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mens vergleiche die Quellens 1ö Jahre
alt, trGt Johann Joseph in das
86. Infanterie-Regiment als Cadet ein.
177! zum Unterlieutenant bei Trautt-
mansdorff'Kürassieren befördert, wurde
er bei Beginn des bayrischen Erbfolge-
krieges (1778), welchen er mitmachte,
Dberlieutenant. Bald darauf zog er als
Rittmeister im Dragoner» Regimente
Württemberg in den Türkenkrieg (l788
bis 1790). Oesterreich hatte denselben
vornehmlich im Interesse der Russen be-
gonnen und erwartete von ihnen Unter-
stützung im Kampfe. Diese aber waren
von der Abwehr der Schweden, welche
Rußland zu Wasser und zu Lande im
Juli angegriffen, so in Anspruch genom-
men, daß die gehoffte Unterstützung aus-
blieb und Oesterreich sich außer Stande
sah, die geplante Offensive zu ergreifen.
Am 29. August 1788 trat die kaiserliche
Armee den Rückzug von Mehadia an.
Bei demselben gerieth eine Division von
Gräven-Huszaren durch hartnäckige An-
griffe von Seite der Türken in arge Be<
drängniß. Wodniansky, der dies
gewahr wurde, unternahm aus freien
Stücken mit seiner Schwadron einen
entschlossenen Angriff, machte vorerst die
Huszaren von ihren Bedrängern frei und
trieb dann diese mit Hilfe der Ersteren
entschieden zurück. Er wurde nun Major
und bewies am 17. August 1789 bei der
Vorrückung auf Mehadia große Umsicht.
Die Wege waren infolge des anhaltenden
Regens grundlos, und unsere Artillerie
mit ihrer gewöhnlichen Bespannung ver-
mochte nicht vorzurücken. Da ließ er
einen Theil seiner Dragoner absitzen, die
Pferde an die Kanonen und Pulver,
karren spannen, und so konnte unsere
Artillerie die hohen Berge überschreiten.
Im Treffen bei Mehadia am 28. August
führte er seine Division mit solcher Ent«
l. Ioh. Ios. 2N4 Wodmansky-Wildenfeld) Ioh. Ios.
schloffenheit gegen den Feind, daß dieser
von allen Seiten zurückwich, bei welcher
Gelegenheit er selber eine feindliche
Fahne eroberte. Noch im nämlichen Jahre
wohnte er mehreren Recognoscirungen
mit Erfolg bei und wirkte bei den Vor-
rückungen des Clerfait'schen Corps an
die Donau gegen Florentin am 4. und
9. August 1790 und bei der Beschießung
der feindlichen Tschaikistenflotte auf das
ersprießlichste mit. Für seine bei allen
diesen Gelegenheiten für die Erfolge des
Feldzuges so einflußreichen Waffen«
thaten wurde er in der 23. Promotion
(vom 19. December 179t)) mit dem
Ritterkreuze des Maria Therefien»
Ordens ausgezeichnet. Im September
1796 zum Oberstlieutenant im Regi>
mente vorgerückt, stand er im Feldzuge
l799 mit seinem Regiments in Italien
und that sich im genannten Jahre bei
Santa Margarita im genuesischen Ge-
biete hervor, wo er in einem Gefechte
dem Feinde eine so entschiedene Nieder»
läge beibrachte, daß derselbe nicht nur
viele Todte und Verwundete auf der
Wahlstatt zurückließ, sondern von den
Unseren noch 55 feindliche Ofsiciere und
70 Mann gefangen genommen wurden.
Auch in den folgenden Kämpfen betha»
tigte er seine oft bewährte Tapferkeit und
wurde im Februar 1800 zum Obersten
befördert. l80ö Generalmajor, befeh-
ligte er seine Brigade im Feldzuge dieses
Jahres in Italien und in jenem von
1809 bei den Reservetruppen in Mähren.
Im März 1813 zum Feldmarschall-Lieu-
tenant ernannt, wurde er Festungscom-
mandant in Ofen und starb als solcher
daselbst im Alter von 66 Jahren.
Thür heim (Andreas Graf). Die Reiter«
Regimenter der k. k. österreichischen Armee
(Wien 1862. Geitler. gr. 8".) Bd. I, S. 275
bis 277, 289. 290. 29!.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon