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Württemberg, Ludwig Eugen 2Z4 Württemberg, Wilhelm Nicolaus
infolge dessen Anfang 4737 zum General
l ieutenant vorrückte und den französischen
Orden des heil. Geistes erhielt. Aber noch
im nämlichen Jahre schied er aus den
französischen Diensten und machte als
Volontär von 1737—1762 den sieben-
jährigen Kriea unter Oesterreichs Fahnen
gegen Friedrich II. von Preußen mit.
Er kämpfte überall mit Bravour in den
Schlachten und Treffen bei Reichenberg,
Prag M. Mai 1737), Breslau (22. No>
vember 1737), Leuthen (3. December
d. I.) bei der Belagerung von Schweid
nitz (October 1761) und überhaupt bei
den wichtigsten Zusammenstößen dieses
Krieges. In der Schlacht von Torgau
(3. November 1761) erhielt er einen
Streifschuß und wurde ihm sein Pferd
unter dem Leibe erschossen. Durch seine
Unerschrockenheit ebenso wie durch seinen
Diensteifer erwarb er sich die Bewunde«
rung der Truppen und das Lob der öfter'
reichischen Feldherren, unter denen be»
sonders Graf Dau n des Herzogs
Tapferkeit und Umsicht nicht genug
rühmen konnte. Nachdem er sich am
10. August 1762 mit Sophie Alber»
tine (geb. 17. December 1728), Tochter
des kursächsischen Geheimrathes August
Gottfried Dietrich GrafenBei
ch lingen,
vermalt hatte, zog er
sich
für immer vom
Kriegsleben zurück. Mit dem Hinscheiden
seines Bruders Karl Eugen 1793 ge«
langte er am 24. October dieses Jahres
zur Regierung, die er bis zu seinem ändert»
halb Jahre später erfolgten Tode führte.
Nach dem Antritte der Regierung wurde
er vom Kaiser zum Inhaber des 3. Dra<
goner°Regimentes ernannt und mit dem
goldenen Vließ ausgezeichnet, vom schwä»
bischen Kreise aber ihm die Würde eines
tzelomarschalls übertragen. Aus seiner
Ehe hatte er nur Töchter, von denen eine,
Wilhelmine, mit Crafft Ernst Fürsten von Oettingen>W aller-
stein, eine andere, Henriette, mit
Karl Joseph Ernst Prinzen von
Hohenlohe ° Waldenburg » Zart-
berg sich vermalte.
Schwab (Job. Christoph). Vertheidigung des
Hrrzogs Ludwig Eugen von Württemberg
gegen den Genius der Zeit (Tübingen 1798.
8".. Supplement ebd. !798. 8".). — Thür-
heim (Andreas Graf), Feldmarschall Karl
Joseph Fürst de Ligne, die letzte Blume der
Wallonen (Wien l877. Braumüller. 8".)
Seite 28.
Württemberg, Wilhelm Nicolaus
Herzog st. k. Feldzeugmeiste r, Ritter
des Maria Theresien ° Ordens, geb.
20. Juli l828). Gin Sohn des am
16. September 18o? verstorbenen Herzogs
Friedrich Eugen aus dessen zweiter
»e mit Helene geborenen Prinzessin
Hohenlohe-Langenb urg (gest.
3. September 1880). Der Vater war
russischer General und hatte bei Lützen
und Bauhen seine Ruhmestage. Der Sohn
studirte in Breslau und Genf, zeigie aber
von frühauf Neigung zum Waffendienste.
Doch mit dem Wunsche des Sohnes,
Soldat zu werden, war der Herzog nichts
weniger als einverstanden, und als er
endlich nun dem beständigen Drängen
des Prinzen nachgab, meinte er: „Wenn
Du schon um jeden Preis Soldat werden
willst, so geh' nach Oesterreich, dort bist
Du General, während Du in Preußen
noch etatsmäßiger Hauptmann wärest."
So trat denn Prinz Wilhelm früh»
zeitig in die kaiserliche Armee und diente
>hne Unterbrechung in den Infanterie-
Regimentern Kaiser Nr. l, Erzherzog
Siegmund Nr. 4il, Baron Reischach
Nr. 2l. Im Feldzuge 4849 Hauptman.:.
etheiligte er sich an der Erstürmung von
Cava (20. März), von Cafino St. Albino,
an dem Treffen und der. Einnahme von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon