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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Volume 58
Page - 274 -
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Page - 274 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Volume 58

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) Joseph 274 Murda, Joseph genealogischen u. s. w. Nachrichten uom boken und niederen Adel u. s. w. (Ilmenau l826. Voigt, 8".) Bd. I I , S. 794 und 793 smit «icher Quellenliteratur). Potträt. Von Mat th ias Got t f r ied Freihrnn von Wun schwitz ist ein Porträc vorhanden. I G Tchommer clsi.» I , C. Sartor ius 5«. i7«7 (Fol.). Joseph <Sänger und Liedercomponi st, geb. zu Raab in Ungarn am K. Juni ^807, Todesjahr unbekannt). Der Sohn eines wohl- habenden Lederfabrikanten in Raab, war er von neun Brüdern, welche alle vor» treffliche Stimmen besaßen und in der Stadt als die ersten Gesangsdilettanten galten, der fünfte. Nachdem er das Gym» nasium besucht hatte, wurde er vom Vater für dessen Ledergeschäft bestimmt und nach beendeten Lehrjahren der da- maligen Sitte gemäß auf Wanderung geschickt. So pilgerte Joseph fünf Jahre lang durch Oesterreich, Böhmen, Bayern, Tirol» und ganz Italien. Mit reichen Erfahrungen für den Stand, in welchem er wirken sollte, ausgerüstet, schiffte er sich in Pesaro, dem durch R o s- sini berühmt gewordenen Städtchen (derselbe heißt der Schwan von Pesaro) auf einem Kauffahrer nach Trieft ein; nachdem er auch dort einige Zeit verweilt hatte, wanderte er über Venedig, Padua, Verona und Tirol nach Steiermark, wo er in Leoben überwinterte. Daselbst wurde er zuerst auf seine herrliche Tenor» stimme aufmerksam gemacht, und der Versucher, der ihm vom väterlichen Berufe abreden wollte, trat in der Person des Regenschori der Leobmer Domkirche an ihn heran. Dieser erklärte sich bereit, ihn unentgeltlich für den Kirchengesang aus- zuvilden, denn zu jener Zeit herrschte überhaupt Noth an tüchtigen Tenor- sangern. Seinem Schwanken in der Wahl zwischen Lederarbeit und Kirchen« gesang machte aber ein Schreiben des Vaters ein Ende, der ihn zur Heimkehr aufforderte, und Joseph setzte seine Wanderung fort und besuchte auf der- selben noch die Stadt Königgrätz, wo sein Oheim, der Domdechant und Weih» bischof Franz Wurda, lebte. Dieser, selbst ein ausgezeichneter Musiker und einstiger Freund Mozart 's, war über die herrliche Stimme seines Neffen und nicht minder über dessen seelenvollen Vortrag erstaunt und sagte zu ihm eines Tages: „Junge, Du hast eine schöne Stimme, singe steißig, Du kannst sie viel« leicht noch einmal brauchen." Endlich kehrte der Jüngling heim und trat im vaterlichen Geschäfte in Verwendung, bei dessen höchst prosaischer Hantirung ihm alle Gedanken an eine Zukunft, wie sie sein Oheim, der Dechant, vielleicht im prophetischen Geiste gesehen, vergingen. Aber bald traten neue und diesmal noch größere Versuchungen an ihn heran. Denn er sang in der Kirche, dann in dem Kunst, besonders Gesang liebenden Hause des damaligen Domherrn, nachmaligen Raaber Bischofs Sztankovics. wo er bald in den Quartettcirkeln des hochw. Herrn die erste Rolle spielte. Immer herrlicher entfaltete sich seine Stimme, immer mehr steigerte sich die Zahl seiner Bewunderer, und es fehlte nicht an Mcch' nern, ein solches Gottesgeschenk doch nicht unbenutzt zu lassen und sich der Bühne zuzuwenden. Lange schwankte der Jüngling, bis endlich der Besuch des k. k. Hoftrompeters Anton K h a y l l in Raab den Ausschlag gab. Dieser bü- richtete bei seiner Rückkehr nach Wien dem damaligen Administrator der Wiener Hofoper Grafen G a l l e n b e r g von der Entdeckung des Tenors, die er in Raab gemacht, und der Sänger wurde eingeladen, in Wien Probe zu singen. Es
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Volume 58
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wolf-Wurmbrand
Volume
58
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
380
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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