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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Volume 57
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Page - 29 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Volume 57

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Mindisch-Gräh, Alfred Candid 29 Windisch-GräH, Alfred Ccmdid mit der Prinzessin Paul ine oon Aren» berg. Die Hochzeit wurde auf dem fürstlich Schwärzenderg'schen Schlosse zu Frauen« berg in Böhmen gefeiert. Dieser glücklichen 3ljährigen Ehe entstammten fünf Söhne und zwei Tochter: 1. Aglae Elconora (grb. 27. März 1818. gest. nach mehrjährigem schmerzlichen Leiden s,. Juli 1843). 2. Erb» prinz Alfred Rico laus (siede S. 35). I, V ic tor in Leopold (geb. 24. Juli 1824. gest. 3. October 1809), 4. August (geb. 24. Juli 1828). ö. Ludwig (siehe S. 69). 6. Joseph (siehe S. 59) und ?. Math i lde (geb. :>. December 1833). uermält am 12. September 1837 mit ihrem Vetter Kar l Prinzen zu Windisch. Grätz. Witwe seit 24. Juni 1839 (siebe die besondeie Skizze S. 64). Bezeichnend für das Glück der Ohe des Fürsten sind dessen eigene Worte, die er mehr als 4N Jahre später zu einem seiner Söhne, alö in ernster Stunde seine Erlebnisse an seiner Erinnerung vorüber« glitten, sprach: „daß ein solches Seelen- bündniß. das wahre hausliche Glück, denn doch das Einzige sei, was dauernde und werthvolle Zufriedenkeit dem Menschen zu schaffen vermöge". Diese Worte gewinnen aber an Bedeutung in dem Munde eines Mannes, der, thatkräftig und energisch, nicht zu weicher Sentimentalität neigte, der so ziemlich Alles erfahren, was das menschliche Herz höher schlagen läßt, nachdem ein ergrei fendes Schicksal ihn durch menschliche Freude und menschliches Leid. durch Lust und Trauer geführt hatte. Dir Details der Erziehung seiner Kinder überließ der Fürst mit «ollstem Vertrauen seiner hochsinnigen Gattin, nur in wichtigere Fragen ringreifend und sich die letzte Entscheidung vorbehaltend, immer im gegenseitigen innigen Verständnisse. Das Ver« hältniß des Zmstm zu seinen Kindern war ein inniges und würdevolles; das Ansehen der väterlichen Autorität wurde beiderseitig strenge festgehalten, und mit kindlicher Ehr furcht und anhänglicher Liebe hingen die Letzteren an dem theueren Vater, der ihnen als b'hrist. Edelmann und Soldat ein nach ahmmswtt'thes Beispiel bot. In den Kriegs» jadrm 184« und l849 stand der Feldmarschall mit seinen fünf Bohnen vor dem Feinde, von denen, wie aus den besonderen Skizzen ersichtlich, drei im Heere des Vaters, vor Wien und in Ungarn, zwei dagegen in Ita lim in der, Armee des Marschalls Grafen Radehky standen und mit Auszeichnung fochten. Fürst Windisch'Grätz war ein. Unterstützer und Wohlthäter der leidenden Menschheit, und kein Armer und Hilfsbeoürf. tiger verließ unbeschenkt sein Haus; er war ein treu ergebener Sohn seiner Kirche, ohne Unduldsamkeit gegen Andersgläubige, wohl aber ein Feind des seichten Nationalismus, der Atheisten und Gottesläugner. An seinem Glauben in Religion und Politik hielt er treu und fest. kurz er war ein Charakter, auf den die Worte des römischen Classikers Ho« ra z: „At Li traorus Uladatur ordi8, im^a- viäum "'Li-isnt ruiug.6" als bedeutsame Sig» natur vollkommen passen. I I . Zur Charakteristik des Fürsten. Nach dem Tode des Reichsgrafen Joseph Niclas zu Windisch . Grätz sollte dessen Witwe 1803 nach Paris reisen, um gleich so vielen Reichs« ständen bei der großen Theilung der sacula« risirten Güter Ersatz oder Vortheile zu ge» winnen. Dieser bei der Familienberathnng in Vorschlag gebrachte Antrag scheiterte aber an dem Gefühle und den Ansichten des damals erst 16jährigen Majoratserben, zu dessen Gunsten derselbe eben angeregt wurde. Als 1811 die Entwerthung der öffentlichen Credit» papirre und des Papiergeldes erfolgte, hatte Fürst Alfred Windisch'Grätz auf seinen Güterbesih bedeutende Capitalien an seine Schwestern auszuzahlen, er konnte sich aber nicht entschließen, die zu Ungunsten der Letz« teren sprechenden gesetzlichen Verfügungen zu seiner Erleichterung zu benutzen, und berich« tigte seine diesfälligen Verpflichtungen den Landrsgesehen entgegen im vollen Realbetrage nach dem letzten Willen seines Vaters, schon damals in ungewohnter Weise, wie mehr als 40 Jahre später bei ähnlichen Vorgängen, seine stolze Unabhängigkeit bewahrend, die wie er merken ließ, den Vertretern großer Namen und hoher socialer Stellungen in erhöhtem Grade zukomme. Walter Rogge, des Fürsten heftiger Gegner, der denselben öfter und nicht der Wahrheit gemäß angreift, schreibt in seinem Geschichtswerke „Oesterreich uon Vilügos bis zur Gegenwart" (Leipzig und Wien, Brockhaus 1872) Bd. I, S. 9: „Dagegen ist es ein interessanter Zug, daß in einer Zeit. wo die hohe österreichische Ari» stokratie durch den Wettlauf um die Bethet» ligung mit Concessionen zu industriellen Ge< sellschaften Geld zu machen suchte und das onrick,i3862»vou8, durch welches die Regie« rung sie für den Verlust jedes politischen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Windisch-Wolf, Volume 57
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Windisch-Wolf
Volume
57
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
334
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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