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) Rudolf Constantin j 67 Mratislaw/Rudolf Constantin
schnitte des Brustbildes steht F. Don»
ner. Die Umschrift lautet: ^
I.finpsrU) O.sornss) ^V^v
0. (0N8i1i2.riu8) I.
V.(ok6inia6)
) 6t (
I^(SK2tN3) 6t
8.
s) N.s^uss) 1740". Aus
welchem Anlaß diese Medaille ausgeführt
wurde, ist nicht bekannt. Das unten an«
gegebene Werk Mil tner's bringt eine
Ansicht derselben.
Beschre ibung der bisher bekannten böh-
mischen Privat'Münzen und Medaillen. Hrr-
ausgegeben von dem Vereine für Numis»
inatik in Prag (begonnen uon Mi l tner ,
zu Ende geführt von Sacher»Masoch)
<Prag l832. 4".) S, 698. Abbildung der
Medaille auf Tafel I^XXVl. ^Im Texte auf
S. 69^- ist die Medaille mit der Zahl «84
bezeichnet. Diese befindet sich auf Tafel
I^XXXI und stellt eine Huhmedaille vor. Die
Wratislllw'sche Medaille trägt auf Tafel
l.XXVI die richtige Zahl 648.)
Wrlltislaw, Rudolf Constantin Graf
^Sprachforscher, geb. i2. August
^l8lt, gest. 30. November 1874), von der
zweiten Haupt- s2. jung. Special») Linie.
Eiti Sohn des Grafen Karl aus dessen
Ehe mit Therese Berger von Lüm-
mingen und Bruder der unter dem
Pseudonym Karol ine Hell bekannten
lyrischen Dichterin Karoline Wra-
t is law vermalten Alois Klar, trat
er nach beendeten rechtswiffenschaftlichen
Studien bei der k. k. vereinigten Hof-
kanzlei in den Staatsdienst, wurde 1844
daselbst Hofconcipisi, als Erzherzog St e-
pH an Landeschef von Böhmen war,
dessen erster Secretär, als der Erzherzog
t846 Prag verließ, Kreiscominissär, 4831 k. k. Gubermalrath und Bezirkshaupt»
mann erster Classe zu Leitmeritz, j833
Statthaltereirath zu Eule, 1839 zu
Prag, 1863 geheimer Rath und Kammer-
Vorsteher des Erzherzogs, aus welcher
Stellung er beim Tode desselben als
Hofrath in den Ruhestand übertrat. Der
Graf, der sich als Beamter einer beson-
deren Popularität erfreute, hat einen
„Versuch einer NllrZleünnF der MensVeke.
Herknntt und Sprache h^ Higluner im Nllge-
meinen nntl der in Oesterreich lebenden Agenner
insbesondere" (Wien 1868) im Druck
herausgegeben. Als politischer Verwal»
tungsbeamter hatte er oft Gelegenheit,
mit Zigeunern zu verkehren, so daß m ihm
das Verlangen rege ward, ihre Sprache
ordentlich zu erlernen, und thatsächlich
ließ er sich von einem älterm Zigeuner,
Namens Ianuschowsky, auf den er
bei einer Verhandlung aufmerksam ge>
worden war, in dieser Sprache unterrich»
ten. Den, wie der Graf selbst bemerkt,
von dem Zigeuner ganz gründlich er-
theilten Unterricht vervollkommnete er
durch das Studium vieler die Zigeuner,
ihr Leben und ihre Sprache behandelnden
wissenschaftlichen Werke und durch Ver-
kehr mit Einzelnen dieses merkwürdigen
Volkes auf seinen Reisen in Oesterreich,
Frankreich und Italien. Dem interessan-
ten Buche, zu dessen Veröffentlichung die
Erzherzogin E l i sabe th die nächst«.
Veranlassung gab, daher es der Ver-
fasser auch der erlauchten Prinzessin ge-
widmet hat, sind eine kleine Grammatik,
einige» Leseftücke und eine zigeunerisch'
deutsche und deutsch'zigeunerische Wörter-
sammlung beigegeben. Der Graf starb
im Alter von 63 Jahren, aus zwei
Ehen mit a) Christine Athanae
Freiin von Nießin und ö) mit Natalie
Gräfin Mirbach keine Kinder hinter-
lassend.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon