da aber lief er bald Gefahr, von ihnen gesteinigt zu werden. Als nämlich die Protestanten einen der Ihrigen auf dem katholischen Friedhofe bestattet hatten, befahl er die Ausgrabung der Leiche, worüber die Menge in solche Erbitterung gerieth, daß sie den Bischof und seinen Begleiter, den Jesuiten Magius, mit Steinen bewarfen. Der bischöf- liche Kanzler Nicolaus Walther wurde bei dieser Gelegenheit von Steinwürfen schwer getroffen. Um den Katholiken seiner Diöcese ein neues Testament in streng katholischer Lesart zu verschaffen, ließ er ein solches von Hieronymus Emser deutsch übersehen und ^ 1371 zu Nizza auk seine Kosten drucken, l Daaegen veranstaltete nun Johann Freiherr von Zierotin 1378 auf seinem Schlosse Kralicz den Druck einer anderen, von den Senioren der böhmischen Brüder Albert Ni« colai, Lucas Helicaeus, Johann Aeneas. Georg Vetter, Esaias Caepolla. Johann Ephraim, Paul Iessenius und Johann Capito ausgeführten Nebersetzung, deren lich die dort zahlreichen böhmischen Brüder bedienten. Infolge des hartnäckigen Wider» standes, den die Protestanten gegen die Be» mühungen der Katholiken, von den Adeligen darin mit Erfolg unterstützt, erhoben, war schon durch mehrere Jahre die übliche Frohn» leichnamvprocession unterblieben. Durch Bi» schof Wilhelms Energie fand sie 1370 wieder statt, freilich mußten die Zöglinge des von ihm in Olmüh gestifteten Iesuitencollegs mit Schwert und Schild zu beiden Seiten der celebrirenden Geistlichkeit einherschreiten. Bischof Wi lhelm war von schwächlicher Constitution, immer kränkelnd, und bei dem Eifer und der unabweichlichen Strenge gegen sich selbst, mit welchen er seines hohen geist« lichen Amtes waltete, erlag er frühzeitig seinen Leiden. Er wurde in der Iesuitenkirche zu Olmütz beigesetzt. Da sein Tod bald nach der Frohnleichnamsprocession. zu welcher er, obgleich schon sehr krank, sich im Sessel hatte tragen lassen, ziemlich rasch eingetreten war, so regte sich der Verdacht einer Vergiftung. eruiu (Handschrift). — ^il'e/its?' ^>ans ^av.^. ^'uzuItini OlomuoenLiL N^izoopüi-ulQ Olo> mueenLNiln series (Oioniueii 183 l, 8k2.r» uit2l. 8".) i». 202—206.) — 7. Eines Nil« Helm von Köln (Wi1N6lmn2 äe Oolonia), welcher Weihbischof eines Olmützer Bischofs war und im 15. Jahrhunderte lebte, gedenkt Ritter von d'Elv ert im unten bezeichneten Werke und meldet, daß eine handschriftliche „lliLwrio». nHrriUio" desselben in der Olmützer Universitätsbibliothek aufbewahrt werde. ^d'C'loert (Christian). Historische3ite< raturgeschichte von Mähren und Oester« reichisch'Schlesien (Brünn 1830. Rohrer's Witwe. 8".) S. 11) — 8. Noch ist zweier österreichischer Aoelsfannlien des Namens Wilhelm zu gedenken, der Wilhelm Edlen von Helmfeld und der Rit ter von Wilhelm Beide sind gemeinsamen Ursprungs und stammen von Johann Georg Wilhelm ab. der von dem Kur» fürsten von Pfalz<Bayern. Karl Theodor, damals Reichsvicar. mit Diplom <läc>. Mün«
back to the  book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Volume 56
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wiedemann-Windisch
Volume
56
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
340
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich