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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56
Page - 258 -
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Page - 258 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56

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Wimpffen, Maximilian 258 Mimpffen, Maximilian zurücken und das überraschte piemon- tesische Heer zu einer rückgangigen Be- wegung zu vermögen. Dafür wurde Feldmarschall. Lieutenant Wimpffen mit derWürde eines geheimen Rathes aus gezeichnet. Im Jahre 4824, nach dem Tode des Chefs vom Generalquartier» meifterstabe, Feldmarschall - Lieutenants ProhaSka, an dessen Stelle nach Wien berufen, ward er gegen Ende October <830 zum Feldzeugmeister und comman- direnden General in Oesterreich ernannt. Nach 44jähriger Leitung dieser Stelle fühlte er durch die früheren Kriegs» fatiguen und Wunden seine Kräfte und seine Gesundheit so herabgekommen, daß er die Obliegenheiten eines comman- direnden Generals nicht mehr mit der erforderlichen Thätigkeit zu erfüllen im Stande war, und bat daher, in den Ruhestand versetzt zu werden. I n Aner- kennung einer beinahe 60jährigen aus- gezeichneten Dienstzeit und 20 mitge» machter Campagnen wurde er am 4. Sev- tember 4344 zum Feldmarschall und Capitän der ersten Arcieren Leibgarde er- nannt. Kaiser Franz Joseph aber würdigte die hohen Verdienste des tapfe» ren Soldaten durch Verleihung des gol- denen Vließes, welche am 3. December 4832 erfolgte. Wimpffen widmete sein ganzes 84jähriges Leben dem Ruhme der Armee, wurde achtmal verwundet, verlor 6 Pferde vor dem Feinde, wohnte unter vielen Aufopferungen, mit noch offener tiefer Wunde einem Winter-Feldzuge in Italien bei, in welchem er bei der Schlacht am Mincio einen zweiten Schuß erhielt. Unwandelbar war seine Anhang» lichkeit an Monarchen und Vaterland, darum lehnte er auch den mit vielen Vortheilen verknüpften Antrag i8 l t , in russische Dienste zu treten, gerne ab. Einer seiner Biographen charakterifirt ihn: M i t allen Kenntnissen der höheren Taktik und Strategie verband er viele Dispositionsfähigkeit und ein scharfes, richtiges oonp ä'osil, daher auch alle von ihm eingeleiteten Gefechte und Schlachten, insbesondere jene von Aspern, einen ruhmvollen Erfolg hatten. Er wurde zu wiederholten Malen zum Chef des Generalquartiermeisterstabes ernannt und immer an der Spitze solcher Anstel« lungen verwendet, welche die größte Thä- tigkeit, besonderen Nachdruck und gründ« liche Kenntnisse in Anspruch nahmen. Von jeder Eitelkeit entfernt, glaubte er sich stets durch daS eigene Bewußtsein hinreichend belohnt, ohne je nach Orden oder Beförderung zu haschen. Mit einem lebhaften Temperamente verband er Strenge im Dienste, unerschütterliche Gerechtigkeitsliebe, das lebhafteste Wohl« wollen für seine Untergebenen, ein beson« dereS Zartgefühl und viele Gemüthlich« keit. Sehr uneigennützig und wohlthätig im Verhältniß seiner Mittel, sammelte er kein Vermögen. Von jedem Stolz oder Hochmuth befreit, genoß er einen Grad achtungsvoller Ergebenheit und freiwil» liger Unterwerfung, welcher die genaueste Befolgung aller Anordnungen vollkom» men sicherte, und Alle, die unter ihm bei den beiden Generalcommanden, denen er längere Zeit vorstand, dienten, erschöpften sich in nicht hervorgerufenen Aeußerungen von Zufriedenheit. Obgleich von Wun» den und Kriegsfatiguen herrührende an» haltende Leiden ihm die letzten Jahre seines Daseins verbitterten, verließ ihn die LieblingSgewohnheit einer ausgebreiteten Gastfreundschaft nicht. Allein hierin be« stand auch sein einziges Vergnügen, indem der so herabgekommene Gesundheits« zustand ihn an dem Genusse jeder sonsti» gen Unterhaltung gänzlich hinderte. Er blieb daher auf die größte Zurückgezogen»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Volume 56
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wiedemann-Windisch
Volume
56
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
340
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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