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Mur^bach-Tannenberg, Theodore Murzer
so: „Das Geheimniß. Eine Humoreske"
s186l, S. 32l^> und „Junker-Studien",
mit 18 Illustrationen von C. K. s1862,
S. 320^. Im Jahre 1874 vermalte sie
sich mit dem Schriftsteller Kar l Fiedler
lgeb. 1834, gest. 7. September 1887),
der mehrere Stücke: „Frauenherzen"
(1871 in der Reclam'schen Universal»
bibliothek, Nr. 360), „Goethe als Re-
crut" (1873), „Vom Regen in die
Traufe" (1873) und das Drama „Fran-
cisca Seidwitz" (1883) zur Aufführung
brachte und auch drucken ließ. Ungleich
größere Bedeutung besitzt er aber als
Dramaturg und erregte mit seinen beiden
Werken: „Das Theater, was es war, was
es ist. und was es werden muß" (Leipzig
1873, 2. Aufl. 1877) und „Die Ge-
sammtgastspiele zu München" (1880) in
den betheiligten Kreisen großes Auf-
sehen. Vr geißelte darin das an den
größeren Theatern, namentlich Hof«
bühnen tief verbreitete Protections- und
Cliquenwesen und vielerlei andere tief-
greifende Mißstande, wodurch er wohl
der Wahrheit die Ehre gab, für sich aber
nichts weniger als Freunde gewann.
Seit vielen Jahren leidend, kaufte er
1886 die Besitzung Koglgut in Lausa bei
Losenstein in Oberöfterreich, um sich dort
der Bewirthschaftung desselben zu wid-
men. Seine Hoffnung, in ländlicher Muße
zu genesen, erfüllte sich nicht, vielmehr
machte sein Leiden raschere Fortschritte,
bis er 188? im Alter von 33 Jahren
demselben erlag.
I l lus t r i r te Frau en » Z eitu ng (Berlin,
kl. Zol.) X. Jahrg., i6. September <883,
Nt. l8. — Allgemeine Zeitung (Mün«
chen. Cotia. 4",) l8. September t887. Nr. 239,
2. 382l.
Porträt. Unterschrift: Facsimile des Na«
menbzuges: „Theodore Fiedler »von Würz.
bach". Aug. Schubert (gez.) in der „Illu«
strirten Frauen»Zeitung" i883, Nr. l8. Wurzer. Johann Matthias
menmaler, geb. zu Siegsdor^ nächst
Seeau 1760, gest. in Salzburg 1838).
Allem Anscheine nach stammt in Rede
Stehender aus Bayern, denn nahe Ver-
wandte desselben waren im Kloster
Seeau und Chiemsee bedienstet. Im
Alter von 16 Jahren kam er nach Salz»
bürg zu dem Maler Zirker in die Lehre
und arbeitete bei demselben 6 Jahre und
einige Monate. Bei Zirker, den der
Fürstbischof Altgraf Sa lm beschäftigte,
lernte dieser unseren Würz er kennen,
fand Gefallen an ihm, sandte ihn an
die k. k. Akademie der bildenden Künste
in Wien, bezahlte außerdem für ihn den
L'yrer, Professor D rexler, damit sich der
junge Künstler in seinem Lieblingsfache,
der Blumen» und Fruchtmalerei, ganz
besonders ausbilde. Nachdem Würz er
neun Jahre an der Akademie zugebracht
hatte, wurde er vom Fürsten Salm
nach Klagenfurt berufen, wo er sechs bis
sieben Jahre verblieb, mit der Aufnahme
der Pflanzen der dortigen und der be«
nachbarten Alpengegenden beschäftigt.
Hierauf kehrte er nach Salzburg zurück,
gründete daselbst, nachdem er sich ver-
heiratet hatte, seinen Hausstand und
blieb dort bis an seinen Tod. Er malte
meist Blumen und Fruchtstücke, aber auch
Landschaften. Nach dem Urtheile dcs
Herrn Directprs des Salzburger Mu-
seums Di-. Petter, dessen Nach forsch un«
gen ich Alles, was man über Würz er
erfahren konnte, verdanke, weil die Nach»
richten bei Hermann, Nagler unge«
mein dürftig sind, hat Würz er im Fache
der Blumenmalerei Hervorragendes ge«
leistet. Er malte nicht nur, sondern er-
theilte auch Unterricht in seiner Kunst,
und im Salzburger Museum befinden
sich 10 große Oelbilder seiner Hand
^ (6 Blumen- und 4 Fruchtstücke), jede
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon