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KVimpffen, Tobias Peter 246 Mimpffen, Felix Friedr. Wenzel
wertheim am Main. — 38. Siegmund
Heeremann (gest. 1393). Mit diesem tapferen
Kriegsmanne des vierzehnten Jahrhunderts
beginnt unsere Stammtafel des adeligen Ge»
schlechtes von Nimpf fen, weil von ihm
herab eine genealogische Stammesfolge nach
ziemlich zuverlässigen Daten möglich ist. In
Schwaden als Besitzer von Brirenstein. Zabiet
stein, Ebershausen u. s. w. seĂźhaft, stand er in
kaiserlichen Kriegsdiensten, und zwar als Feld
oberster Kaiser Karls IV. In diesen erwarb
er sich solche Verdienste, daĂź ihm vom Kaiser
auf dem Reichstage zu Speyer 1373 eigen
händig der Ritterschlag ertheilt, ihm eine be>
sondere Urkunde ĂĽber den alten Aoel seines
Geschlechtes verliehen, sein Wappen mit dem
Kreuze in den Vorderfüßen des Widders ver»
mehrt und er zum Reichsvogte ĂĽber seine
Ahnenstädte Wimpfen auf dem Berge und
Wimpfen im Thale eingesetzt wurde. Sieg»
mund Heere mann starb zu Prag im hohen
Alter. Er war zweimal vermalt, zuerst mit
5u!anne von Eblingen, dann mit l.'udovisa von
Aheit. Doch scheint aus seinem Testamente
hervorzugehen, daĂź Letztere die Mutter seiner
drei Söhne: Kar l August, geb. 1353. kais.
Felohauptmann. welcher seinen Stamm fort«
setzte. Johann Albert, geb. 1334. Domherr
zu Würzburg, und Friedrich Vartholo»
mäus, geb. 1336, der in kaiserlichen Dien«
sten stand und einen Zweig gründete, wel«
cher den lutherischen Glauben annahm und
lange Zeit in Baden, später auch in Sachsen
wohnte, gewesen sei. — 39. Stanislaus
Gustav Freiherr uon (geb. 19. September
l?21, gest. 8 April 1793). vom jĂĽngeren
(Johann D i e t r i ch'schen) Hauptaste.
Johann Georgs I I . , des Gründers des«
selben, ältester Sohn aus dessen Ehe nut
Dorothea von Fouquerolles, stand er
anfänglich in Kriegsdiensten, ttat aber dann
in Civildienste über und wurde oberpfälzischer
adeliger Geheimrath und Erb'Obcramtmann
zu Guttenberg und LĂĽtzelftein. Er hatte sich am
7. November 1747 mit Julie l^ udouica Gabriele
von tatour Hoissal- vermalt und starb zu Mols«
heim. wo ihm seine Frau am 27. Juni 1795 in
den Tod folgte. — 40. Tobias Peter (geb.
zu Königstein in Franken 7. Jänner 1767. gest.
Itt. November 1813), vom alteren (Johann
H r i ed r i ch'schen) Hauptaste. Ein Sohn
Christoph Wilhelms aus dessen Ehe mit
Elara von Alt. ist er der Stifter des däni«
schen noch heute in Dänemark blühenden
Zweies der Wimpffen. GlaubenSrücksichten veranlaßten ihn. mit seiner Familie sein frän»
kisches Stammland zu verlassen und nach
Dänemark zu übersiedeln, wo er königlicher
Major und Oberlandwegeinspector im Herzog»
thume Holstein wurde, ab« im schönsten
Mannesalter von erst 46 Jahren starb. Aus
seiner Ehe mit Niloline, Tochter des Bischofs
Vloch, hatte er zwei Söhnc und zwei Töchter,
die alle aus der I. Stammtafel ersichtlich
find. Von den Söhnen pflanzte nur der
altere. Friedrich Ferdinand Franz,
königlich dänischer Kämmerer und Oberforst«
meister des Herzogthums IĂĽtland, diesen
dänischen Zweig fort. — 4l. Victor lIehe
die besondere Biographie S. 260).
I I I . Wappen der Freiherren und Vrasen von
Wimpsscn. In Roth ein ĂĽber drei grĂĽne
Berge schreitender silberner Heeremann oder
Widder, ein goldenes Krruz mit den Vorder»
fuĂźen haltend. Auf dem Schilde ruht ein mit
einer Königskrone bedeckter offener Turnier-
Helm. Aus der Krone wächst zwischen zwei
rothen Büsselhörnern. beiderseitig von vier gol<
denen Stäben, die sieben goldene Linden»
blätter führen (112 3). begleitet, der Nid»
der mit dem Kreuze hervor. Die Helm-
decken sind roth mit Silber unterlegt.
Wimpffen, Felix Friedrich Wenzel
Graf (Staatsmann, geb. zu Brun»
ee in Steiermark am 16. März 1827,
gest. in Paris am 30. December 1883),
vom Franzens »Zweige des jüngeren
(Johann Dietri ch'schen) Hauptastes,
und zwar von der durch seinen Vater
Franz Karl Eduard gestifteten gräf-
lichen 3inie. Ein Sohn aus dessen
weiter Ehe mit Pauline Freiin von
Mar schall, besuchte er das Gymnasium
n Gratz und hörte die Rechte in Prag,
wo er auch die Bewegung des Jahres
1848 mit erlebte. Da er bei dem Aus-
bruche derselben die rechtswifsenschaft»
ichen Studien eben beendet hatte, war
es ihm ein Leichtes, wenigstens auf
die Dauer des bevorstehenden Krieges
den Fahnen zu folgen, unter denen
ein Stiefbruder, der Feldzeugmeister
Franz, eine so glanzende Stellung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon