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Mor^ischek 124 Worzi schell
Adels geschleckter (Brunn, Buschak und Irr»
gang. 32«.) I I . Jahrgang i877. S. 724;
V. Jahrgang l880. S. 522. — SlovQik
naullN)-. lisäll^tori Dr. I'i'g.n.r. I^aÄ.
I^isFer 3. ^. Na l^ , d. i. Conversations«
Lerikon. Redigirt von vi-. Franz Lad. Rieger
und I . M a l / (Prag 1872, I . 3. Kober,
schm. 4".) S. 1238.
Wappen. Quadrirter Schild, l und 4: in
Gold ein schwarzer Adler; 2: in Blau eine
silberne Zinnenmauer, aus der ein goldener
Löwe hervorragt, welcher in der rechten
Vorderpranke eine silberne Kugel hält; 3: in
von Schwarz und Silber schrägrechts ge
theiltem Felde ein ob der Schrägtheilung
goldener, unten blauer Löwe, in der rechten
Pranke Kornähren haltend, während die
linke auf eine eiserne Pflugschar gestützt ist
Auf dem Schilde ruhen zwei Turnierhelme.
Aus der Krone des rechten wächst der blau gol
dene Löwe des dritten Feldes mit den Kornähren
und der Pflugschar; auf der Krone des linken
steht ein offener von Roth und Silber schräg'
getheilter Flug, dem ein bloßer Arm, dessen
Hand ein Schwert hält. eingestellt ist. Die
Helmdecken: des rechten Helmes schwarz
mit Gold, des linken roth mit Silber unter«
legt. Devise: V ZtsLti nePoHadsH, v ns«-
tÖLt! QS2oute^, d. i. Blähe Dich nicht auf
im Glück, verzage nicht im Unglück.
Worzischek, Johann Hugo (Com«
positeur, geb. zu Wamberg im
Königgrätzer Kreise Böhmens am 11. Mai
1791, gest. in Wien am 19. November
1825). Der jüngste von vier Geschwi«
stern, zeigte Johann Hugo, dessen
Vater Wenzel Schullehrer und Or°
ganist in Wamberg war, frühzeitig
großes musicalisches Talent und erhielt
schon im Aster von drei Jahren abwech«
selnd Unterricht im Clavierspiel und im
Gesänge. Die Bitten des Knaben, das
Clavier mit der Violine vertauschen zu
dürfen, blieben unberücksichtigt; aber
der Kleine bewog den jungen Schul-
gchilfen seines Vaters, ihn in den weni-
gen freien Stunden heimlich im Violin-
spiele zu unterweisen. Im Alter von
fünf Jahren, nach einem Unterricht von nur neun Monaten, spielte er bereits in
einem Quartett von Pleyel die erste
Violine, womit er seinen Vater zum Ge»
burtstage überraschte und zu Thränen
rührte. Darauf beschränkte sich aber der
ganze Unterricht, welchen er auf der
Violine genoß, denn der Vater setzte aus»
schließlich das Clavierspiel fort, worauf
nach einiger Zeit die Orgel an die Reihe
kam. Dabei wurden die verschiedenen
Lehrgegenstände nicht vernachlässigt, weil
die Musik als Lebensberuf ausgeschloffen
war. Im Alter von
sieben Jahren mußte
der Knabe einen in Ienikau wohnenden
Verwandten während dessen halbjähriger
Kränklichkeit als Organist vertreten.
Hier fand er nun volle Gelegenheit, sich
im Orgelspiele zu vervollkommnen und
zu einem geschickten Organisten heran-
zubilden. Nachdem der Verwandte n
Ienikau wieder genesen, kehrte Worzi»
fchek in das Elternhaus zurück und
setzte wie vordem seine Studien fort; in
den Ferienmonaten aber nahm ihn der
Vater auf seine bald größeren, bald klei-
neren Kunstreisen, die zu Fuß gemacht
wurden, mit, theils um dem Knaben Ge«
legenheit zur Ausbildung in seiner Kunst
zu verschaffen, theils um durch das Er»
trägniß der Kunstleiftungen desselben
eine kteine Zubuße zur Erhaltung und
Erziehung seiner Familie zu gewinnen.
Auf einer dieser Reisen kamen Vater
und Sohn in das Prämonstratmserstift
Tepl. Vom Pater Organisten mit auf
den Chor genommen, bat der Knabe
denselben, ihn das Hochamt auf der
Orgel spielen zu lassen. Der geistliche
Herr, in Anbetracht der Jugend des
Bittstellers über diese Bitte befremdet,
lehnte deren Erfüllung ab. Als aber
während des Hochamtes der Pater eine
Stelle falsch gespielt hatte, machte ihn
der Knabe auf den Fehler aufmerksam.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon