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Wolf, Anton Alois 266 Mols) Anton Alois
schreiben vom 27. Hbruar 1824 von ! rischen Wirren der Zeit, die politischen
Seiner Majestät zum Bischof von Lai-
bach ernannt, vyn Seiner Heiligkeit dem
Papste Leo XU. am 12. Juli 1824 be-
stätigt, am 3. October 1824 in Gorz ge-
weiht, nahm er am 3i. Octobeu 1824
feierlich Besitz von dem Bisthum Laibach.
Für den Landtag des Jahres 1823
wurde er von der geistlichen Bank der
Stände Krams zum Verordneten fieses
Standes Alwählt und am 42. Jänner
i826 für seine Wrson und für seine
Nachfolger mit der Wiederverleihung des
Fürstentitels, dessen sich seit 1807 die
Bischöfe von Laibach nicht mehr be-
dienten, von Seiner Majestät ausgezeich--
net. Am 16. August 1826 als Mitglied
der Stände von Krain zum Beisitzer der
mit i. November t826 in Wirksamkeit
tretenden Steuerregulirungs-Provincial-
commission ernannt, begab er sich am
2. Juni 1833 anläßlich der eingetretenen
Regierungsveränderung mit der krai-
nerischen ständischen Deputation an das
allerhöchste Hoflager zu Wien, zur Bei-
leidsbezeugung und Glückwünschung.
Als endlich die Errichtung eines stän-
dischen Ausschuffes im Landtage statt-
fand, wurde er 183» in denselben ge-
wählt, die Wahl von Seiner Majestät
am 27. Februar 1836 und auch seine
Wiederwahl 1843 bestätigt. Wir haben i
bisher Wolf's Wirken in seinen un>
mittelbaren Beziehungen zum Staate
absichtlich mit aller Ausführlichkeit ge»
schildert, weil eben dies den besten Be»
weis gibt, welche Capacität dem Manne
mnewohnen mußte, dessen Name in allen
Verhältnissen, in den schwierigsten Fra-
gen, immer wieder aus der Wahlurne
hervorkam. Und hatte doch dieser Priester
neben seinen weltlichen Geschäften einen
wichtigen geistlichen Beruft Als Ober-
Hirt einer Diöcese, auf welche die kriege- Besitzveränderungen unmöglich günstig
wirken konnten, in welcher alle geistliche
Arbeit von der rauhen Hand des fremden
, wenn nicht vernichtet, so doch in
ihrem Bestände gestört worden war,
hatte er mehr als eine Aufgabe zu lösen.
Ein Jahr nach Antritt seiner bischöflichen
Würde, im Frühling 1823, unternahm
er die erste canonische Visitationsreise in
der Diöcese Laibach, 1836 die siebente.
Schon bei der ersten hatte er die Ueber»
zeugung erlangt, daß weder das für
3i) Alumnen dotirte Clericalseminar in
Laibach für den geistlichen Nachwuchs
der Diöcese, noch die Anzahl der systemi-
sirten Seelsorgerstellen für die geistlichen
Bedürfnisse der bedeutenden Diöcesan»
bevölkerung genügten. Bald gelang es
seinen Bemühungen, eine Vermehrung
der Alumnatsplätze von 30 auf 89 im
Diöcesan Clericalseminar und die Dota-
tion eines Vicedirectors und Oekonomen
für dasselbe Auf Kosten des Neligions«
fondes zu erwirken. Zur Durchführung
dieser ersprießlichen Maßregel trug wesent«
lich der Umstand bei, daß der Diöcese
Laibach bedeutende Antheile der angren»
zenden Diöcesen Trieft und Görz zu-
fallen sollten, was 183! auch wirklich
erfolgte, seit welcher Zeit die Begren»
zung der Diöcese Laibach mit jener des
Kronlandes Krain ganz zusammentrifft.
Um aber auch die gehörige Ausbildung
der vermehrten Alumnen im Clerical«
seminar zu fördern, schickte der Fürst-
bischof von Zeit zu Zeit einen oder zwei
Alumnen, welche die theologischen Stu°
dien im Seminar mit Auszeichnung
zurückgelegt hatten, in das höhere welt»
priesterliche Bildungsinstitut zum heiligen
Augustin in Wien. Um angehenden
Priesteramtscandidaten auch nach voll»
endeten theologischen Studien und nach
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon