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WoZucki, Karl 102 i) Philipp
als geistvolle Beobachterin zeigt, und die
noch heute ein culturhistorisches Interesse
behaupten. In den späteren Lebens-
jähren beschäftigte sie sich vernehmlich
mil naturhistorischen Studien. Die ĂĽber
sie erschienenen Lebensskizzen lassen uns
ĂĽber ganze Zeitabschnitte dieser inter-
essanten Frau im Dunkel, und wäre eine
authentische eingehendere BiogWphie ĂĽber
sie sehr erwĂĽnscht, weil sie in literarisch
und geschichtlich denkwĂĽrdigen Perioden
in Berlin und Prag lebte und viel mit
interessanten Zeitgenossen verkehrte.
Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar'
1846. B. F. Voigt. 8") XXV. Jahrgang
(i847) 2. Theil, S. 7ttt—714. — Schindel
(Karl Wilhelm Otto von). Die deutschen
Tchnftstellerinen des neunzehnten Iahrhun»
dcrts (Leipzig 1823, Brockhaus. 12«.) Bd. I I ,
S. 432-437; Bd. I I I , S. 242. — Kurz
(Heinrich). Geschichte der neuesten deut»
schen Literatur uon 1830 bis auf die Gegen-
wart (auch als 4. Bd. der Geschichte der
deutschen Literatur des Verfassers) (Leipzig
l872. B. G. Teubner. schm. 4".) Band I I I ,
Leite 323b. 328^. -- Oesterreichische
National« Encyklopädie von Gräffer
und Czikann (Wien 1837. 8«.) Bd. VI,
S. ls7 — Erneuerte vaterländische
Blätter (Wien. 4".) 18ich Intelligenzblatt.
Nr. 63.
Wotucki, Karl W a l er, Geburtsort
unbekannt, lebte im 48. Jahrhunderte).
Derselbe wurde zuerst durch ein in Wien
j<832 aufgefundenes und von dort nach
Lemberg geschicktes Bild: „Drei im Felde
' ZMende Knaben", das in Auffassung und
Technik einen nicht gewöhnlichen Künstler
verrieth, bekannt. Es war bezeichnet
und schien aus der Galerie eines ungari«
, fchen Magnaten zu stammen. Nun erhob
sich ĂĽber den KĂĽnstler eine Controverse
in den Lemberger, Krakauer und War»
schauer Blättern, woraus folgende Mo«
mente hervorzuheben sind: ein Kritiker behauptete, das erwähnte Bild sei kein
Original, sondern die Copie eines be>
kannten Kupferstiches von Luca Gior.
dano, einem neapolitanischen Male/
(geb. 1632, gest. 1703), der ähnliche
Gegenstände behandelte; ein Anderer
wollte wissen, daß Wotucki längere
Zeit in Spanien gelebt und dort ein ge»
suchter und geschickter Bildnißmaler ge»
wesen. Bestimmte Nachrichten jedoch ĂĽber
seinen Lebens- und Bildungsgang, ferner
über seine Arbeiten u. d. m. fehlen ganz»
lich. Nun gibt es in der That zwei alte
und ansehnliche in Galizien und Polen
bekannte Adelsfamilien des Namens Wo-
tucki, und zwar die Wotucki aus dem
Wappengeschlechte Rawicz (im goldenen
Felde eine auf einem schwarzen Bären
reitende gekrönte Jungfrau mit fliegenden
Haaren und ausgebreiteten Armen), und
die Wotucki vom Wappengeschlechte
Nabram Mag Waldorf (ein von
Silber und Schwarz dreimal senkrecht
getheiltes Schild). Diese Letzteren stamm-
ten aus Posen, die Ersteren, welche man»
chen ausgezeichneten Sprossen aufzu»
weisen haben, sinden sich im Krakauer
Gebiete. Eines Abraham W o t u c k i
gedenken Urkunden aus dem Jahre i34()
als eines Ritters, der sich unter König
Kasimir dem GroĂźen verdient machte;
— ein Jacob Wotucki fiel unter Ja«
giello im Kampfe gegen die deutschen
Ordensritter in Preußen; — ein Michael,
war Propst zu Opoczyn und galt als ge»
lehrter Priester; — ein Andreas lebte
als poGtH laur6».tn8 unter König Ste>
phan und segnete nach seiner Heimkehr
aus dem Türkenkrieg das Zeitliche; —
ein Paul war Abt von Mogila, Bischof
von Kamieniec, ^.uck und zuletzt von
Kujawien; — sein Bruder Stanislaus
war Castellan von Halicz; — ein zweiter
Bruder, Philipp, Wojwod von Rawicz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon