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Mröna, Johann Franz s
sandter zu den ungarischen Conförerirten und
zu dem Gegenkönig Betdlen Gllbor Für»
sten von Siebenbürgen, mit dem er das be«
rüchtiate Bündniß schloß. Als dann nach der
Schlackt am weißen Berge (8. November
1620) die Rebellion niedergeschlagen worden
und Gerichte und Henker ihre blutige Wirk-
samkeit begannen, wurde Johann gleich
vielen Andrren geächtet und seines Vermögens
verlustig erklärt. Er zog dann zunächst nach
Holland, scheint aber später, in F.ankfurt
a. O. eine Zuflucht gefunden zu haben,
wenigstens bekleidete sein Sohn H e i n»
r ich. den ihm seine Gattin Helene von
Hofmann geboren, daselbst die ansehn«
liche Würde eines 1t,eotoi' Na.AniüllU3 der
Hochschule. Zuletzt doch dürfte er die Er»
laubniß zur Rückkehr in seine Heimat er-
langt haben, denn zu Schönhof bei seinem
Schwager S k r b e n Z k y schrieb er seine
Selbstbiographie. — 27. Johann Frei»
Herr von Wrbna lebte in der ersten Hälfce
des 17. Jahrhunderts und ist ein Sohn
des 1367 gestorbenen Stephan aus dessen
erster Ehe mit' Martha von Zierot in
(gest. 1373), deren Epitaph noch zu Hultschcin
zu lesen ist. wo sie mit ihrem Gatten be»
stattet liegt. Johann und sein Bruder
A lbrecht stifteten die beiden Hauptlinien des
Hauses Wrbna: Ersterer oie böhmische
und Letzterer die s
ch
lesische. Auf Johann
bezieht sich auch eine flache goldene acht
Dumten schwere Medaille, welche nach
Sternberg.'s Notizen auf dem Avers das
Brustbild mit der Umschrift: „II2.N2 6er
l^Iter(e) Ilor van ^Virden" zeigt, auf dem
Nevcrs das Wappen, darunter 16 — <>7
und die Umschrift: ^Vl^L <I»OD - 8l) - <5tt-
8<Ü«INN7e8. — 28. Johann Franz (geb.
1643. gest. 22. August 1703). von der bäh-
mischen Linie. Der einzige Sohn Wen»
zels Grafen uon M rbna aus dessen Ehe
mit Elisabeth Regina Demdinsky
von Dem bin, widmete er sich dem Staats»
dienste. in welchem er die höchsten Aemter
und Würden bekleidete; er war nämlich
Statthalter, des größeren Landrechts Beisitzer
und oberster Lehmrichter von Böhmen, zuletzt
böhmischer Obersthofkanzler. Von Kaiser
Ferdinand wurde er zum geheimen Rathe
ernannt und — der Erste seines Geschlechtes
— durch Verleihung deS goldenen Vließes
ausgezeichnet. Graf Johann Franz war
zweimal vermalt: a) mit Nana Elisabeth
Gräfin Narlinitz, und d) mit deren Schwester < Karl Wenzel
Theresia Franlissa. Aus beiden Ehen sind
Kinder vorhanden. Der Sohn Graf Nor-
bert Franz Wenzel pflanzte den noch zur
Stunde blühenden Stamm fort. ^Porträt.
INu8ti'i85im,U8 OLn2 I)NU8 ^oannes ^rkll '
LlSLII.'', I 8. K. I. Coml!8 Äs ^Vürdng, 6t
?roiä«QtkaI eto. eto. Vios ?rkLsog R. ^p.
MIationiZ in ^ros pi-ngensi (4«.. niit
Wappen ohne Angabe des Zeichners und
Stechers). — 29, Joseph Franz Wenzel,
(geb. 2. August 1675. gest. !). Juni 1733).
Stifter des alteren Astes der böhmischen Linie.
Ein Sohn des Grafen Johann Franz aus
dessen zweiter Ehe mit Theresia Fran>
cisra Gräfin Mart i nitz, widmete er siä?
gleich seinem Vater dem Staatsdienste,
wurde 1699 Kämmerer. !70l kaiserlicher
Hofkammerrath und Assessor der böhmischen
Hofkanzlei, dann Landrechtsbcisitzer in Böh-
men und Hoflehenrichter daselbst, welch' letz'
tere Stelle er aber 17N8 niederlegte. l7!3
erfolgte seine Berufung,zum böhmischen Hof'
Wcekanzler; nachdem er dann 17 M Titular-,
1719 aber wirklicher geheimer Rath aewor-
den. ernnnnte ibn der Kaiser am <-. Mai
d. I . zum Oberst'Hoflrhenrichter und Beisitzer
des größeren 3andre6)ies in Böhmen. Aus des
Grafen am 29. Juni 170l geschlossener Ehe
mit Narill Annn Gräfin von l!aminingen und
Menreuth stammen nier Töchter, alle in der
Kindbcit gestorben. Der jüngste Sohn W?N'
zel Joseph pflanzte diesen älteren (oder
Fulneker) Ast fort, der schon mit seinem
Urenkel Johann Nepomuk erlosch, spor-
trat. I . P. Ariman -pwxit, A. Birckart
souiMit, (Prag). Im Gürtel des Chrono«
stichon: Ilac0e eX 6M3I« ultot Vn» Vdl
Love Norg.t'I st 6i'g,v!tHä et, >Xmor posäint
(kl. 4«.. mit Wappen). — 30, Kar l Wenzel
(gpb. l:;. September 171«. gefallen bei
Breslau 22. November 1737), von der schle-
sischm Linie. Ein Sohn des Grafen Wen»
zel Albrecht aus dessen Ehe mit Mar ia
Augusta Prinzessin von Fürstenbera, wid-
mete er sick dem kaiserlichen Waffmdimste. in
welchem er rasch bis zur Generalöwürde auf-
stieg. Als General kämpfte er im zweiten
Feldzuge 1737 des siebenjährigen Krieges,
und in der Schlacht bei Breslau am 22. No»
uember desselben Jahres, in welcher Prinz
Kar l von Lothringen den Prinzen von
.Beuern schlug, starb er den Heldentod, Mit
ihm erlosch die jüngere von Albrecht ent«
sprossene. vornehmlich in Schlesien begüterte
Linie der Grafen Wrbna, denn des Grafen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon