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Mölfter 221 Mörndle von Adelsftied. August
Wolf ler als dringend nöthig erscheinen,
für solche Kranke außerhalb Wiens eine
Pflegestätte zu schaffen, und es gelang
ihm, einen Verein zur unentgeltlichen
Verpflegung Brustleidender auf dem
Lande zu gründen, durch welchen seit
1872 zu Kierling nächst Klosterneuburg
jeden Sommer in zwei Wohnungen eine
Anzahl Kranker ohne Unterschied der
Confesswn Landaufenthalt bei entspre-
chender ärztlicher Behandlung und Pflege
genießen und Linderung ihrer Leiden,
viele auch Genesung finden. Von dem
Gedanken geleitet, daß der Arzt vor
allen Anderen berufen sei, Werke der
Nächstenliebe jeder Art nach Möglichkeit
zu üben, nahm er, als Dr. L. A. Frankl
das Blindeninstitut auf der Hohen
Warte gegründet hatte, bereits während
des Baues und der Einrichtung dieser
Anstalt die Berufung in das Curatorium
derselben freudig an, auch steigerte sich
mit dem Gedeihen dieses Institutes seine
Neigung zu demselben, und als dann
L. A. Frankt die Sorge für dasselbe
seinen Curatonumsgenossen überließ,
wurde Wölf ler mit dem Präsidium im
Vorstande betraut, welche Ehrenstelle er
noch einnimmt. Die Regierung zeichnete
Wölfler's Bestrebungen 1866 durch
die Verleihung des Ritterkreuzes des
Franz Joseph-Ordens und 4873 durch
Ertheilung des Titels eines kaiserlichen
Rathes aus', der israelitische Gemeinde«
vorstand aber würdigte dieselben da>
durch, daß er aus Anlaß der Feier des
79. Geburtstages, welchen W ö l f l e r
^886 erlebte, deffen von der Gräsin
Adrienne Pöt t ing in Oel ausgeführtes
Porträt im Sitzungssaale des Kranken»
Hauses den Bildnissen der Wohlthäter
desselben für alle Zeiten anreihen ließ.
Die Heimat (Wiener iüustr. Blatt. 4«.)
1879, S. «08: „Sprichwort und Spital". M r M . Unter dieser Schreibung er>
scheint auch der Erfinder des nach ihm
benannten Werndl'schen Gewehrsystems,
IosephWerndl ssiehe diesen Bd. 1.^,
S. 40 u. f.).
Wörndle von Adelsfried, August
(Historienmaler, geb. in W ien
1829). Gin Sohn des Hofbauübersehers
Johann von Wörndle — so ist der
Stand des Vaters in den Matriken der
Wiener Kunstakademie angegeben —
trat er im October 1844 in die k. k. Aka-
demie der bildenden Künste und widmete
sich an derselben der Historienmalerei
unter Meister Lucas Führich. Zuerst
begegnen wir den Arbeiten unseres
Künstlers auf der Icchresausstellung
l8!>2 genannter Akademie, wo sein Oel-
gemälde: „Nie Reise der Weisen uns dem
Morgeulllnde", jetzt in der Belvederegalerie
(300 fi.), und seine Bleistiftzeicknung
„Macbeth erblickt beim Ocld'tmchl Nnnqnu'z
Oeist" zu sehen waren. Die Ausstellungen
dieses Institutes beschickte Wörndle
nur noch einmal, und zwar nach mehr-
jähriger Pause, Mll), mit zwei Oel-
gemälden: „Ner Welt Onde" und „Jusepli
begegnet seinem Vater ant der Urizr imch
Jeglzpw" <l20 fi.). I n den nächst«
folgenden Jahren war er meist mit Mo»
numentalmalereien beschäftigt, deren wir
weiter unten gedenken. Von Staffelöi»
bildern sind uns noch bekannt: „Jacob
nnt> Nahel am Nrnnneu"; — „Ner Vrrg der
Versuchung"; — „Hnnnibüls Sng über die
Alpen", auf der Wiener Weltausstellung
1873 in der Abtheilung „Kunst" mit
dem Preis von 4000 ft. bewerthet; —
„Grat (5rn5t NiMgrr nun Start irnibrrg ant
der Schanze" (4874), auf Holz gemalt, im
Besitz Seiner kaiserlichen Hoheit deS
Kronprinzen Rudolf'. — „Ms Getecht
bei SjNMä", im Innsbrucker Museum
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon