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Mindisch-GräH (Genealogie) 4s Windifch-Grätz
lautet: „Des zu Ewiger gedechtnus hab Ih
mit aigner Handschrift hiemit anfuegm
wellen das Ih alle die beweis wie solche
aus diesem Brieff zu uernemen und Auch den
Brieff vom Bayrischen khayser Ludowig
auf Herrn Ot ton dem Kanzler hab fürlegen
muessen vnd doch solchen in diesen Brieff
nit verleibt hat. Item das Ih uon der Be-
stattung unsers Grauen standts von dem wir
durch etlich hundert Iar kbain gebrauch ge»
macht, auch noch nit machen will dieweill
mir an den tittl nichts gelegen ist wann Ih
nit das lanndt das noch bis diese Zeit unfern
Namen hat Auch um Mein par gelt Ein«
lösen khan, doch mögen Meine Nachthomen
thuen was sy wellen." Unterschrieben: „Pan-
graz von Windisch grätz." Pancraz
von Windisch-Grätz hatte laut seiner
eigenen Erklärung freiwillig auf den Gebrauch
des ihm verliehenen Grafentitels verzichtet,
und dieser Entschluß, dessen Begründung und
Ausführung den Freiberrn treffend charak-
tertsirt. blieb bis auf dcn Grafen Gottlieb
für sämmtliche Glieder der Ruprechtischen
Linie ebenso maßgebend, wie in confessio«
neller Beziehung sein Uebertntt zu der Lehre
Luther's. In die Lebenszeit der beiden
Brüder Grasmus und Pancraz füllt auch
die Erwerbung des Oberst ' Erbland'
stallmeisteram tes in Steiermark. das
1363 dem Hause Windisch-Grätz als
Seniorat verliehen wurde. Dreizehn Jahre
später (l578), als das Geschlecht immer mehr
nach Niederöfterreich zu gravitiren anfing, er«
folgte die Aufnahme desselben in die nieder«
österreichische Landstand schaft. Nach
dem Erlöschen des Pancra zischen Astes
blühte der Ruprechtische Hauptast nur
noch in der Nachkommenschaft des 1373 uer»
storbenen Freiberrn Grasmus fort, mit
dessen Urenkel GottUeb, erstem Reichsgrafen
von Windisch grätz (Nr. 18), eine neue
bedeutsame Aera in der Geschichte des fürst-
lichen Hauses beginnt. Seit t653 im Besitze
des ungarischen Indigenats, brach
Gott lieb gänzlich mit den von seinen Vor»
fahren wie ein Familiengesetz respectirten
Principien des Freiherrn Pancraz von
Windisch'Grätz, indem er 1638 die Aus»
fertigung eines zweiten auf ihn und seine
Descendenz lautenden Grafendiplomes
erwirkte und im Jahre 1682, in welchem der
Grafenstand auf das ganze Geschlecht aus'
gedehnt wurde, zum katholischen Glau-
ben übertrat Hatte schon Graf Gott l ieb der Protestant das voll? Vertrauen orr Krone
besessen und sowohl im Staate als auch in
den Reihen des rrbländischen Adels einen
hervorragenden Platz einkommen, um noch
viel mehr kräftigte d-e durch ibn brrbeigrfüdrw
Rückkehr seines Geschlecktes in den TchuoS
der römiichen Kirche die T:rllung des Hauses
Windisch.Grät; und forderte don Auf»
schwung desselben. Als KotNil.>b, der
lN89 auch das d ö d u: isch? I ncolat er»
langte, im Jahre 1693 starb, :d?iltö sich w
seinen Söhnen Srnst Friedrich und Leo-
pold Johann Victorin üie Familie in
den Ernestiniscken und den Leopold!»
Nischen Zwl'ia. von denen der erstere schon
1727 mit Ernst Friedrich salbst, welcher
sein« Kinder überlebt hatte, erlosch, wählend
öer letztere nach Leopold Job ann V io
tor ins Tode von d?ss?n Enkel Joseph
Niclns fortgepsianzt würd? und noch gegen»
wärtist in dem Alfredischen und dem
Weriandiscken Zweige des seit lijM.
beziehungsweise !822 sürstllcken Hauses Win«
disch-.Orätz blüht. Nackdem nämlich im
Jahre 4804 chraf Alfred, der ältere Sohn
des Grafen Joseph Niklas, die R?ickö<
fürsienwürde erlangt hatte, wurde 1822
der Fürftenstand auch auf Dessen jüugecen
Bruder Weriand und die gesammte mann»
liche und weibliche Descendenz beider Vrüder
ausgedehnt. Die Ticginundische (nicht
grfürstete) Linie erlosch nack mehreren Ab»
zweigungen im Jahre l828 mit dem Grafen
Franz Joseph, dessen Me mit Ioftptza
Gräfin IVüßäzg kinderlos geblieben war. —
Eine Betrachtung der Stammtafel des Fürsten«
Hauses Windisch»Gral; zeigt uns die
Verschwägerungen desselben mit den vor«
nehmsten Geschlechter:: der Monarchie und
theilweise auch des Auslandes, aus denen
entweder die Frauen stammen, oder in welche
die Töchter hineinheirateten. Insbesondere
erscheinen in dieser Beziehung vertreten die
Fürsten» und Grasenhäuser.- Arenberg.
Auersuerg. Äreuner. Dessewffi), Diet»
richstein. Erdüdy. Eszterkäzo, Fünf-
kirchen, Harrach. Haugwit;, Herber»
stein, Hol land . Brederode, Äheuen«
hüller, Kolonitsch. Lamber«. Lei«
ningen. Lobkowitz. Löwen bürg.
Löwenhaupt. Löwenstein > Wertheim.
Lynar , Mecklenbura. Moceniao,
M o n t f o r t , Nostiz. Oett ingen.
Radziwi l l . Rottal , Salm. Saurau,
Schlik. Schonburg'Glauchau. Schwär»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon