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Wilhelmi 176 Milhelmi
chc:i 1l. M>ü l?'»'^ in den Reichsaoelstand
«Hoden wurde. Jot ann Georg ron Wil-
helm fgcd. tU. Au^uü 17^!,, i) datte aus
seiner Ede mit Aalhürina von heinlin sged.
2t, November 1764) Mei Tühne, Caspar
urd Adam, welcke Veide Stifter der heute
ncch blühenden Linien dieses Geschlechtes
sind. Caspar (geb 28. October 17U3. gest
1832), mit Aalhanna geborenen ächmid ver»
mält. erhielt mit Diplom ääo. 2?. Mälz
182? den österreichischen Adelsstand mit dem
Prädicate von Helmfeld. — Tein Bruder
Adam (geb. 1780. qest. 1843), mit Maria
Anna geborenen M'dl vermalt, erlangte 1843
die Anerkennung seines Ritterstandes. Beide
Familien sind in Böhmen begütert; die
Ni lhe lm Edlen von Helmfeld besitzen
Altenteich. Tt. (5lara und Haslau; die
Ritter von Wi lhelm sind Herren auf
Ober« und Unter'Wildstein und Nockendorf,
Da über beide Familien sonst nichts Denk«
würdiges zu berichten, verweisen wir bezüglich
der weiteren genealogischen Daten, des Wap-
prns und heutigen Familienstandes auf das
„Genealogische Taschenbuch der Ritter«
und Adelsgeschlechter" (Brunn. Buschat und
Irrgang. 32«.) I I . Jahrg. ^1877) S. 71«)
bis 721 und XI I . Jahrg. (1887) S. 368,)
Wilhelmi. Alexander, siehe: Iech-
meistcr.
Wilhelmi Friedrich (k. k. Hof schau-
spieler, geb. zu Schlicha in Preußen
1788, gest. in Wien am 2. Mai 1832).
Sein wahrer Name ist Friedrich Wil>
Helm von Panwitz, wie der Grabstein
auf dem Matzlemsdorfer Friedhofe be-
sagt. Alle anderen Schreibungen, die sich
finden, wie Pannwitz, Panowitz,
Panno witz, sind unrichtig. Auch ist im
Register des Todtenbeschauers 1788 als
sein Geburtsjahr angegeben, während die
Nekrologe 1784 als solches nennen. Aus
der Feder eines langjährigen Kenners
und Beobachters der Wiener Burg-
theaterverhaltnisse erfahren wir: N i l -
helmi, rsa c von Panwitz, sei der
Sohn einer unbegüterten Adelsfamilie in
der schlesiscben Lausitz. Im Alter von 19 Jahren trat er in den preußischen
Militärdienst, in welchem er als Seconde»
lieutenant die Schlacht bei Jena und den
darauf folgenden Rückzug Blücher's
nach Lübeck mitmachte. Infolge der Re»
duction der preußischen Armee nach dem
Tilsiter Frieden traf auch ihn das Los
der Abdankung, und er brachte nun
mehrere Jahre bitterer Sorge um eine
angemessene Existenz zu. Ein glücklicher
Zufall führte ihn nach Dresden, wo er
die Bekanntschaft der nachmaligen Wiener
Hofschauspielerin Auguste Brede machte.
Als er derselben seine Neigung für die
Bühne eröffnete, gab sie ihm ein Empfeh»
lung an den Theaterdirector Lieb ich
in Paag mit. So lauten die allen r»man<
tischen Anstriches entbehrenden Nach«
richten über Wilhe5mi, bis zu seinem
Uebertritt zum Theater. Andere Quellen
— und diese letzteren haben verbreiteten
Eingang ins Publicum gefunden — be-
richten, Wi lhe lmi , damals noch von
Panwitz, habe von frühester Jugend
an große Vorliebe für die Bühne gehabt,
und ein Liebhabertheater in Dresden war
der Schauplatz seiner ersten Versuche.
Nachdem er seiner Militärpflicht in
Preußen genügt hatte, wurde er Ofsicier.
Eines Duelles wegen zur Flucht gezwun»
gen, ging er nach Oesterreich und zunächst
nach Prag, wo er Empfehlungen eines
Freundes an einen einflußreichen Cava>
lier, der überdies General in der kaiser»
lichen Armee war, mitbrachte. Diesem
gefiel der junge Mann, dessen äußere Er»
scheinung die Empfehlungen unterstützte.
Als Panwih den Wunsch äußerte, in
die kaiserliche Armee einzutreten, erhob
der General Schwierigkeiten, versprach
aber nichtsdestoweniger für den Fremd'
ling thätig zu sein. Im Hause des Ge<
nerals, der ein großer Theaterfreund und
die Seele einer gräflichen Privatbühne in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon