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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56
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Page - 219 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56

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^ Joseph 2l9 Mimmer. Joseph 18. März 1839 im Theater an der Wien zum ersten Male zur Darstellung ge> langte und so gefiel, daß es mehr als 30mal hintereinander gegeben wurde. Rott , der die Rolle des Thomas gab, schuf damit eine seiner größten Meister' leistungen. Die Kritik ließ einstimmig dem Stücke Gerechtigkeit widerfahren, und selbst die rigorose „Wiener Zeitung" bezeichnete in der Nummer 63 vom 20. März dasselbe als eines der besten Volksstücke, die man seit Jahren gesehen. Aber auch hier hatte die Censur „ver> bessernd" mitgewirkt, indem sie den ursprünglichen gerechtfertigteren und ästhetisch wohlklingenderen Titel „Das vierte Gebot" mit „Der Teufel im Her» zen" verballhornte. Das Stück erschien auch im Drucke, und zwar bildet es die 490. Lieferung des bei Wallishausser in Wien ausgegebenen „Wiener Theater» repertoires". Auf „Der Teufel im Her- zen" folgte wieder ein Compagniestück: ,Gin eigener Nerl", am 25. Juni 1839 im Sommertheater in Braunhirschen zum ersten Male gegeben, auch über ein Dutzend mal wiederholt, ohne jedoch bei der durch den unglücklichen italienischen Krieg hervorgerufenen tiefen Verstim« mung durchgreifen zu können. Hingegen war die im September 1859 im Thalia- theater aufgeführte Zauberposse „Aacheri", auch in Gemeinschaft mit Flamm gear» beitet, eine verunglückte Titelspeculation, wahrend das vierte Compagniestück, ,'5 Mutterzütitil", das am 26. Jänner 1860 im Iosephftädter Theater zum ersten Male gegeben wurde, sich beifälliger Aufnahme und ziemlich häufiger Wieder- holungen zu erfreuen hatte. Nach dieser dramatischen Einleitung gestaltete sich Wimmer's Leben in neuer und eigen» thümlicher Weise, nachdem er sich näm« lich am 6. Mai 1860 mit der Tochter ! eines Nationalbankcassiers, Perthol t , verheiratet, in Dornbach nächst Wien sich , angekauft und daselbst eine Wirthschaft eröffnet hatte. So originell sich diese gab, war sie doch von keiner Dauer. Er gab der in seinem Hause eingerichteten Restauration, welche er am 6. October 1860 eröffnete, den lockenden Titel „Dornbacher Rendezvous". Sein Be» mühen, den wirthshausähnlichen Cha« rakter seiner Restauration durch eine ge« l müthliche Häuslichkeit, die den Gast um« ! gab, vergessen zu machen, fand wohl ^ Anklang, die Wiener schwärmten für das gemüthliche „Rendezvous", Wimmer ^ aber setzte sein Geld dabei zu. Er ließ es ! nicht an Verlockungen, denen in der ^ Regel der Wiener nicht aus dem Wege ^ zu gehen pflegt, fehlen, so z. B. spielte Joseph Strauß mit seinem Orchester zu wiederholten Malen, dann auch Mo« relly im „Dornbacher Rendezvous", auch echte Münchener Kellnerinen hatte Wimmer daselbst importirt. Aber am nämlichen Tage, an welchem das Unter» nehmen vor zwei Jahren eröffnet worden, am 6. October 1862 schloß er dasselbe, nachdem er Alles in vollkommenste Oro« nung gebracht hatte. Nun versuchte er es auf andere nicht minder originelle Weise. I n den Vierzigec-Iahren wurden in Dornbach kleine „Faschingsbegräb» nifse" abgehalten, über welche Realis' , Kuriositäten» und Memorabilien» Lexikon von Wien" in dem Artikel „Dornbach" Md. I, S. 332^ berichtet. Diese öffent- lichen Maskenzüge nun im Jahre 1862 im großartigen Maßstabe ins Leben zu rufen, erhielt Wimmer von der nieder- österreichischen Statthalterei die Erlaub» niß. Die Sache ging in überraschender Weise von Statten. Am Fasching-Dienstag- (4. März !862) waren wohl über hun- derttausend Menschen auf Wanderung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Volume 56
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wiedemann-Windisch
Volume
56
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
340
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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