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Wolf, Anton Alois 263 ) Anton Alois
sehr, namentlich trat eine große Ge
dächtnißschwäche ein, was ihn nöthigte
sich immer mehr allem geselligen Um
gange zu entziehen, bis er an Entkräf
tung starb. Im Jahre 1799 hatte ihn
die großbritannische Gesellschaft der
Wissenschaften unter ihre correspondiren
den Mitglieder aufgenommen.
S i e b e n b ü r g i s ch
e P r o v i n z i a l b l ä t t e r
(Hermannstadt, kl. 8".. Hochmeister) Bd. IV.
S, 246—23l.
Wglf, Anton Alois (Fürstbischof
von Laibach, geb. in der Bergstadt
Idr ia in Krain am 44. Juni 4782,
gest. zu Laibach 7. Februar 4839).
Sein Vater, Kaspar Wolf, der beim
Bergamte zu Idria als Wirthschafts
inspector angestellt war, ließ ihn die
Hauptschule und die damals dort bestan
denen zwei untersten Gymnafialclafsen
besuchen und schickte ihn dann nach Lai
bach zur Fortsetzung der Gymnasial
studien, nach deren Vollendung er die
philosophischen und endlich die theolo»
gischen am Lyceum daselbst mit beson»
dererer Auszeichnung 4803 zurücklegte.
Mit päpstlicher Dispens von 48 Mo-
naten empsing Anton am 43. December
4804 die heiligen Weihen und wurde
schon am 20. desselben Monates als
Cooperator und deutscher Prediger an
der Kathedralkirche St. Niclas in Lai-
bach angestellt, doch mit Beibehalt seines
Dienstes in der Consistorialkanzlei, in
welche ihn früher bereits Fürstbischof
Brigido aufgenommen hatte. Seiner
angegriffenen Gesundheit wegen am
2. August 1803 nach seiner Vaterstadt
Idria als Curatbeneficiat übersetzt, er»
hielt er am 10. April 4806 eine dort
erledigte Pfarrcooperatur. Nach voll«
ständig wieder gewonnener Gesundheit
als Ordinariatssecrtär nach Laibach in die Consiftorialkakzlei und zugleich als
Katechet der Lehrjungen berufen, wollte
er sich für eine Pfarrpfründe gesetzlich
qualisiciren, doch seine Absicht, der Seel-
sorge anzugehören, ward vereitelt, als
der neu ernannte Bischof von Laibach,
Anton Kautschitsch, ihn zum Notar
und Director der Consistorialkanzlei am
34< October 1807 ernannte. Auch über-
nahm er 4810 die Supplirung der er-
ledigten Lehrkanzel der Phiß)sophie an
dem Lyceum in Laiöach. Nachdem am
47. März 1844 Bischof Kautschitsch
mit Tod abgegangen war, wurde er vom
Capitularconsistorium , am 29. März
4814 zum Kanzler und Confistorialrath
erwählt. Im Monate September des-
selben Jahres erlangte er das gräflich
Lamberg'sche Familiencanonicat an der
Laibacher Kathedralkirche, blieb aber zu»
gleich Kanzler und Director der Con»
sistorialkanzlei und trat am 3. Februar
1813 noch das Amt eines Diöcescm-
Schulenoberaufsehers *an. Ganz uner»
wartet ward er am 27. November 4816
von Seiner Majestät mit Beibelassung
des Titels und Charakters eines Ehren-
domherrn von öaibach zum geistlichen
Schul» und Studienreferenten beim
küstenländischen Gubernium in Trieft
mit dem Charakter und Gehalte eines
wirklichen Gubernialrathes ernannt und
als solcher am 48. Jänner 4820 auch
der in Trieft aufgestellten Staatsgüter«
Veräußerungscommifsion als Beisitzer
beigegeben. Auf diesem Posten, unter
den schwierigsten Verhältnissen und mit
den verschiedenartigsten Geschäften über-
läuft, entwickelte er eine von sichtlichen
Erfolgen gekrönte Thätigkeit, welche ihm
dort ein dauerndes ehrenhaftes Andenken
sicherte. Seine damalige Wirksamkeit
findet sich in Schneller's Schriften be->
sprochen. Mit allerhöchstem Cabinet«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon