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Voldmch Edler von Ehrenfreund 236 Moldyich Edler von Ehrenfreund
Uglanek, Anton, siehe: Völanek,
Anton M I.I, S. 249^.
Nachtrag zum Artikel im 1^1. Bande.
In deutschen Quellen wird er mit W,
also Wolanek, geschrieben. Dlabacz,
der ihn in seinem „Allgemeinen histori»
schön KünstlevLexikon für Böhmen. .."
im I I I . Bande, Sp. 394 anführt, nennt
mehrere Kompositionen desselben, welche
i807 im Drucke erschienen sind, meistens
Tanze; Ernst Ludwig Gerber aber in
seinem „Neuen biographischen Lexikon
der Tonkünstler" Bd. IV, Sp. 602 be-
richtet über einen Wusicus Wolanek,
der bei einer Theatercapelle in Prag be<
dienstet gewesen sei und für die Gesell«
schaft, zu der er gehörte, mehrere Bal-
lete in Musik gesetzt habe, und zwar:
„Nie Muber"; — „Nie Spanier in Prrn",
1798 ein Clavierauszug gedruckt; —
„Ner AeichenmeiZter"; — „Ner Jahrmarkt
VZn Nlllpel"; -— „Nie Hochzeit ant dem
IlNcke". Gerberhält den Prager Musiker
für eine von Anton Wolanek Verschiß
dene Person. Da aber dieser Biograph
von Letzterem berichtet, daß derselbe
mehrere deutsche und böhmische Opern
geschrieben habe, so neige ich zu der An»
ficht, daß Beide eine und dieselbe Person
feien. Auch Mendel's „Musik-Lexikon"
geht von dieser Ansicht aus.
NollMski, siehe: Wolan von Wo-
lWski sS. 23
Wüldezich Edler von Ehrenfreund,
Ferdinand (Rechtsgelehrter, geb. zu
Stockau in Böhmen 49. Jänner 4737,
gest. zu Prag 3. Jänner 4899). Seine
erste Bildung genoß er am Iesuitengym«
nasium zu Klattau und hörte dann Phi-
losophie und Rechtswissenschaft an der
Präger Hochschule. 4736 erlangte er die
philosophische Magisterwürde, 4770 das
Doctorat der Rechte und wurde noch im nämlichen Jahre von der Kaiserin
Maria Theresia zum Landesadvo»
caten im Königreiche Böhmen ernannt.
1772 erhielt er die Professur des Kirchen-
rechtes an der Prager Hochschule, wurde
dann Beisitzer der k. k. Studiencommis.
sion, darauf Nath und Kanzleidirector
des erzbischöflichen Consistoriums in
Prag. 4787 trug er auch noch Rechts«
praxis und Civilrecht an genannter Uni'
versität vor, an welcher er 4784 die
Decanswürde der juridischen Facultät,
4788 das Rectorat bekleidete. Die aus»
gezeichnete Art und Weise, wie er in
allen diesen Stellungen den Pflichten
und Obliegenheiten derselben nachkam,
erwarben ihm die Achtung und das Ver»
trauen der Behörden, denen er unter«
stand, und Aller, mit denen er infolge
seines Dienstes zu verkehren hatte. Vor»
nehmlich erntete die Methode, wie er den
jungen Geistlichen das Kirchenrecht, das
unter Kaiser Joseph wesentliche Ver-
änderungen erfahren hatte, vortrug, den
Beifall und die Anerkennung des Mon»
archen. Infolge dessen aber hatte er eben
keine rosige Stellung an der Prager
Hochschule und wurde namentlich von
den Anhängern der römischen Curie,
unter Anderen vornehmlich von dem
Umversitäts'Vicekllnzler von Bretfeld
angefeindet. Doch ging er über dieses
Verfahren seiner Collegen stillschweigend
hinweg und beobachtete d'e weise Me»
thode, die Angriffe ohne Erwiderung zu
lassen, wodurch er endlich seine Wider-
sacher ermüdete. Kaiser Franz würdigte
bald nach seiner Thronbesteigung die
vielen Verdienste des Gelehrten durch
Verleihung des Adels, welche mit Diplom
vom 29. Mai 4793 mit dem Prädicate
von Ehren freund erfolgte, Wol-
drzich hat nicht viel geschrieben. Unter
seinem Namen sind erschienen: ,,/)<?<??-/-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon