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Molf Conrad ) Eduard Ritter von
welche dieselbe nach der französischen Gamme
lernen. In gegenwartige vollständige Ordnung
gebracht und mit erklärenden, auch kritischen
Anmerkungen begleitet u. s. w." (Wien 1802,
Haslinger; Leipzig in Commission bei Hof«
meister. gr. 4".). — Es gibt aber noch eine
Familie Wo l f von Wol f inau. welche
bei der Stadt Radkersburg in Steiermark
begütert war, und in welcher Anton Leon«
hard W olf. Hauptmann bei O'Kelly-Infan«
terie. und dessen Bruder I.ohann Paul,
Oberlieutcnant in der österreichischen Armee,
1767 den österreichischen 3!del erhielten. —
7. Benjamin Wolf. Unter diesem Namen
erscheinen in Zedler's „Universal'Lerikon"
58. Bd., Sp. 340 u. f. nicht weniger denn
zwülf israelitische Rabbiner, welche im 16.,
i7. und 48. Jahrhunderte lebten, und von
denen vier in Böhmen, und zwar in Prag
und Leitmeritz, einer in Mähren, und zwar in
Nikolsburg, blühten und sich durch ihre Ge»
lehrsamkeit, die sie in verschiedenen Schriften
niedergelegt, auszeichneten. Auch Joche r's
„Gelehrten'Lerlkon" Bd. IV, Sp. 2044 u. f.
führt neun Benjamin Wo l f auf, von
denen zwei der Stadt Prag und einer Leit«
meritz angehörten. Freunde der hebräischen
Literatur verweisen wir auf die Quellen, die
über die Genannten Näheres berichten. Unserer
Zeit gehört nur ein Benjamin Wol f an,
der in Gemeinschaft mit M. Rapaport
daü Werk , , ? ^ V ' ? Nil!? oder Discussiver
Kommentar über den Tractat Makkot" (Preß«
bürg 1839. 4".) durch den Druck veröffentlicht
hat. — s. Gonrad Wolf. Derselbe diente
zu Vl'ginn des laufenden Jahrhunderts in
einem kaiserlichen Neiterregimente und wurde
1813 Rittmeister bei Schwarzenberg'ilhlanen
Nr. 2. Mit diesen stand er genannten Jahres
im Corps des Feldzeugineisters Fürsten!
Reuß, welches im October bei der Ein»
schließung der Festung Würzburg zur Ver«
Wendung kam. Am 29. October zeichnete sich
Wol f im Kampfe bei dem Dorfe Haillau
auS, wo alle Versuche drs wcit stärkeren
Feindes, diesen Ort. aus dem er eben heraus'
geworfen worden, wieder zu nehmen, an der
Tapferkeit unserer Uhlanen scheiterten. Am
folgenden Tage. an welchem der Angriff auf
die feindliche Hauptarmee bei Hanau geplant
wurde, stand das Regiment im dritten Treffen.
Da that sich der bei der Oberst-Division,
stehende Rittmeister Wol f ganz besonders
hervor. Obwohl ihm das Pferd unter dem Leibe erschossen ward, und er beim Sturze
desselben eine bedeutende Quetschung erlitt
harrte er nichtsdestoweniger auf dem Kampf«
platz, die feindlichen'Tirailleurs abhaltend, o
lange aus, bis unsere uom Feinde stark be»
drohten Geschütze in Sicherheit warm. Am
20. December drang das Regiment im Elsaß
nach Riedelsheim vor. Am 3t. dieses Monats
rückte die erste Oberst-Escadron, welche Ritt.
meister Wolf commandirte. auf'der Straße
von Samte Croir vor, wo er auf den zum
Kampfe gerüsteten Feind traf. Mit großer
Bmnour griff er mit seinen Uhlanen den
Gegner an und warf ihn. nachdem er mehrere
Gefangene gemacht und eine bedeutende An«
zahl von Pferden erbeutet hatte, aus dem
Dorfe hinaus, aber im heißen Kampfe von
einer aus einem Hause mitten im Orte ab»
geschossenen Kugel am Kopfe getroffen, fiel er
todt vom Pferde. sThürheim (Andreas
Graf). Die ReitwRegimenter der k. k. öster»
reichischen Armee (Wien 1862—1863, Geitler,
gr. 8".) Bd. I I I : „Die Uhlanen". S. 64
dis 67. — Derselbe. Gedenkblätter aus
der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch»
ungarischen Armee (Nien und Teschen 188U,
K. Prochaska. gr. 8") Bd. I I , S. 28t. 282.
Jahr 1813.) — 9. Daniel Wolf f (geb. zu
Fületelke Mlendorf) im Kokelburger Comi'
"täte Siebenbürgens, gest. zu Nädas in diesem
Iande 1729). Nachdem er sich in der Heimat
auf die Universität vorbereitet hatte, ging er
1684 ins Ausland, wo er an der Hochschule
Wittenberg die theologischen Studien beendete.
In sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er
1687 akademischer Prediger Zu Moas. 4689
Pfarrer in Magyaros. 17<»2 solcher in ersterem
Orte, wo er durch 27 Jahre in seinem Amte
wirkte. In Handschrift hinterließ er Aufzeich»
nungen, welche zur Geschichte seiner Zeit und
seines Landes interessante Veitrage bilden;
die eine aus dem Jahre 1683 führt den
Titel: „Das bedrängte Dacia, o. i. Das
nunmebr unter der türkischen Tyrannei hoch»
seufzende Siebenbürgen, sammt seinen ersten
Einwohnern, Fruchtbarkeiten, Gelegenheiten,
aller Fürsten aufeinander ergangene Succession
fein ordentlich dem geneigten Leser zu schauen
vorgestellt"; die zweit? aus dem Jahre 4708
heißt: „H^älk i'i'a.uuiLa,, d. i. Die durch
den Rll kotzi'schen Aufstand in Siebenbürgen
entstandene und uon dem teutschen Hercules
(d. i. Ihro k. k. Majestät) gedämpfte viel»
köpfige landvcrderbliche sleligionsschlange"
(4708), — 10. Eduard Ritter von Wolf f ,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon