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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Volume 58
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Page - 15 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Volume 58

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Wolf) Friedrich Ludwig Mmf, Georg Lehnin, welche 1693 zuerst auftaucht. Wie letztere entstand, wie sie in Umlauf gesetzt wurde, weiß heute Niemand, aber sie ward schon damals als im feindlichen Sinne ge- schrieben aufgefaßt, denn das strengste Ge« heimniß wurde Allen anbefohlen, die sich mit deren Inhalte bekannt gemacht hatten. Wie in Wien der Kaiser, so hatte in Berlin der große Kurfürst große Neigung zu dem Jesuiten« pater. dessen ausgezeichnete Geistesgaben und liebenswürdiges Benehmen überhaupt Jeden fesselten, der ihm nahe kam. Georg H i l t l . der in einem größeren Essay diesen merk' würdigen Mann behandelte, nimmt mit Be» stimmtheit an, daß derselbe mit Freut ag die geheime Verhandlung bezüglich drs Testa- mentes geleitet, daß er sich hiebe! dl'r Kur- fürstin bediente, deren Muttergefühl fast eine Zerstückelung der Macht herbeiwünschte. Ja. Wolf's Einfluß auf den großen Kurfürsten war ein so bedeutender, daß derselbe ihn lluf> forderte, ein Iesuitencollegium in Berlin zu gründen. Wol f al^'r wollte sich dazu nicht verstehen, mochte er doch erkannt haben, daß der geeignete Zeitpunkt Zu einem solchen Untttnehlnen in der Metropole des Prote» siantismus noch nicht gekommen sei, und be> zeichnend ist die Antwort, die er auf diese Aufforderung gab: „Gnadiger Herr. dazu müßten wir mehr Engel als Menschen sein". H i l t l meint auch. daß, nachdem sich Wolf aus Berlin entfernt hatte, sich noch Spuren seiner Thätigkeit nachweisen lassen, welche auf feine persönliche Anwesenheit demen, H i l t l hält ikn geradezu für den Verfasser des ob« erwähnten Lehnin'schen Gedichtes, das in seinen hundert leoninischm Versen die Schick» sale des hohenzollcrichen Hauses prophezeit und einem Mönche. Hermann uon Lehnin, der um l2:w gelebt, zugeschrieben wurde, wälMnd es thatsächlich ein Erzeugniß des N. Jahrhunderts ist. Diese Weissagung cir- culirte lange Zeit nur in Hofkreisen, in die Hände kritisircnder Gelehrten gelangte sie erst im Jahre i7U. Ihr Auftauchen fallt genau mit dem des berüchtigten dritten Testamentes, mit den Bekrhrunasvcrsuchen des Paters Vota am sächsischen Hofe und mit den ersten Unterhandlungen über die Königswürde in Preußen zusanuüen. Wolf starb im Alter non 63 Jahren, und aus den ersten Jahren seines Waltms in dem Orden, dem ^angehörte, stammen einige theologische Werke, welche in Prag, Olmütz u. s.w. erschienen. Ihre, Titel sind: „<3ranum Lklis, uivG I . L'raueiLeuL 6s 8 3,165 (?sn,svenlii5 Npisaoxus. Ora- tiaus PlnieZvi-ica V^k^LituL..." (Prag N')6ii. 4".); — „lksxe« 6iMoiUor68 ex universk ?kiIo8apkiH autkaritatb ^risto- tsli«, ^u^n3t!ni st ^czuinatis ül-lliatae" (edd. if»7<z. 12".); — ^8te1lH in Orients, iiao e«t, voillntaL äei. aä Vrose^uenäuin, aÄvsrLus Orisntkin Laoruin t>sNum bsNi- ooZißsimkm I'oionoi'UN ^entom inoiiNNL" (Warschau t685, 4".); — „Oommont^rius in saci-am LLi-iMii-am" (Olmütz. 4".) ^Pel« zel (Franz Martin). Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten... (Prag 1786, 8".) S. 96.) — l8. Georg Wolf. auch Vol f geschrieben, ein zeitgenössischer unga« rischer Sprach» und Geschichtsforscher, zur Zeit correspondirendes Mitglied der sprach» und schonwissenschaftlichen Classe der königlich ungarischen Akademie der Wissenschaften, der schon manche daukenswerthe Arbeit veröffent- licht hat. Er ist ein eifriger Mitarbeiter an der von Gabriel Szaroas seit l87l mit Unterstützung der ungarischen Akademie her» ausgegebenen sprachwissenschaftlichen Zeit< schrift „AIkF^r ^^'ülvär", d. i. Ungarischer Sprachwart. Dann hielt er in den Siyungen der ungarischen Akademie vom 3. Februar und 24. März 1879 zwei Vortrage über den sogenannten „^oi'äanL^kvOocl ex", eine Hand» schrift. benannt nach dem Raaber Bischof, in drssen Besitz sie gewesen, gegenwärtig Eigen« thum o r^ Primatialbibliothek in Gran, Dieser Eodcr enchält die Zweitälteste ungarische Bibelüberschutig. welche gewöhnlich dem La» dislauS Bl i tor i (gest. um 1470) zugeschrie» ben wird. Im oberwähnten .^lu^^u,!- ^^biv- ör" veröffentlichte W o l f im VI I I . Bande (l«?9> im Zuli». August« und September Hefte einen ausführlichen literarisch.kritischen Essay über Johann A ran y's prosaische Schriften. In der Akademie'S.itzung vom 34. Jänner l88l las er einen Vortrag über drn Schreiber der „Margartthenlegende", worin er nachwies, daß derselbe nicht, wie bisher angenommen wurde, ein Dominicaner« ' mönch. sondern eine, Nonne, Namens Lea Nliskai sei. welche dieselbe um täll» auf der Margaretheninsel schrieb. In der Sitzung vom 21. Februar 1881 aber las er über das älteste ungarische Buch. den sogenannten „Ehienfeld.Codrr", aus der ersten Hälfte des tö. Jahrhunderts. In der Sitzung vom Z. Jänner 1885 hielt er einen Vortrag über die Frage: „Von wem haben die Ungarn.,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Volume 58
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wolf-Wurmbrand
Volume
58
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
380
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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