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Milson 202 M, Joseph
gest. in Wien am 12. April 1817). Er
erhielt, 22 Jahre alt, eine Fähnrichstelle
im 36. Infantene-Regimente, damals
(1773) Jacob GrafNugent. Den TĂĽrken
krieg 1788—1790 machte er als Ober»
lieutenant mit. Bei der im März 1790
aufgestellten Jäger - Division Coburg
zeigte er besondere Verwendbarkeit fĂĽr
diese Truppe und wurde im Juni 1792
zum Hauptmann bei den Tiroler Scharf
schützen befördert. 1793 hielt er mit
200 dieser ScharfschĂĽtzen und einigen
Abtheilungen Huszaren den Posten Mes»
sines (Meeffen in Weststandern) besetzt.
Am 30. Mai genannten Jahres wurde
diese kleine Besatzung von 2300 Fran
zosen mit 6 GeschĂĽtzen angegriffen, aber
die tapfere Schaar behauptete sich, unter
heftigstem Kartätschen« und Kleingewehr'
feuer hart bedrängt, durch vier Stunden.
Aber Wilson beschränkte sich nicht nur
auf diesen heldenmĂĽthigen Widerstand,
sondern ging zur Offensive ĂĽber, zwang
den ĂĽberlegenen Feind zum RĂĽckzĂĽge,
auf welchem er ihn dann anderthalb
Meilen weit verfolgte. Bald nach dieser
Waffenthat bot sich Wilson wieder Ge-
legenheit zur Auszeichnung. Es war bei
DĂĽnkirchen, wo der Feind am 6. Sep-
tember dieses Jahres einen Ausfall auf
unseren rechten FlĂĽgel unternahm und
denselben zu werfen, sowie sich der in der
Contravallationslinie befindlichen Bat»
terien zu bemächtigen suchte. Hauptmann
Wi lson befehligte damals die Vorposten
zwischen dem Canal und dem Meere.
Sobald er die Absicht des Feindes er«
kannte, setzte er. ihm aus eigenem An«
triebe einen so hartnäckigen Widerstand
entgegen, daĂź derselbe alle ferneren Ver>
suche, seinen Angriffsplan durchzufĂĽhren,
aufgeben muĂźte und zuletzt noch von
Wilson und dessen Truppe bis in den
bedeckten Weg geworfen wurde. N i l - so n trug bei dieser Gelegenheit eine Ver«
wundung davon, aber auch fĂĽr seine
Waffenthaten in der 34. Promotion
(vom 7. Juli 1794) das Ritterkreuz des
Maria Theresien > Ordens. Nach dem
FriedensschlĂĽsse 1802 wurde er bei der
Arcieren-Leibgarde eingetheilt, im fol«
genden Jahre aber zur Hofburgwache
ĂĽbersetzt, bei welcher er im April 1810
zum Major und Capitänlieutenant vor«
rĂĽckte. 1817 starb er im Alter von
64 Jahren.
Hirtenfeld (I.). Der Militär«Maria The-
resien-Orden und seine Mitglieder (Wien
l837. Staatsdruckerei. 4".) Bd. I I , S. 426
und 1737. — Thürheim (Andreas Graf).
Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der
k. k. österreichischen Armee (Wien und Teschen
l880, K. Prochaska. Ler. 8«.) Band I I ,
S. 697.
Wilt, Joseph (Bischof von Raab,
geb. zu Gran am 2. Juli 1738, gest. zu
Rakos 1813). I n ungarischen Werken
finden wir ihn auch V i l t geschrieben.
Sein Vater war Secretär des Graner
Feftungscommandanten Adam v. ErĂĽs
und lieĂź sich die Ausbildung des Sohnes
sehr angelegen sein. Dieser erhielt aber
eine solche zuerst in seiner Geburtsstadt
Gran, dann in Tyrnau und als er sich
dem geistlichen Stande zugewendet hatte,
an dem berĂĽhmten PazMHn'schen Col>
legium in Wien. Daselbst zog der talent-
volle junge Priester die Aufmerksamkeit
des damaligen Graner Erzbischofs Franz
Grafen Barkäczy ^Bd. I, S. 139^
auf sich, welcher ihn schon am 29. März
1761 zum Caplan der aus etwa 18.000
Seelen bestehenden katholischen Ge>
meinde von Pesth ernannte, deren bisher
den Vätern der frommen Schulen anver»
raute Seelsorge eben- einem Pfarrer
ĂĽbertragen wurde. Wi l t sollte demselben
in AusĂĽbung des geistlichen Amtes zur
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon