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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Volume 58
Page - 184 -
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Page - 184 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Volume 58

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Wilma (Freiherr) 184 Mrbna sgoldene Bulle) dauptete die Markgrafschaft bis zu seinem in Melk am 12. Ortoder 1096 erfolgten Tode. — 43. Noch gedenken wir des Oberst« l ieu tenants Grafen Wrbna . der um die Mitte des 17. Jahrhunderts lebte und sich um die Vertheidigung Vrünns gegen die Schweden verdient gemacht hat. Diese belagerten nämlich 164S Brunn und eröffne- ten am 17. Juli ein furchtbares Bombarde« ment auf die Stadt, Gegen Mittag ge« nannten Tages versuchte der feindliche Ge« neral Montaigne Uebergabsunterhandlun« gen, wurde aber von dem Stellvertreter des krank danieder liegenden Commandanten Souches, dem Oberstlieutenant Grafm Wrbna, mit Entschiedenheit abgewiesen. Leider ist uns der TaufnaM'd des tapferen Grafen unbekannt. — 44. Noch sei zum Schlüsse eines Freiherrn °ucu W r b n a ge» dacht, an den sich eine romantische Geschichte knüpft, die aber sehr an cine alte, auS den Tagen der Römer und Griechen stammende erinnert, immerhin jedoch, da alle Theil» nehmer ausdrücklich mit ihren Namen ge» nannt erscheinen, wahr sein dürfte. Nach Wallen st ei n's Ermordung (23. Februar 1634) war dessen Astrolog 'Seni flüchtig und fand endlich auf Schloß Trebitsch bei Maximilian Grafen Wald st ein, einem leidenschaftlichen Jäger, der immer gern Jagd« freunde um sich sah. für einige Zeit Schutz und gastliches Obdach Um die nämliche Zeit stellte sich daselbst auch ein Freiherr uon Wrbna — oder wie sich der Name zu« weilen geschrieben findet Würben — mit s?nem Freunde und Lehrer Wilhelm Chrau» stensky von Malowar ein. Nach einer Jagd ging es bei einem Mahle lustig her. und die Gäste neckten den anwesenden Seni mit dem Trug seiner Prophezeiungen. Da sich bei Weingenuß die Gemüther immrr mehr erhitzten, kam cs so weit. daß Wrbna. um den Astrologen auf die Probe zu stellen, sich von ihm sein Horoskop stellen ließ. Nach« dem dem Seher Stunde, Tag und Jahr der Geburt Wrona's durch Chraustonsky genau mitgetheilt worden, ging Seni an seine Beobachtungen der Constellation. Am folgenden Morgen um das Resultat seiner Beobachtungen befragt, weigerte sich Seni lange, dieselben mitzutheilen. Endlich, als von allen Seiten in S e n i gedrungen wurde uno besonders der junge Wrbna begierig war, sein Geschick zu erfahren, sagte Sen i : „Nun denn. so wisset, daß Ihr keine vollen drei Jahre mehr leben und im dritten Jahre hier in MalWn Euren Tod durch einen Löwen finden werdet." Ein Löwe in Mähren! Dies fanden Alle und auch Wrbna so komisch, daß ein homerisches Gelächter den alten Seni belohnte. Chrau stensky aber theilte den Vorfall dem Vater seines Zög» lingtz mit, und uni den Jüngling zu retten, beschlossen Vater und Lehrer, im dritten Jahre nach dem erzählten Vorfall, 1637. den jungen Wrbna nicht aus dem Schlosse zu lassen, also in förmlicher Haft zu halten. Da versammelten sich eines Tages wieder Gäste im Schlosse, und alle nahmen Theil an der Jagd, nur Wrbna war ausgeschlossen und an sein Gemach gebsmnt. In demselben hing ein lebensgroßes Vildniß des Grafen Ma- ximi l ian Wald st ein, dem das Wappen, vier im quadrirten Schilde gegenüberstehende ' Löwen, beigefüzt war. Unmuthig, an der Jagd nicht theilnehmen zu können, schlug der junge Wrbna nach einem der gemalten Löwen und rief im Zorn: „Verfluchtes Thier« geschlecht! du bist es. das mein Dasein so elend macht." Bei dem Schlage auf den Löwen hatte er sich aber an einem hinter dem Bilde befindlichen in der Wand ein> geschlagenen Nagel tief verletzt. Er beachtete die Wunde nicht, die ihm zwar immer Schmerzen machte, aber nicht gefährlich er« schien. Nach etwa acht Tagm hatte aber der Schmerz sich so gesteigert, daß der Dorf- barbier gerufen werden mußte. Dieser fal« baderte an der Wunde, so lange herum, bis er erklärte, daß der Vrano die Hand ergriffen habe und keine Heilung möglich' sei. In wenigen Tagen erlag der junge Wrbna — im Alter von erst 24 Jahren — seiner Wunde. Der Zeit nach könnte Wrbna. der in unserer Quelle den Taufnamen Karl führt, ein Sohn jenes Heinrich uon Wrbna sein, welcher Nector in Frankfurt a. O. und Gemal der Venigna von Zie> rot in gewesen. sTirolcr SchühcN'Iei» tung, 18. November 1l5N. Nr. 9!l und 84: „Der Löwe."^ I I I . Die goldene Dulle des Hauses Wrbna. Diese an Wenzel Wrbna uon Kaiser F e r d i n a n d 1l. am 20. September 1628 verliehene und von Ferdinand I I I . mit Erneuerung des alten Grafenstandes ääo. Wien 16. April 1642 bekräftigte Urkunde ist durch ihren Inhalt so merkwürdig, daß wir denselben hier folgen lassen. Die goldene
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Volume 58
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wolf-Wurmbrand
Volume
58
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
380
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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