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Wolf) Anton Alois 269 Anwn Alois
war, die Landwirthschaftsgesellschaft in
Steiermark, die Gesellschaft zur Befor
derung der Landwirthschaft und In»
duftrie in Kärnthen, der Industrie- und
Gewerbeverein in Innerösterreich, der
Verein des Landesmuseums in Krain,
der historische Verein in Krain, der
geognostisch» montanistische Verein von
Innerösterreich und dem Lande ob der
Enns und der historische Verein für
Steiermark, Kärnthen und Krain ihre
Aufnahmsdiplome. Als 1841 der Fürst-
bischof seinen Vater, welcher in Idria
lebte, durch den Tod verlor, errichtete er
für drei arme ftudirende, aus der Berg-
stadtpfarre Idria geburtige Jünglinge
ebensoviele Studentenstipendien, jedes
im jährlichen Betrage von 89 fl., und
stiftete in der dortigen Pfarrkirche für
seine verstorbenen Eltern, für sich und
für seinen Vorfahrer im Bischofamte,
Anton Kautschitsch, feierliche Anni»
versarien. Mit ah. Cabinetschreiben vom
6. September 4844 erhielt er die Würde
eines geheimen Rathes, 1830 wurde ihm
von Seiner Majestät Franz Joseph I.
das Comthurkreuz des neuerrichteten
Franz Ioseph»Ordens, aus Anlaß der
Vermälung Seiner Majestät des Kaisers
der Orden der eisernen Krone erster
Classe und anläßlich seiner Feier des
fünfzigjährigen Priesterthums das Groß»
kreuz des Leopoldordens verliehen. Diese
Feier aber fand in festlichster Weise am
1?. December 1834 in der festlich ge-
schmückten Domkirche in Laibach statt.
Indessen fuhr der Fürstbischof in seinem
segensreichen Wirken fort und verwen-
dete, was er von seinem gewiß nur
mäßigen Einkommen des Bisthums ent-
behren konnte, in den Jahren 1834
bis 483? zur besseren Dotation des
schwachen Einkommens mehrerer von!
bischöflicher Verleihung abhängiger Pfarr« < Pfründen. So wurden dreizehn Pfarren
und zwei Pfarrvicariate mit je einem
Stammcapitale von 3000 st., vier Pfarr-
vicariate mit je einem Stammcapitale
von 2000 fl., die Domdechantei, als
zweite Dignität in dem Laibacher Dom-
capitel, weil sie keine höhere Dotation,
als ein einfaches Canonicat hatte, mit
einem Stammcapitale von 3000 fl., und
die an dem bisthümlichen Dotationsgute
Oberburg in Steiermark außer der Diö-
cese gelegene Patronatspfarre Oberburg
mit einem Stammcapitale von 4000 fl.
ausgestattet. Dies sind im knappsten
Umriß die Verdienste des Kirchenfürsten
um seine Diöcese. Doch besitzt er auch
deren um die Wissenschaft. Als man im
Anfange dieses Jahrhunderts der Aus-
bildung der slovenischen Sprache eine
größere Aufmerksamkeit zuzuwenden be-
gann, hatte der gelehrte Sprachforscher
Krams, Valentin Vodnik, bereits am
13. Juni 1818 auf ein im Manuscrivte
vollendetes, zum Drucke vorbereitetes
deutsch'wiudisch'lateinisches Wörterbuch
die Pränumeration angekündigt, die aber
von so ungünstigem Erfolge war, daß
er auf den Druck verzichtete. Durch die
im Jahre 1817 am k. k. Lyceum zu Lai-
bach errichtete Lehrkanzel der slovenischen
Philologie nahm aber dieses Sprach-
studium in Krain einen solchen Auf.
schwuug, daß die Vorarbeiten für ein
slovenisches Wörterbuch mit immer große-
rem Eifer betrieben und der Wunsch
nach baldiger Drucklegung immer lauter
wurde. Aus Mangel an Mitteln, die
eine den typographischen Anforderungen
der Gegenwart entsprechend ausgesta<>
tete Auflage eines solchen Werkes er-
heischte, blieb die Herausgabe desselben
bis dahin unerfüllt. Fürstbischof Wolf
Märte nun, die großen Kosten — über
80.0003ire—der Auflage auf
sich nehmen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon