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Wolf) Franz 13 Wolf, Franz (Lithograph)
Iübre t86!j war er Lieutenant erster blasse
im 20. Iägerbataillon, dann trat er als
Rittmeister in die 1. k. k. Arcieren.Leibgarde.
in welcher er ls87 starb. ^Lorbern, ge»
sammelt von den Soldaten des kaiserlich
österreichischen Heeres im Feldzuge 1839,
Nach ofsiciellen Quellen (Wien 1863. Seidel
und Sohn. 8°.) Heft 2, Seite 47,) —
43. Franz Wol f (geb. in Prag 5. Decem-
ber 1728. Todesjahr unbekannt, er befand
sich noch 1790 am Leben). In Rede Ste-
hender trat im Jahr 1743 in den Ordzn der
Gesellschaft Jesu, in welchem er, im Lehramte
verwendet, zwei Jahre an den Humanitäts<
classen. zwei Jahre Philosophie und zwölf
Jahre verschiedene Disciplinen der Theologie
vortrug. Wahrend dieftr Zeit erlangte er das
Doctorat der Philosophie und Theologie.
Nach Aufhebung seines Ordens wurde er
geistlicher Rath des Bischofs von Brünn und
Consistorialbeisißer. Im Druck erschienen uon
ihm: „Abhandlung von den Grundsätzen
der Wakrheit" (176U); — ^Oomniüutai-ins
IN ZHci'QIN, 2«I'iptU!'3.M", I^tSS IV (Olo-
innoii 1764, 1768, 4".). Welzel (Franz
Martin). Böhmische, mährische und schlesische
Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden
der Jesuiten (Prag 1786. 8".) S. 239/j —
14, Franz Wol f (geb. Zu Torgau in
Preußisch-Lchlesien 6. Mai 1747, gest. in
Wien 12. Februar ls16). Da er in früher
Jugend seine Eltern durch den Tod verlor,
nahm ihn ein Oheim, der als königlicher
Beamter dedienstet war. in Obhut und ließ
ihn studiren. Franz hatte nahezu die medi»
cinischcn Studien beendet, als er mit einem
Male einen solchen Abscheu oor dem selbst«
gewählten Berufe empfand, daß er denselben
aufgab, Schlesien verließ und in den ärm«
lichften Umständen in Wien eintraf, wo er
bei einem Kleidermacher Unterkunft fand.
Da ereignete fich der nachstehende mysteriöse
Vorfall. Etwa acht Tage mochte Wol f bei
dem Schneider gewohnt haben, als eines
Morgens ein junger Mann Zu ihm in die
Stube tratund ihm ein versiegeltes Schrei»
den mit dem Bedeuten übergab, dasselbe erst
zu öffnen, wenn der Ueberbringer das Haus
verlaffen habe. Er kam diesem Geheiß nach.
In dem Brief lag ein Wechsel uon tausend
Gulden auf ein Wiener Handlungshaus mit
einem kurzen Schreiben, welches besagte, daß
diese Unterstützung die einzige und letzte Hilfe
sei. die Wolf erhalten könne und zu seinem
Fortkommen in der Welt gut, benutzen möge. Nach e!niaer Zeit wurde ihm die Stelle
eines Haushofmeisters im Hause eines Eava»
licrs angetragen. Später trat er bei der k. k.
Staatshofbuchhaltung als Beamter ein. arbei«
tete in der Abtheilung: Geistliche und welt-
liche Stiftungs' und Studiensachm und
rückte daselbst zum Rechnungsofficial vor. als
welcher er im Alter von 70 Jahren starb.
Wolf hatte sich uon Jugend auf mit großer
Vorliebe mit Musik beschäftigt und die Ton»
setzkunst gründlich erlernt. Er hat auch viel
componirt und seine durchgeführte Composi»
tion des Gedichtes uon Klopstock's „Eua's
Klagen", welche in einem Aschermittwoch«
Concerte der Gesellschaft der adeligen Frauen
zur Beförderung des Guten und Nützlichen
zwischen 1812—1814 im Hoftheater aufgeführt
wurde, fand großen Beifall und waid von
Kennern für ein Werk seltener musicalischer
Begabung bezeichnet. Er hat noch mehreres
Andere componirt, was aber mit diesen
Werken geschehen, ist nicht bekannt. Ob
Franz Wolf mit dem gleichfalls bei der
Staatshofbuchhaltung drdiensreten N l o i s
Wolf. dessen Biographie Bd. I.VII, S. 262
mitgetheilt worden, verwandt war. wissen wir
nicht. Letzterer könnte immerhin der Sohn
des in Rede Stehenden sein. — 13. Franz
Wolf . ein Lithograph, der in der ersten
Hälfte des laufenden Jahrhunderts in Wien
lebte und mehrere große Blätter vollendet
hat. Nagler führt ihn unter F Wol f an
und fügt bei: „Vielleicht ein Sohn des
Franz Wolf", unter dem er aber keinen
Anderen als den Prag er Nadirer und Land<
schaftszeichner Franz Kar l Wol f »'. d.
Bd. I^VII, S. 284) gemeint haben kann, da
er einen anderen Künstler mit dem Tauf»
namen Franz gar nicht verzeichnet. Von
dem Lithographen Franz Wolf sind nach»
stehende größere lithographiite Blätter be»
kannt: „Die Zusammenkunft des Kaisers
Franz I. mit dem Kaiser von Rußland den
10. September 1833" (qu. Fol.); — „Die
Aufwartung der ungarischen Stände bei dem
Kaiser" (qu. Fol.); — „Der Besuch des Kai»
sers bei den Arbeitern des neuen Canalbaucs
in Wien" (qu. Fol.), die bisher genannten
Blätter gehören alle zu dem Werke des
Weihbischofs Iordanszky „Denkwürdig»
keiten des Lebens des Kaisers und Königs
Franz I., wozu der geniale Historienmaler
Höchle eine Menge Blätter gezeichnet hat,
welche dann Wolf lithographirte; — „Die
trauernden Unterthanen am Sterbebette des
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon