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Wolf, Ioscph
befand sich von einem Joseph Wol f . den
der Katalog der Ausstellung in den Anfang
des laufenden Jahrhunderts versetzt, ein Ge-
mälde auf Holz ^H. 62, Br. 50 Centim.):
„Hercules bringt die Alkeste ihrem Gatten
aus der Unterwelt zurĂĽck". Allem Anscheine
nach haben wir es hier mit einem der zwei
vorgenannten Künstler zu thun. — Nebenbei
sei noch eines österreichischen Kunstindustriellen
und Zeitgenossen Joseph Wol f gedacht, der
in Gmunden als Buchbinder und Erzeuger
von Ledergalanteriewaaren lebt. und dessen
Arbeiten tressliche Erzeugnisse des Kunst«
gewelbes sind. In der Kunstgewerbe-Ausstel«
lung, welche anläßlich der Eröffnung des
neuen k. k. österreichischen Museums für
Kunst und Industrie zu Wien am Stubenring
Nr. 3 im Jahre <87t statthatte, war er durch
eine stattliche Anzahl von Prachtalbums
und sonstigen Prachteinbänden, dann von
Clgarrentaschen. Coffrets fĂĽr Schmucksachen
u. a. m. vertreten. Sämmtlich Gegenstände,
in Ledermosaik aus das geschmackvollste aus»
geführt, erhoben sich weit über die gewöhn«
lichtn Arbeiten der Buchbinderei und Taschner»
kunst. — 27. Joseph Wol f f (geb. zu
Leipnik in Mähren am 17. März 1724,
Todesjahr unbekannt). Er beendete die Hu>
manitäts« und philosophischen Studien in
seiner Vaterstadt, dann bezog er die Univer<
sität in Prag, wo er Medicin studirte und
1747 die DoctorwĂĽrde daraus erlangte. In
seine Vaterstadt zurĂĽckgekehrt, wurde er schon
1748 als Stadtphystcus angestellt. Als zur
Zeit des österreichischen Erbfolgekrieges (1740
bis 1748) die Russen in Olmüh lagen, er»
suchten ihn diese, die Obsorge ĂĽber ihr Spital
zu übernehmen, in welchem ihm 4 Leib» und
24 Wundärzte unterstanden. Nachdem er den
damaligen Bischof von OlmĂĽtz. Leopold
Grafen von Eckh (1738—1760) von einer
Todeskrankheit errettet hatte, ernannte ihn.
dieser zu seinem Leibarzte, in welcher Stel»
lung ihn auch Eckh's Nachfolger, Maxims
lian Graf von Hami l ton (1761—1776)
bestätigte. Im Druck erschien von Wol f f
das Werk: „Oksvä rneäieo- i^-aoticlu» ^L«i-
tioo - t^rpanitioi, Lxi)ou,sn5 : K^äla^om
oum t. Z.6N. (OlQNiueii 1730, 8".). Im
Jahre 1778 war Dr. Wolff"noch am Leben.
l(De Luca). Das gelehrte Oesterreich. Ein
Versuch. Des ersten Bandes zweites StĂĽck
(Wien 1778. Tratwer. gr. 8",) S. 268) — 19 Molff/Karl Ignaz
28. Joseph Wolf f (geb. zu Baoitin in
Ungarn 14. November 173i. gefallen bei
Dittersbach 1778). Derselbe erhielt seine mili<
tärische Ausbildung in der Wiener'Neuftädter
Akademie, aus welcher er Anfangs Juni
1772 als Fahnencadet zu Kinsky-Infanterie
Nr. 36 eingetheilt wurde. Bald darauf kam
er als Fähnrich in das Liccaner Grenz.
Regiment Nr. 1 und wurde i??8 zum Ober-
lieutenant in demselben befördert. Das Regi«
mrnt focht im bayrischen Erbfolgekriege 1778
und i7?9. welchen, nachdem die österreichi,
schen Vergleichsanträge wegen des Mittels»
bach'schen Erbes nicht durchgegangen. König
Friedrich I I . im Juli 1778 mit dem Einsall
in Böhmen eröffnete. Es ward m:t wechseln»
dem Glücke gekampft. bis der Winter herein«
brach und König Friedrich durch Krank»
Heiren und Desertionen in seinem Heere sich
genöthigt sah. Böhmen zu verlassen und in
Schlesien und Zachsen die Wintecantonimngen
zu beziehen. Auch die österreichischen Truppen
hatten schon die Winterquartirre bezogen,
indessen wurde doch in Ober-Schlesien, der
Grafschaft Glatz und im Gebirge der kleine
Krieg fortgesetzt, in welchem die Unserigen
viele erfolgreiche Angriffe und Ueberfälle
unternahmen. Ein solcher Neberfall fand in
der Nacht vom 8. auf den 9, November bei
Dittersbach statt. Es unternahm ihn Oberst
Kleb eck gegen das in diesem Orte gelegene
preuĂźische Negiment Thadden. llnter den
30 Freiwilligen, mit denen er zum Angriff
schritt, befand sich Oberlieutenant Wolff.
der auch, im KamMe von einer feindlichen
Kugel durchbohrt, auf der Wahlstatt den
Opfertod für Kaiser und Vaterland starb. —
29. Kar l Ignaz Wolf f (geb. Zu OlmĂĽtz
am 8. Februar 1779. gest. zu Iägerndorf in
Qesterreichisch'Schlesien nach 1846). Er wid«
mete sich dem Studium der Arzeneiwissen«
schaft und lieĂź nach erlangtem Doctorgrade
sich als ausübender Arzt zu Iägerndorf
nieder, wo er in höheren Jahren starb. Er
war zugleich fĂĽrstlich Zi echten st ein'scher
und des Fürstenthulns Iägerndorf landes»
ständischer Physicus. Wol f f galt im Lande
fĂĽr einen ausgezeichneten Arzt, er schrieb
Beiträge für den „Redlichen Verkündiger"
und die in BrĂĽnn erscheinende Zeitschrift
„Moravia". Selbständig gab er heraus:
„Faßlicher Unterricht über die Viehseuche,
nebst - der nöthigen Wartung der gesunden
Thiere" (Troppau 1803. 8".). Auch war er
correspondirenbes Mitglied der mährisch«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon