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Winter, Thomas Winterberger
in derm Auftrag er die Oper „Colmal"
schrieb. Aber mit der AuffĂĽhrung dieses
Werkes zögerte er solange, daß die Kaiserin.
welche am 13. April 4807 starb, dieselbe
nicht mehr erlebte. Im Obigen bestehen Win«
ter's nicht unerhebliche Beziehungen zu
Oesterreich, welches durch die in Wien ge>
schaffene Oper „Das unterbrochene Opfer»
fest" die Wiege seines Ruhmes geworden.
In MĂĽnchen, wo er lange Jahre die Stelle
eines Capellmeisters der Hofoper bekleidete,
nahm er mit der Oper „Der Sänger und
der Schneider", die am 2. Juli 1820 zur
AuffĂĽhrung gelangte, von der BĂĽhne Ab
schied, blieb aber als Componist fĂĽr Capelle
und Kirche noch ferner thätig. Im März
1814 feierte er in München sein »lijähriges
Dienstjubiläum, welches er noch um eilf
Jahre überlebte. Ueber sein weiteres inhalt«
' reiches Zeben und unermĂĽdliches Schaffen
geben die Quellen AufschluĂź. sA r n 0 l d
(Ign. Fekd.). P. Winter's kurze Biographie
und ästhetische Darstellung seiner Werke
(Erfurt 1810. 8"). — Die Musiklexika von
Ge rber, Gaßner. Bernsd orf«Schlade-
bach. Riemann. Nremer. — Porträts.
1) Unterschrift: „Peter von Winter". Me«
daillonbildniĂź, am unteren Rande: H. E.
uon Wint ter Äei. 18 lö (kl. Fol.). sehr
selten. — 2) Unterschrift: „P. uon Winter".
A. Hirnschrot äol.> R. Nahn 20. (4«.).^ l
— 9. Salomon Winter (geb. in der
Zips in Ungarn H778. gest. zu Hunsoorf im
Zipser Comitate am 24. Februar 1839). Ein
Israelit. der sich durch 60jähriges Wirten in
seinrr Gemeinde und zum Wohle seiner
Glaubensbrüder cmcl> außerhalb seines näch»
sten Wirkungskreises in achtungswĂĽrdiger
Weise bekannt gemacht. Seinen energischen
Bemühungen verdankt die Hunsdorfer Ismr«
litengemeinde die Synagoge, welche um 1820
erbaut wurde, und die Hauptschule, deren
Errichtung in das Jahr 184» zurückreicht.
Als in den Vierziger«Iahren in Pesth eine
Versammlung der jüdischen Notabeln Un«
garns stattfand, nahm Winter als Ver»
treter sämmtlicher jüdischer^ Comitatsgemein«
den der Zips daran The^l. sNosenberst.
(Leopold). Jahrbuch fĂĽr die israelitischen
Cultusgemeinden in Ungarn und seinen ehe«
maligen Nebenländern 2621 (l860—1861)
(Arad 1860, Goldscheider, 8") I. Iakrgang,
S. 330. — 10. Nhomlts Winter (geb. in
Wien 7. Jänner 16S4. gest. daselbst 30. Juni
1733). Er trat, t6 Iabre alt. in den Orden
0. Wurzbach . biogr. Lerikon. I^VII. l^ Ged der Gesellfchllft Jesu. in welchem ?r durch
26 Jahre, und daoon 19 in Wien als Sorm<
tags^ und Fastenprediger, in ersprieĂźlichster
Weise thätig war. Auf theologischem Gebiete
schrieb er in lateinischer und deutscher Sprache
und gab in ersterer heraus: „H.ävooktu3
8SN ^68N3 pktwllL. OouoioQbg
Äl68" (Vi«nQÄ6 1714, ^".); —
k,2.d3,euL, oi-ationi 222,313 quain
3U5 otc." (id. 171ss, 4".) ; —
8. ^QKUQiL Nvg,NF6li3tHO
ill>." (id. 1716, 4".); — „?Nlinoäw
libortiuorum,, iä 6Zt xroterva oroäsnöi <^uo<i
libst, st vivsnäi u.t Indet Udertg.3... w
(ib. 1720, 4".); — „^8sertio bi^rtitH vir>
wtiä OaUiolioae..." (ib. G721, 8".); —
»H,QNU3 Ll!.6ciil».i'i8 oou3ec:ra.tion,iL8ä. lFN3.tii
st I'ranLiLci Xü>v6mi« (id. 1722, ?ol.). In
deutscher Sprache veröffentlichte er gleichfalls
mehrere Andachtsschriften. Lob» und Festreden
auf die hh. Märtyrer Cassianus. Vigilius,
Sisinius, Florinus. Romedius. Simoni. Ma»»
xencia, dann eine Leichenfestrede auf Kaiser
Leopold I. (1703. 4".) und besorgte die
Ausgabe einiger Werke seiner OrdensbrĂĽder,
so des ?. Hieronymus Torr es. „Augs»
burgisckes Bekenntniß in vier Bänden" (Wien
I7l7—1720. 12".) und des r. Jacob Cob.
belius „Weg des Lebens und des Todes"
(ebd. 1732). Nahezu 80 Jahre alt. starb
Winter im Rufe seltener Frömmigkeit und
Gottesfurcht. ssios^sT- i"./a5. W ^ . Oeri?-
1836, Manz,
sckm. 4".) P.
Winterierg. s. Wintersberg IS. 96^>.
Winterberger, Alexander (Pianist
und Compositeu.r, geb. um 1834).
Ueber seinen Bildungsgang wissen wir
nur wenig, nämlich, daß er ein Schüler
szt's, dem er auch ähnlich sah, und
den er in den Manieren bis auf das
wie er sich räuspert und wie er spuckt"
nachahmte, und ein Zögling des Leipziger
Confervatoriums war. Schon 1838
treffen wir den tĂĽchtigen Pianisten in
Wien, wo er seitdem bis iy die Sieben-
ziger-Iahre sich — mit Ausnahme mch«
rerer Kunstreisen -— vornehmlich auf»
6. Sept. 1888.) 6
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon