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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56
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Page - 220 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56

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Mimmer, Joseph 230 Mimmer, Joseph nach Dornbach. Oberregiffeur Forst vom Iosevhstädter» Theater hatte den Zug arrangirt. Im folgenden Jahre fand am Fasching-Montag und »Dienstag eine Wiederholung statt. Jetzt hatten aber die Ottakringer auch einen Masken» zug veranstaltet, mit deffen gemeinem Treiben denn doch nicht zu wetteifern war, und so wurden die Dornbacher Maskenzüge aufgegeben. Nun betrat Wimmer eine neue Bahn, wozu ihn der Musicalienhändler Karl H a s l i n g e r ermunterte, mit dem er sich noch zur Zeit befreundet hatte, als er die „Dorn- bacher Rendezvous"»Restauration führte. Haslinger hatte Wimmer's nicht gewöhnliche musicalische Anlagen und insbesondere dessen Compositionstalent für Tanzmusik kennen gelernt. Dic ihm vorgelegten Proben von Walzerpartien, Polkas, Märschen und auch Liedern hei- melten den unternehmenden Musikver- leger dermaßen an, daß er sofort einige dieser Compositionen in Verlag nahm, worauf sie unter dem Pseudonym Wilhelm Merk, welcher seinen Namen eingekapselt enthalt, erschienen, es waren: „Drei Fortepianostücke in vierhändigem Arrangement"; — „Zwölf Idyllen (Ländler) I. und I I . Cyclus"; — „Den Gefallenen im Norden. Trauermarsch"; und diese Compositionen waren nicht, wie es sonst so hausig der Fall, als Gratisblitzer vom Verleger übernommen, sondern dem Compositeur sehr anständig honorirt worden; aber Haslinger's Tod unterbrach das Erscheinen weiterer Compositionen, und mit anderen Ver> legern anzuknüpfen, empfand Wimmer umsoweniger Lust, als er beobachtet hatte, daß auf dem Gebiete der Tanz- musik nur derjenige Componist in Wien durchdringen könne, welcher zugleich an der Spitze eines Orchesters steht. Dazu fühlte sich aber Wimmer nicht mehr jung genug, und dann fehlte ihm die ! Kenntniß des Violinspiels, die zum Diri- giren wenn nicht eben unerläßlich, doch immerhin von Wichtigkeit ist. Und so kehrte Wimmer wieder zur Schrift, stellerei und Journalistik zurück und ist in Gräffer's Weise — dabei aber weniger erdichtend, sondern vielmehr Thatsäch» licheS berichtend — ein steißiger 3oca l»Cu l tu rh i s to r i ke r der Donaustadt. Für spatere Bearbeiter der Sittengeschichte Wiens ist er eine wichtige Quelle, und da seine Artikel nicht gesammelt erschienen sind, theilen, wir unten das Verzeichniß der in den Wiener Blattern zerstreut gedruckten so vollständig als immer möglich mit. Zu< nächst trat Wimmer nach den oben erwähnten Intermezzos in die Redaction von O. F. Berg's „Kikeriki" als Mit. arbeiter ein, in welcher er eine Unzahl von Aufsätzen schrieb, die sich nicht regi- striren lassen, aber für einen späteren Chronisten Wiens und Geschichtsschreiber der Caricatur eine ungeahnte Fülle des Materials darbieten. Da zu jener Zeit die Wiener Theater mit der Operette, diesem anrüchigen zwischen Oper und Singspiel schwebenden und von Frivo» litat prickelnden, durch Of fenbach importirten Genre, die besten Geschäfte machten, so war für das Wiener Volksstück kein Platz mehr auf den Brettern, und Wimmer trat mit Anton Pokorny in Verbindung, der die im ehemaligen Prasch'schenCafv an derWien bestandene Singspielhalle leitete, an welcher nicht nur die besten Kräfte des Volkstheaters, wie Elmar, Berla, Friedrich Kaiser, Flamm, als Dichter wirkten, sondern auch ganz tüchtige darstellende Kräfte (Keppler, Schneider, Schenk, Frau Zengraf) beschäftigt waren. Für diese
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Volume 56
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wiedemann-Windisch
Volume
56
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
340
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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