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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Volume 58
Page - 127 -
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WorMchek. 527 Morzifchek sondern auch eines Eifers seltener Art, wodurch eben das Interesse für der« gleichen nicht nur sich erhielt, sondern von Jahr zu Jahr stetig wuchs, so daß fein Tod eine fast unausfüllbare Lücke in diese Aufführungen riß. Auf Kiese- wetter's Vorschlag wurde Worzi ' schek 1818 zuerst zweiter, dann erster Orchesterdirector des österreichischen Musikvereines und zugleich dessen b> rathendes Ausschußmitglied. Als dann am 26. November 1822 der zweite Hof- organist I . Bapt. Henneberg mit Tode abging und der Concurs zur Wiederbesetzung dieser Stelle ausgeschrie- ben wurde, unterzog sich auch Worzi- schek demselben und leistete in Beant» wortung der Concursfragen so Gedie- genes, daß die Zur Beurtheilung versam- melte Commission, bestehend aus dem obersten Musikgrafen Moriz Grafen Dietrich stein, dem Hofrath v. Mosel, den beiden Ho Kapellmeistern Eybler und Sal ier i und dem Componisten Abbä Stad ler , einstimmig ihre Be- wunderung über diese Leistung aus» sprachen und der Künstler auch schon in wenigen Tagen — am 10. Jänner 1823 — das Decret als zweiter k. k< Hof» organist erhielt. Nachdem er darauf die erbetene Enthebung aus dem Staats« dienste erhalten hatte, widmete er sich mit allem Gifer seiner neuen Beschäftigung, die ja mit seinem ganzen Streben und Trachten Hand in Hand ging. Im Jahre 1824 rückte er zum ersten Hof« organisten und dadurch in eine höhere Gehaltsstufe vor. Er sollte nicht lange auf diesem Posten thätig sein. Im Som- mer 1323 unternahm er eine Reise nach Gratz, wo ihm eine glänzende Aufnahme bereitet und von dem dortigen Musik» vereine das Diplom eines Ehrenmit« gliedes verliehen wurde, und nach seiner Rückkehr aus dieser Stadt begab er sich auf arztlichen Rath nach Karlsbad. Von da kehrte er noch leidender nach Wien zurück. Lange dauerte sein Siechthum, während dessen er seine erste Messe für die k. k, Hofcapelle wohl vollendete, aber ihre Aufführung nicht mehr erlebte. Endlich erlag er im Spätherbst 1823 seinem Leiden im Alter von erst 34 Jahren, hinweggerafft aus einer Thätigkeit, deren Glanz erst begonnen hatte. Als Mensch war Worzi schek eine ungemein liebenswürdige Erschei- nung.j Von gefälligem Aeußern, von frühauf an Verkehr mit den Menschen gewöhnt, durch seine Verhältnisse auf sich selbst angewiesen und durch Unter- richtertheilen in guten Familien ver- kehrend, später zu Wien in höheren Kreisen freundlich aufgenommen, hatte er sich in seinem Benehmen eine Weise angeeignet, die in Verbindung mit seiner wissenschaftlichen Bildung und seinen ausgebreiteten gründllchen Musik- kenntnissen ihn zum Lieblinge nicht nur seiner mitftrebenden Kunftgenossen, son- dern auch der feinen Gesellschaft machte, in die er gern gezogen wurde. Er hatte Vieles vor anderen Kunstgenossen vor- aus, die meist eben nur an ihrer Kunst Genüge finden, im Uebrigen gar Vieles zu wünschen übrig lassen und daher nur auf die kleinsten Kreise beschränkt bleiben- Sein früher Tod hinterließ eine fühlbare Lücke und erweckte umso tieferes Be- dauern, als man fühlte, daß mit ihm eine bedeutende eben im künstlerischen Wachsen, begriffene Kraft dahingegangen sei. Ist es einfaches Uebersehen oder ein Symp» tom, daß man diese dem deutschen Süden angehörende Kraft im Norden nicht völlig würdigt, indem man Worzischek's Namen in R iema nn's „Musik-Lexikon" und in Bremer's „Handlexikon der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Volume 58
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wolf-Wurmbrand
Volume
58
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
380
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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