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Württemberg (Genealogie) 236 Württemberg, Adam Karl Wilh.
8. August 1836), Letztere vermalt seit
23. April 1837 Mit Maximilian von
Wuthenau auf Glasina. Das dem
Grafen befreundete Fraulein Julie von
Großmann — als Dichterin unter dem
Namen Emma von Niendorf bekannt
— widmete ihm wenige Jahre nach
seinem Tode einen warmen tiefempfun-
denen Nachruf, in welchem sie einige un>
gedruckte Gedichte des Grafen mittheilt.
Sein Biograph Fr. v. Schmidt stellt
aber mit vollem Rechte die Frage: Wie
es komme, daß die Zahl derer, die den
Dichterruf des Grafen Alexander von
^ Württemberg kennen, so gering selbst
unter denen sei, welchen man sonst Kennt-
nisse in der deutschen Literatur nicht ab»
sprechen kann, und daß sich so selten in
einer Blumenlese deutscher Gedichte ein
oder das andere Lied von ihm finde?
Der Grund, dieser Zurücksetzung ist bis
jetzt ein Räthsel. ,
(Bauernfeld's Gesammelte Schriften (Wien
487ö Braumüller. 8".) Bd. X l l : „Aus Alt«
und Neu'Wien", S. 143 u. f. — B rü m m er
(Franz). Lexikon der deutschen Dichter und
Prosaisten des neunDhnteri Jahrhunderts
(Leipzig 4883, Reclam ^un., 32".) S. 42
unter: Alerander. — Kurz (Heinrich). Ge«
schichte der neuesten deutschen Literatur von
t8W bis auf die Gegenwart. Mit ausge»
wählten Stücken aus den Werken der vorzüg»
lichsten Schriftsteller (Leipzig 4872. Teubner.
fchm. 4".) S. 423 u. f. mit dem Facsimile
seines Namenszuges. — L i teraturb la t t .
. Redigirt von I)i-. Wolfg. Mcnzel (Stutt,
gart. Clltta, 4«.) 4. August 4838. Nr. 78;
47. September 4888. Nr. 94. — Literatur,
blatt. Beilage zum „Komet". Von Vi-. N.
Hirsch. 8. April 4842. Rr. l4. — (Wi<
gand's) Conversations<Lerikon. Bd. XV,
S. 343.
Porträt. Unterschrift: „Dlerander > Graf
von Württemberg". Zilhogr. von Gutsch
und Rupp (8".), selten.
I. Das Fürstenhaus Württemberg und Vester-
reich. Die Genealogie dieses uralten Fürsten«
geschlcchtes — denn, die Grafen von Würt' temberg datiren ihren Ursprung aus den
Tagen des Kaisers P ip in . an dessen Hofe
der erste Graf von Würt temberg um 732
ansehnliche Stellen bekleidete — fällt außer,
bald des Rahmens dieses Werkes, und w'r
können darüber umso eher hinweggehen, als
man in dieser Nichtung in Zedler's „Uni»
versal«Lexikon" Bd. I^lX, Sp. 4044—420«».
eine ebenso erschöpfende als quellenmäßige
Darstellung findet. Für unser Werk haben d e
Fürsten dieses Hauses nur insofern Interesse,
als sie in Beziehungen zu Oesterreich und
seinem erlauchten Kaiserhause treten, welche
ebenso häufig als interessant sind und also
den Gegenstand der hier mitgetheilten Skizzen
bilden.
I I . Einige mit besonderer Rücksicht aus das
Aaisertl)lim Westerreicl) denkwürdige Sprojsen
des Fürstenhauses Württemberg. 4. Adam
Kar lWi lhe lm Herzog (geb. 46. Jänner! 792,
gest. 4847). Ein Sohn des Herzogs Ludwig
Friedrich A lerande r (geb. 3U. August
4736. gest. 20. September 484') aus dessen
erster Ehe mit M aria Anna Fürstin
Czartoryska. die demselben 4784 vermalt
wurde, sich aber acht Jahre später uon ihm
scheiden ließ. Prinzessin Mar ia Anna schrieb
einen Noman „Maluina" und componirte
einige Gesänge aus dem Werke von I . N.
Niemcewicz: „H^i^v^ kiLtaricnnü", d. i,
Historische Gesänge (Warschau 1848). das
heute zu den bidlographischen Seltenheiten
zählt. Ihr Sohn Herzog Adam stand in russi»
schen Diensten, in welchen er die Stelle eines
Generallieutenants und Generaladjutcmtcn
des Kaisers Nicolaus bekleidete. In den
Kämpfen deö Jahres 4834 ließ er das be-
rühmte den Czartoryöki gehor'ge Schloß
Pulawy beschießen. Die Fürstin schied nun
aus dem Lande, wo ihre Güter confiscirt
wurden. Als ihr dann ihr Sohn Prinz
Adam eine Iahreöpension von 2<»,<)<><) fi.
antrug, erwiderte sie ihm in französischer
Sprache: „Mein Herr. ich habe nicht die
Ehre. Sie zu kennnen. ich habe keinen Sohn
und kümmere mich ^wenig um Vermögen."
Dann lebte sie abwechselnd in Neapel, in
Galizim, wo sie ein Kloster barmherziger
Schwestern stiftete, und einige Zeit auch in
Wien. Prinz Adam hatte in dm wichtigsten
Kämpfen der Jahre 4844 und 4843 in Frank<
reich und im Elsaß mitgefochten. Herzog Ale«
rand er Pau l Ludwig, der ausgezeichnete
österreichische General, war sein Stiefbruder.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon