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Zaguri 87 Zahlbruckner
den Patriarchensitz von Venedig lehnte
der ungemein bescheidene KirchmfĂĽrst ab,
worauf Ludwig Flangini denselben
erhielt. Ueber den Wohlthätigkeitssinn
des Bischofs erzählt inan sich rührende
Geschichten, und er selbst sprach zu seinen
Angehörigen: Vsnästs HN68ts sä al
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arm^ o lnnili8CQ il no8ti0 ^stto. Sein
ganzes Vermögen hinterließ er der
Stadtgemeinde von Vicenza mit der Be>
stimmung, daĂź die Interessen zu wohl<
thätigen Zwecken, vornehmlich zur Unter»
stützung verschämter innerhalb der Stadt»
gemeinde lebender Armen zu verwenden
seien. Seine Bibliothek vermachte er dem
bischöflichen Seminar, für dessen wissen«
schaftliche Förderung er schon bei Leb-
zeiten die größte Sorge getragen. Die
Klöster, Hospize, Waisenhäuser, Spitäler
und selbst die Gefängnisse besuchte er
oft, immer unangemeldet und immer
reiche Spenden fĂĽr die unglĂĽcklichen und
hilfsbedĂĽrftigen Inwohner zurĂĽcklassend.
Uebrigens spendete er seine reichen Wohl'
thaten nicht blindlings; er zog genaue
und zuverlässige Erkundigungen über die
Dürftigen und die Ursachen ihres Un«
glucks ein, und wo es sich zeigte, daĂź
Hilfe am rechten Platze sei, gab er reich»
lich und mit ganzem Herzen. Bischof
Zaguri war der Letzte seines Geschlech»
tes. — Sein Bruder Peter Anton (geb.
4733) starb vor ihm zu Padua 1805.
Er war ein groĂźer Kunstfreund, nach
seinen Planen wurde die St. Morizkirche
in Venedig erbaut, in welcher sich das
ihm von seiner Gattin errichtete Grab»
denkmal befindet. Von^ia 1829, 8".). — Ho/»^ia ^N^/,^.
Vieuntwi lVicentini i8l0» 4".), ins Italic«
nische übersetzt unter dem Titel: „Nio^io
luu<3brs oto." (o. O. u. I. ll8!0^ 4".). —
N7/a?»cit >^>a>l,<:.^ . Orn^imic in locls 6.1
di Vilisn^a, ovvoro ris^oitto all« riÜ68-
Liolii litainpatk contru I'oi-H i^onĂĽ cli k'ran-
celico Viliaväi... (Verona, i8l6, 8".); dazu:
I'^ a.m6 äeilo äoritto intitolato: Di5e»2 eto.
(VonoxiH t< i^7, 8".).
Zllhlbruckner, Johann (Botanike r,.^
geb. in Wien 13. Februar 1782, gest.
zu Gratz 2. April l83l). Der Sohn
eines Gastwirthes und Hausbesitzers in
Wien, widmete er sich unter Jordan,
Iacquin und Scher er mit allem Eifer
dem Studium der Oekonomie und Natur«
kĂĽnde. Bei Gelegenheit eines Ausfluges
auf den Schneeberg 1803 lernte ihn
Erzherzog Johann kennen, der ihn
4808 in seine Dienste nahm. Anfänglich
ordnete Zahlbruckner die natur»
geschichtlichen — spater dem Ioanneuin
zugewendeten — Sammlungen des Erz»
Herzogs, dann, 1810, übertrug ihm der»
selbe die ökonomische Leitung der Herr-
schaft Thernberg; im Jahre.18l8 aber
berief er ihn als Privatsecretär an feine
Seite. In dieser Eigenschaft begleitete
Zahlbruckner den FĂĽrsten auf dessen
hausigen Reisen durch Steiermark, Salz-
bürg, Kärnthen und Tirol. 1828 kehrte
er nach Wien zurĂĽck, wo er sich
vornehm-
lich an der Wirksamkeit der k. k. Land»
Wirthschaftsgesellschaft betheiligte und
deren ökonomische Leitung übernahm.
Er pflegte mit groĂźer Vorliebe die Bo>
tanik und lieferte wichtige Beitrage zu
Host's „l^ora austrikoa.", Male 's
und Reichend ach's
") wie er denn ĂĽbel-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon