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Wolfersdorf, Friedrich Wolfram, Joseph
giebigster Weise. Ein BĂĽrgeV Salzburgs,
der den Grafen genau kannte und mit
ihm im näheren Verkehre stand, behaup»
tete, daĂź die Summe von 20.000 st.,
welche der Graf innerhalb der letzten
w—12 Jahre an Hilfsbedürftige in
Salzburg verschenkt hatte, lange nicht zu
hoch gegriffen sei. Um diesem seinem
Hange, wohlzuthun, genügen zu können,
entäußerte
sich Wolfegg allmälig alles
ĂĽberflĂĽssigen Eigenthums, behielt nur die
alltäglichsten und unentbehrlichsten Mo»
bel, und als er starb, war das Bett,
worauf er verschied, schon vorher ver>
schenkt. So starb er buchstäblich, um die
Armut zu bereichern, in freiwilliger
Armut. Er war 91 Jahre, 6 Monate
alt geworden. Sein letztes Denkmal er°
richtete er sich selbst in seinem Testamente,
indem er zum Universalerben seines
ganzen hinterlassenen nicht unbedeuten»
den Vermögens den Armenfond der Stadt
Salzburg einsetzte, und um die Summe
nicht unnöthiger Weise zu schmälern,
bestimmte er zu Gunsten desselben, nur
nach der Norm der 2. Bürgerclafse be»
stattet zu werden. Der edle Menschen»
freund — dieser Humanist in des Wortes
vollster Bedeutung — wurde in der
uralten St. Margarethencapelle auf dem
Kirchhofe zu St. Peter beigesetzt.
Kais. kön. Amts» und Inte l l igenzblat t
von Salzburg vom 22. Jänner 1821, Stück 7,
Sp. 65—70: „Nekrolog des Grafen".
Nolfersdorf, Friedrich (Poet, geb.
zu Prag 23. December 1833, gest. in
Wien 18. December 1882). Der Name
Wolfersdorfist ein Pseudonym, unter
welchem sich der Wiener praktische Arzt
Friedrich Fieber verbarg. Derselbe
beendete in Prag das Gymnasium und
dm philosophischen Curs und wandte
sich dann dem Studium der Medicin zu,
dem er.in den ersten zwei Jahren zu Prag, von 1833 aber durch drei Iayre
in Wien oblag, wo er auch die Doctor-
wĂĽrde erlangte und sich als praktischer
Arzt niederlieĂź. 1867 wurde er daselbst
Abtheilungsvorstllnd im k. k. allgemeinen
Krankenhause und 1869 Docent an der
medizinischen Facultät der Hochschule.
In seinen MuĂźestunden der Poesie hul-
digend, gab er unter dem obigen Pseu«
donym Wolfe rsdorf „Gedichte" (Wien
1876, Rosner, 8".) heraus.
B.rĂĽmmer (Franz). Lerikon der deutschen
Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahr'
Hunderts (Leipzig 1882. Reclam Mn., 32".)
Bd. I I , S. 502.
1. Ein Adolf Ritter von Wolf fersd orff
diente in der kaiserlichen Armee, und zwar
1848 als Oderlieutenant im 12. Feldjäger«
Bataillon, mit welchem er die Kämpfe des
genannten und folgenden Jahres in Ungarn
mitmachte, wo rr sich das Militär«Verdienst-
kreuz erfocht; 1839 stand er als Hauptmann
im 13. Feldjäger'Bataillon mit demselben in
Italien und erkämpfte sich daselbst im Feld-
zuge dieses Jahres durch sein tapferes Ver»
halten vor dem Feinde drn Orden der eisernen
Krone dritter Classe. In der Folge trat er
mit dem Charakter eines Obersten in den
Ruhestand und lebte noch 1884 in Wien. —
2. Aber schon früher sinden wir Träger dieses
Namens in der kaiserlichen Armee, so den
kaiserlichen Oberstlieutenant Jul ius v. Wol '
fersdorf. der am 14. Juli 1637 bei Delkau
nächst Leipzig von seinem Verwalter erschossen
wurde; und einen Baron Wolfe rsdorf.
welcher 1744 Oberstlieutenant im Infanterie-
Negimente Warschall«Burgholzhausen. 1743
Oberst und später General wurde. Maj<
lach. Geschichte des österreich. Kaiserstaates,
Bd. V, S. 33.)
Wolfram, Joseph Mötenvirtuos,
geb. zu Mährisch'Neuftadt in Mah.
ren 11. Jänner 1798, Todesjahr unbe-
kannt). Der Vater, obwohl nur Dilet-
tant im Flötenspiele, gab doch dem
Sohne den ersten Unterricht darin, und
dieser zeigte solche Anlage, solchen Eifer
und machte so außerordentliche Fort»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon