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Müittemkerg, Philipp Alez, 248 «ürttemöergMrich
bürg. trat er jung um 1832 in den Dienst
der österreichischen Marino, in welcher er
1834 bereits zum k. k. Fregattenfähnrich be-
fördert ward. Im folgenden Jahre rückte er
zum Linienschiffsfähnrich vor. ging aber später
in den Dienst der kaiserlichen Armee über,
in welcher er 18U« als Major dem 3. Feld«
jager'Bataillon beigegeben wurde. 186A war
er Commandant des 26. Feldjäger«Batail«
lons. 186« Oberstlieutenant im Tiroler
Iäger'Regkmente Kaiser Franz Joseph. 1869
Oberst in der Armee.'In dieser Eigenschaft
befehligte Prinz N i c o l a u s 1874 das
mährische Landwehr, Infanterie»Bataillon
„Znaim" Nr. 18. Im Jahre l883 zum
Generalmajor und Commandanten der 34. In»
fanterie-Brigade zu Krakau ernannt, ist er zur
Zeit mit Wartegebühr beurlaubt, Prinz
Nicc» laus hat sich am 8. Mai 1868 mit Her-
zogin Wilhelmine (geb. 11. Juli 1844), der
Tochter seines Bruders Eugen Wilhelm,
also mit seiner eigenen Nichte vermalt. Aus
dem Leben des Prinzen ist ein schöner Zug
bekannt. 1860 stand das 3. Jäger»Bataillon,
dessen Commandant er damals war, zu Neu-
stadt! (Nudolfswerth) in Kram in Garnison.
Da fiel eines Tages im August genannten
Jahres ein fünfjähriger Knabe nächst der
Schießstätte gerade unter der Mühle ins
Wasser. Während das Kind in Lebensgefahr
schwebte, Einige nach Kähnen sich umsahen.
Andere sich ihrer Kleider entledigten, um
dem Verunglückten zu Hilfe zu kommen,
sprang Prinz Nicolaus. wie er war, in der
Kleidung in die Gurk. und unter das Mühl»
rad schwimmend, unter welchem der Knabe
sich drfand, zog er den bereits Halbtodten
aus dem Waffer, brachte ihn ans Land und
wandte Alles an. um ihn wieder zum Leben
zu bringen, was ihm glücklicher Weise auch
gelang. — 21. Phi l ipp Alexander Prinz
(geb. 3«. Juli 18:!8), Sohn des Herzogs
Friedrich Wilhelm Alexander aus
dessen Ehe mit Marie Christine geborenen
Prinzessin von Orleans. Der Vater stand
als Generalmajor in russischen Diensten. Die
Mutter. Mar ie Christine. Herzugin von
Orleans, eine Tochter Ludwig Phi<
l ipps. Königs der Franzosen, war jene be«
rühmte Künstlerin, welche durch ihre Sta<
tuen und Basreliefs Aufmerksamkeit erregte.
Sie war im Zeichnen eine Schülerin Ary
Sch effer's. ging aber zur Bildhauerei über.
und unter ihren Werken fanden zwei Bas»
reliefs zu ScenM aus Edgar Qu inet's „Ahasoer",' die „Statue der Jungfrau von
Orleans". „Rahel". zwei „Rittergruppen"
und „Der Pilger" zu Schiller's Vers
„Nnd das Dort ist niemals hier" großen
Beifall und begründeten ihren Ruf. Ader der
Tod raffte sie in der Blüte ihres Lebens
dabin. Ihre durch den Schrecken beim Schloß,
brand Gothas bereits angegriffene Gesund'-
heit wurde durcl, die Geburt ihres einzigen
Sohnes, des obigen Phi l ipp Alexander,
noch mehr geschwächt; man brachte sie wohl
nach Italien, aber infolge einer Unterleibs-
entzündung starb sie. erst 26 Jahre alt. am
1. Jänner 1839 in Pisa. Herzog Phi l ipp
Alerand er diente schon in jungen Iabren,
in der württembergischen Armee, in welcher
wir ihn 1862 — also im Alter von 24 Jahren
— bereits als Major finden. 1863 trat er in
die österreische Armee über. in welcher er
Major bei Wilhelm von Braunschweig«Küras'
sieren Nr. 7 wurde. Indessen rückte er auch
in der württembergischen Armee vor und
war 1866 Oberst in derselben und zugleich
m der österreichischen Armee, in welcher er
als Oberst a. D. noch zur Zeit sich befindet.
Prinz Phi l ipp vermalte sich am 18. Iän>
ner 1863 mit der Erzherzogin Maria The»
resia (geb. 15. Juli 1845). Tochter des
Erzherzogs Albrecht und erhielt im näm'
lichen Jahre den Orden des goldenen Vließes.
Vvn seinen Sühnen dient der Aelteste,
Herzog A l d r e
ch t (geb. 23. September
1863), schon als Secondlieutmant im 1. wärt«
tembergischen UhlanewNegiment König Karl.
— 22. Ulrich Herzog (geb. 13. Mai 1617.
gest. zu Stuttgart 4. December 16?t). Ein
Sohn des Herzogs Johann Friedrich
aus dessen Ehe mit Barbara Sophie
Kurprinz cssin von Brandenburg, wählte
er jung den Waffendienst und stand 1648 als
General in bayrischen Diensten, in denen er
sich im genannten Jahre bei Sommershausen
auszeichnete. 1631 focht er als spanischer
General bei der Eroberung von Mousfon
und Rhetel in Frankreich, dann 1636 beim
Entsatz von Valenciennes. In der Folge trat
er in kaiserliche Dienste und bewies seine
öfter erprobte Tapferkeit 1664 in den
Kämpfen wider die Türken. 1631 bekannte
er sich zum Katholicismus, kehrte aber 1657
wieder zur lutherischen Religion zurück. Er
war zweimal vermalt, zuerst 164? mit 5opl)ie
Dorothea Gr.äfin 5olms. die schon 1648 starb-,
dann 1631 mit Isuöella Prinzessin von Aren«
öerg. Aus erster Ehe hatte er keine Kinder.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon