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Wimmer, Friedrich 228 Mimmer. Georg
Taufname nicht genannt ist, am 1U. Decem-
der 1818 auf dem Iosephstädter Theater in
Nien die Parodie „Dei traurige Fritz" zur
Aufführung gebracht habe. Der vollständige
Titel des Meisl'schen Stückes lautet: „Der
lustige Fritz oder schlafe, träume, stehe auf.
kleide dich an und bessere dich. Ein Märchen
neuerer Zeit in 2 Aufz.". Meis l hat dieses
Märchen nach Van der Velde bearbeitet.
Damals faĂźte auch Gr i l lparzer den Plan
zu seinem „Traum ein Leben", das aber erst
13 Jahre später (1834) zur Aufführung kam.
Der oben genannte Franz Nimmer, dessen
Goedeke gedenkt, war Oberlehrer in Klattau.
^Goedeke (Karl). GrundriĂź zur Geschichte der
deutschen Dichtung. Aus den Quellen (Dres
den 1877. Edlcrmann. 8".) Vd. I I I , S. 994.
Nr. 1036; 2. 829 im Artikel „Karl Meisl"
zu Ende der Seite). — 5. Friedrich Wi m<
mer (geb. in Breslau 30. October 1803,
gest. daselbst 12. März 1868). Wenngleich
kein Angehöriger des Kaiserstaates, so Hai er
sich doch durch botanische Forschungen, welche
auch den österreichischen Tdeil Schlesiens um<
fassen, ein Anrecht auf eine Erwähnung in
unserem Werke erworben. Im Lehramte
thätig, war er zuletzt in Breslau Director
eines Gymnasiums und städtischer Schulrath.
Neben seinem lehramtlichen Berufe widmete
er alle MuĂźe seinen botanischen Forschungen.
Schon um die Mitte der Zwan;iger>Iahre
trat cr in e^m>>i Krr!ö gleiche Ziele ucrfol»
gender Freunde und stellte sich die Aufgabe,
die schleiische Flora m't Einschluß des öfter»
reichischen Antheiles von Schlesien nach allen
Richtungen zu durchforschen, zu sammeln und
kritisch festzustellen. In Gemeinschaft mit
mehreren vor ihm verstorbenen Botanikern:
Schummel (gest. 1848). GĂĽnther (gest.
1833), Grabowski (gest. 1842). Krause
(gest. 1836) und Wichura (gest. 1863)
machte er botanische Ausflüge nach verschie»
denen Punkten Schlesiens, insbesondere aber
nach dem schlesischen Hochlande vom Niesen»
gebirge bis zum Gesenke in dessen entlegensten
GrĂĽnden. Bis in seine letzten Jahre brachte
er einen Theil seiner Ferien im schlesischen
Gebirge mit botanischen Forschungen zu und
soll. wie versichert wud. Zeit seines Lebens
nicht auĂźerhalb desselben gewesen sein. Bei
den Leuten des Gebirges war er ein ebenso
bekannter wie beliebter <.?ast. und was die
botanische Durchforschung Schlesiens, sowohl
deS preußischen als des österreichischen An»
theiles. betrifft, so verdankt man ihm ein gut. wrnn nicht das beste Theil des bisher
erforschten. Von ihm erschien in dieser Rich'
tung gemeinschaftlich mit H. Grabowsky:
„I'lora 8il68iae. Vars I 6t I I " , mit zwei
Bildnissen (Breslau 1327—1830. Korn. 8".).
und allein gab er heraus: „Flora von Schle»
sien. Handbuch zur Bestimmung und KenntniĂź
der phanerogamischen Gewächse dieser Pro»
vinz, nebst einer gedrängten Einleitung in die
Pflanzenkunde" (Berlin 1832, gr. 8".); —
(Vi-ktiswvias 1838, 8". 223.); — „Flora
von Schlesien, preußischen und österreichischen
Antheiles oder vom oberen Oder» und Weichsel»
Quellengebiet. Nach natĂĽrlichen Familien mit
Hinweisung auf das L in nasche System.
Nebst phytogeographischen Angaben und einer
Prosilkarte des schlesischen Gebirgszuges"
(Breslau 1840, gr. 12".); eine zweite neu
revidirte und bereicherte Ausgabe erschien
nebst einer Ansicht der fossilen Flora Schle»
siens von H. R. Geppert (Breslau 1844.
12".) in 2 Bänden, der 2. Band aber auch
separat fĂĽr die Besitzer der ersten Ausgabe
als Ergänzungsband; — „i'nsovki'kLti
Zresii o^era, a.ua,s «uvei-Lunt oniuia. Nmsn-
äkta. säiäit ouni axvü.i'Htu. critivo I'riä.
^ViNinsr. loin. I et sud titulo Uistoi-i»
I»!2litäi-um" (Vr2ti3lkvia,o 1842, 3er. 8".).
sd'Elvert (Christian). Zur Culturgeschichte
Mährens und Oesterreichisch'Schlesiens. 2. Th.
^18. Theil der Schriften der historisch«stati»
stischen Section der k. k. mährisch-schlesischen
Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues
u. s. w.) (Brunn 1868, A. Nitsch, 3er.'8".)
S. 187. 248. 230. 320. — Schlesische
Prov inz ia lb la t ter , 1368. Nr. 7. —
23. Jahresbericht der schlesischen Ge«
sellsckaft für vaterländische Cultur, 1867
(Breslau, 8<>.) S. 126 u. f.). — 6. Georg
Wimmer, eine der groteskesten Figuren
des alten Wien aus dem ersten Viertel deS
laufenden Jahrhunderts, von denen uns der
alte Oräffer in seinen „Kleinen Wiener
Memoiren" Bd. I, S. 103 u. f. die mar»
kantesten aufzählt. Wimmer war seines
Zeichens Bäck und wurde nur in dieser Eigen«
schaft genannt. Den Namen Bäck wandelte
man in Begg um, so daß man nicht W im«
meriana oder Bäcteriana, sondern nur
Beggiana kannte. Graffer zeichnete dieses
Original, das nur einen Nebenbuhler besitzt
in dem verstorbenen Baron Todesco
l'Bd. XI^V, 'S. 227 in den Quellen), als
„einen, was Drastisch'Burleskes betrifft. Alles
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon