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Mur)bach-Tannenberg, Alfred 14 Wuybllch-Tannenberg, Alfred
das Doctorat der Philosophie an der
Wiener Hocbschule. Schon in den Jahren
1870 und 1871 war von ihm ein
Sammelwerk unter dem Titel „Zeit-
sitilll55en" herausgegeben worden, das
eine Reihe selbständiger Biographien
solcher hervorragender Persönlichkeiten
der Gegenwart enthält, die auf den Ge-
bieten der Literatur und der Kunst ftzu»
sagen die Signatur der Zeit bilden,
nämlich: Ludwig Uhland, Karl Vogt,
Ferdinand Lassalle, Alerander Du«
mas Sohn. Gioachimo Rossini, Ar-
thur Schopenhauer, Alex. Herzen,
Karl Gutzkow, Wilhelm von Kaul>
bach, Richard Wagner, Bogumil Da-
wison, Ida Gräfin Hahn-Hahn.
Diesem Werke folgten 1874 „^aura, eine
Nnuellr in Versen" und 188l „Neder an
linr Frau", beide gedruckt in Wien. In-
zwistben hatte er 1878 für das im Ver-
läge öon T. Seemann in Leipzig er-
schienene Welk: „Kunst und Künstler des
Mittelalters und der Neuzeit" die Bio-
graph'en der niederländischen Land»
sckaftsmaler zu schreiben übernommen.
Dadurch in das kunstwissenschaftliche
Gebiet eingeführt, blieb er demselben
treu, übernahm für das von Eisen
mann und Krell begonnene, im zweiten
Bande aber ins Stocken gerathene große
Prachtwerk „Die Clasfiker der Malerei"
(Neffs Verlag in Stuttgart) die Voll-
endung dieses zweiten Bandes, welcher
die Niederländer und Spanier behandelte,
und veröffentlichte noch für denselben
Verlag 1889 „Nie französischen Maler des
1s. Jahrhunderts", dann die „Galdene Bibel.
2 Nanllt All« nnd Neues Testament." Für das
letztere von der Verlags Handlung lange
vergebens geplante Werk hatte Würz
bach eben in den Sammlungen der
Albertma und' jener Städte des Conti»
nents, welche er auf seinen Reisen be« suchte, daö erforderliche Material gesam»
melt, da es sich bei diesem Unternehmen
um die gleichmäßige Illustration der
Bibel durch hundert Folioblatter von der
Hand der berühmte st enStech er nach
Gemälden der bedeutendsten Mei>
ster aller. Schulen handelte. Im
Jahre 1883 gab er dann im nämlichen
Verlage zur Illustrirung des berühmten
Meisters Rembrandt ein ahnliches
Pcachtwerk, die „Neinliraildt-Oalrric" her-
aus. Nebenbei hatte er 1881 bei Gründung
der Wiener „Allgemeinen Zeitung" durch
Dr. Theodor Hertzka für dieselbe das
Referat der Kunstangelegenheiten über<
nommen, welches er 1886, als das Blatt
in andere Hände überging, niederlegte.
Neben zahlreichen bald größeren, balb
kleineren Aufsätzen meist kritischen In-
Halts für Lützow's „Zeitschrift für bil-
dende Kunst", das „Repertorium für
Kunstwissenschaft" und andere Revuen
gab er in den von Eitelberger gelei»
teten „Quellenschriften für Kunst-
geschichte" eine Uebersetzung von Arnold
Houbraken's „Große Schouburgh der
niederländischen Maler und Malerinen"
heraus, von welcher Arbeit bisher nur
der erste Theil, die Nebersetzung des
Originaltextes erschien, da die Fortsetzung
der Quellenschriften inzwischen eingestellt
wurde. Im nämlichen Jahre veröffent»
lichte er auch die Monographie „Martin
eine kritische Untersuchung des
nnd her Werke des Meisters" (Wieu
bei Manz) und 1885 eine kurzgefaßte
„Gezchichte der holländischen Malerei" (Prag
bei TempskF- und Freitag). In seinem
wissenschaftlichen Streben auf kunsthisto«
rischem Gebiete hatte Würz bach man-
chen Strauß auszutragen denn, da er
der Wahrheit um jeden Preis zu dienen
entschlossen war. stieß er auf mancherlei
Hindernisse, durch die er sich nicht eben
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon