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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Volume 58
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Page - 242 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Volume 58

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Württemberg) Karl Alexander 242 Württemberg, Karl Alexander frühem Alter nach Tübingen geschickt, um daselbst den Studien obzuliegen, vertauschte aber dieselben schon im Alter von 14 Jahren mit dem Schwerte, indem er am 21. Juni 1697 von Kaiser Leopold I. zum Obersten und Inhaber eines österreichischen Infan. tene-Regimentes ernannt wurde, dessen In« Hader vor ihm sein Vater gewesen. So als «jähriger Prinz befehligte er mit ent< schiedenstem persönlichen Muthe im genanN' ten Jahre in den Laufgräben bei der Be. lagerung des Schlosses Ebernburg und unter« schrieb die Capitulation der französischen Be> sahung am 27. September. Im Jahre 1698 diente der Herzog in Kaiser Leopo lds Heere in Ungarn, zwischendurch machte er Reisen nach Frankreich (1698). England (1700), und nach Reducirung seines Regi» mentes im Jahre 1700 ward ihm mit kaiser« lichem Decret das nächste ledig werdende Regiment gesichert. Am 4. Mai 1701 zum Oberst-Feldwachtmeister und am 1. Mai 1708 zum Inhaber des Infanterie« Regimentes Nr. 17, nachmals Prinz Hohenlohe'Langen« bürg, heute Freiherr von Kudn, ernannt, rückte der Herzog 1703 zum Feldmarschall.Iieute. nant. am 10. April 1708 zum Ober»Feld» zeugmeister und Anfangs 1717 zum Feld» marschall vor. Im Feldzuge 1702 hatte er sich bei der Eroberung von Landau so sehr ausgezeichnet, daß der römische Konig I o» seph I. aus Aschaffenburg am 13. October ein höchst ehrenvolles Dankschreiben an ihn richtete. Dann kämpfte er in der Schlacht bei Friedlingen und 1703 in jener am Speier« bache. 1704 bei dem Sturme des Schellen» berges am Schenkel verwundet, nahm er noch im nämlichen Jahre an der zweiten Belagerung Landaus, sowie an jener von Ingolstadt und Ulm ruhmvoll Theil. 170.1 folgte er den Fahnen des Prinzen Eugen nach Italien und trug beim Uebergange über die Adda nächst Cassano eine so schwere Wunde davon, daß er zur Heilung derselben nach Brescia gebracht werden mußte, und 170<» holte er sich bei der Erstürmung der fran« zösischen Linien vor Turin die dritte Wunde, machte aber noch im nächsten Jahre Eugens leider fruchtlosen Zug in die Provence und den Angriff auf Toulon mit. Im Juni 1708 vom Kaiser aus Italien abberufen, wurde er zuc Armee an der Mosel gesendet und kämpfte vor Ryssel. Am 12. März 1709 übernahm er das Gouvernement von Landau. Obgleich durch diese Stellung von jeder Berührung mit dem Feinde entbunden, eilte er. von Kampflust getrieben, während der Jahre 1?09 bis 1712 mehrere Male zur alliirten Armee in den Niederlanden und erkämpfte dort als Volontär neue Lolbeui in der Schlacht bei Malplaquet, bei der Erstürmung von Lille und in einigen anderen Gefechten. Nach Iandau auf seinen Posten zurückgekehrt, ver« theidigte er 1713 die Festung gegen die Fran« zosen. Zwei Monate widerstand er dem furchtbaren Angriffe — die Franzosen warfen aus 27 Batterien 23.000 Bomben in die Festung und verschossen über 300 000 Kugeln gegen deren Werke — zuletzt mußte der Heldenherzog wogen gänzlichen Mangels an Munition den Platz übergeben. Auch der darauf folgende Türkenkrieg gab ihm Ge- legenheit, neue Lorbern zu pflücken. Bei Peterwardein 1716 that er den ersten Angriff, bei TemesUlir, das er mit Johann Grafen Päl f fy ^Bd, XXI, S. 2l8). dem späteren Palatin, eroberte, erhielt er neuerdings eine Kopfwunde. Darauf zum General « Feld- marschall und Gouverneur des Banats. er- nannt, erscheint er bei dem Siege von Bel- grad am 19 Juni 1717 wieder unter den Helden des Tages. Während des Friedens verwaltete der Herzog bis zu seinem Regie» rungsantritte im Jahre i?3il zu Belgrad das Königreich Serbien, in der Zwischenzeit 1718 zum Gouverneur dieses Platzes. 1719 Zum Generalcommandanten des Landrs. am 20. September 1720 zum geheimen Rath. am 2«, December 172< zum Ritter d.'s gol« denen Vließes rrnannt. Äm 1«. Februar 17M erhielt rr an Stelle des Infanterie «Regi« mentes. dessen Inhaber er bisher war. das k. k. Dragoner «Regiment Nr. 3. Bereits Regent seines Landes, fühlte cr sich wieder ins Feld gezogen, wohnte 1734—17!!» in der Eigenschaft eines Neichsfeldmarschalls dm Rheinfeldzügen E u gens bei und führte während dessen zweimaliger Abwesenheit den Oberbefehl des kaiserlichen Heeres. Der Herzog hatte sich am 1. Mai 172? mit Narie Auguste, Tochter des Anselm Franz Fürsten von Thurn und Tar is vermalt, welche ihm drei Söhne und eine Tochter gebar. Er war von Antlitz schön, schlank von Gestalt, in späteren Jahren etwas beleibt, sein Aeußeres streng soldatisch. Keusch, fromm, ojftnherzig. uneigennützig, treu in der Freundschaft, haßte er alles Gemeine. Niedrige, jede Verstellung, setzte aber auch arglos d'eselben Gesinnungen bei Irdem voraus, dem rr sein Vertrauen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Volume 58
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wolf-Wurmbrand
Volume
58
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
380
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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