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Miüroider, Ludwig 199 ^ Ludwig
schaft für vervielfältigende Kunst in
Wien"; — „Heranziehendes Gewitter"; —
^Wüldlllndchlltt"', — „Weg ins N°rt"; —
„Im MWteich«, je ein Blatt der vier
letztgenannten in den vier Heften der
„Originalradirungen Düsseldorfer Kunst
ler"; — dann „Netregger'z Gebnrtshllllz"
und „Vllmrnhlluz", beide Platten auf der
internationalen Specialausftellung der
graphischen Künste in Wien, zu je 300 fl.
verkauflich. Von Wil lroider's Schü»
lern ist uns ein jüngerer Bruder, Lud-
w i g s^iehe den Folgenden^ bekannt.
Mül le r (Hermann Alex. Dr.). Biographisches
Künstler-Lerikon der Gegenwart. Die bekann«
testen Zeitgenossen auf dem Gesammtgebiete
der bildenden Künste aller Länder mit An>
gäbe ihrer Werke (Leipzig 4882, Bibliogr.
Institut, dr. 8".) S. 360.
Willroider, Ludwig (Landschafts-
maler, geb. zu Villach in Kärnthen
1843). Der jüngere Bruder Josephs
^siehe den Vorigen^ und dessen Schüler.
Gleich diesem erlernte auch er anfänglich
die Tischlerei, und noch jetzt steht im
Atelier des Künstlers die Hobelbank, an
welcher er in Mußestunden nach Herzens»
lust arbeitet, wie er überhaupt ein rech»
nisches Genie ist, Uhren baut u. s. w.
Nachdem er der Tischlerei als Beruf
Valet gesagt hatte, machte er in den
Jahren 4864 und 1863 Studienreisen
in den malerischen österreichischen und
bayrischen Bergen und dehnte diese bis
Venedig aus. Darauf ließ er sich in
München nieder, wo er seit 1873 künst.
lerisch thätig ist und steißig die Ausstel-
lungen des dortigen Kunstvereines be«
schickt. 1872 besuchte er auch die Nieder-
lande. 1883 erwählte ihn die Münchener
Akademie der Künste zum Ehrenmitglieds
auch wurde er in diesem Jahre zum
königlichen Professor ernannt. Von
seinen Arbeiten sind aus den Münchener Ausstellungen bekannt im Jahre 1873:
„DerlllLzener Steinbruch in Kärnthen". mit
welchem Bilde sich bereits die Aufmerk-
samkeit des Publicums auf den Künstler
richtete, dessen Eigenart schon damals
zur Geltung kam; — „Motin anZ Ober-
Kärnthen"; — „Mlänlli5che Anbzchllft bei
Norwcht"; — „Vor dem Argen"; 1882:
„Mch dem Negen"; 1883: „Waldbrind",
welches großartig angelegte und unge»
mein trefflich ausgeführte Bild nach
Zeitungsnachrichten für 1l).000 Mark
verkauft wurde; — „Abenddämmerung am
Wlllbsllnm"', — „Nie oberen Isllrllnlllgei mit
dem Zlnsblick ant duz Mlliimilillnenm"; 1385:
„I5llrlllnb5chllN"; — „Tündschlltt mit ant-
gehendem Munde"; 1886: „Nie sinttlnth",
51/2 Meter lang, 31/2 Meter hoch, ein
Bild, welches bei Laien und Künstlern
seiner gewaltigen Conception, wie tief
durchdachten Ausführung wegen allge-
meine Bewunderung erregte; treffend
bemerkte ein Kritiker darüber, „daß es
durch seine Einfachheit fürchterlich wirkt;
— „H/visT-a He ^on6«/6", das der
Künstler auf die Ausstellung in Ant-
werpen brachte; 133^.' „
— „Sammermurgen"; — „
— „(Lichen an der 3llnb5tra55e". Wie ich
aus den Mittheilungen eines Freundes
und Kenners erfahre, ' ist der Künstler
eben mit einem Gegenstück zu dem vor«
erwähnten Bilde „Die Sintfluth" be-
schaftigr. Wil lroider zahlt zu den
bedeutenderen Landschaftsmalern der
Gegenwart, m seinen Bildern herrscht
Stimmung und zeigt sich ein unendlich
feiner Natursinn; das Motiv, welches
er gemeiniglich der Natur entnimmt, ver-
steht er wie Wenige zu idealifiren, und
so hat er, während er eine Studie der
Natur darstellte, uns ein echtes tief»
empfundenes Stimmungsbild hingezau-
bert. Nicht unrichtig bemerkt ein Kunst»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon